THWler helfen nach Flutschäden
Ehrenamtliche Hilfskräfte in Bad Münstereifel

Der unterspülte Bereich wird mit Hilfe von Sand gefüllten Big-Bags gesichert. | Foto: THW Bergneustadt
  • Der unterspülte Bereich wird mit Hilfe von Sand gefüllten Big-Bags gesichert.
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Bergneustadt - Das Technische Hilfswerk (THW) Bergneustadt wurde zur Unterstützung
bei der Beseitigung der Hochwasserschäden, in Folge des Unwetters
„Bernd“, durch die Einsatzleitung des THW alarmiert.

Die Bergungsgruppe (B) macht sich gemeinsam mit den Einsatzkräften
des THW Siegen auf den Weg in das Einsatzgebiet nach Bad
Münstereifel.

Die Bergungsgruppe ist die universellste Gruppe im THW, welche
mindestens einmal in jedem der 668 THW-Ortsverbände in Deutschland
vorhanden ist. Ihre Aufgabenschwerpunkte liegen in der Rettung von
Menschen und Tieren und dem Sichern von Sachwerten.

Ferner ist die Bergungsgruppe für das Überwinden und/oder Beseitigen
von Hindernissen, als auch für das Abstützen von Objekten mit
speziellen Systemen ausgebildet.

Das Fahrzeug der Bergungsgruppe ist der Gerätekraftwagen 1 (GKW 1).
Diesen bezeichnen die Einsatzkräfte des THW auch gerne als Ihre
„rollende Werkzeugkiste“. Neben einer 10 Tonnen Seilwinde verfügt
der LKW über diverse motorische und elektrische Gerätschaften für
die Holz-, Gesteins- und Metallbearbeitung. Motorsägen,
Hebewerkzeuge, hydraulische Schere und Spreizer, Ketten, Seile und
verschiedene Anschlagmittel, als auch Kabeltrommeln und
Beleuchtungsmittel gehören zur Grundbeladung des Fahrzeuges.

Im Einsatzgebiet angekommen, erhielten die THW-Kräfte umgehen den
ersten Einsatz. Aufgabe war die Beräumung verschiedener Teilbereiche
des Flussbettes der Erft. Durch die massive Flutwelle, in Folge der
heftigen Regenfälle, wurde hier alles angespült, was die Flutwelle
in den Ortschaften mitreißen konnte. Nach kurzer Analyse wurde, mit
Unterstützung weitere THW-Einheiten, welche einen Radbagger sowie
einen Radlader stellten, damit begonnen die meterhoch aufgetürmten
Berge an Baumstämmen, Betonteilen, Autos und Hausrat auseinander zu
nehmen. Diese Aufgabe sollte die THW-Einheiten mehrere Tage
beschäftigen.

Anschließend wurde die Einsatzkräfte des THW Bergneustadt zu einem
teilunterspülten Haus im Schönau gerufen. Durch den unmittelbar an
das Haus grenzenden Bach, welcher durch das Hochwasser zu einem
reißenden Fluss wurde, waren Teilbereiche des Hauses stark
unterspült. Die THW-Einsatzkräfte füllten den dadurch entstandenen
Hohlraum unter dem Haus zunächst mit Sandsäcken und Big Packs auf.
Anschließend wurde eine Barriere aus weiteren Sandsäcken gebaut, um
den Hang am Haus gegen weiteres unterspülen und Abrutschen zu
sichern. In diesen Tagen erhielten die Einsatzkräfte aus Bergneustadt
auch Besuch des THW-Präsidenten Gerd Friedsam, welcher sich selbst
ein Bild der Lage vor Ort machte. In insgesamt drei Tagen verbauten
hier die THW-Kräfte aus Bergneustadt, zusammen mit den Kollegen des
THW Arnsberg, Beuel, Lippstadt und Paderborn 120 Tonnen Sandsäcke.

Nachdem die Sicherungsarbeiten in Schönau abgeschlossen werden
konnten, erhielten die THW-Einsatzkräfte den nächsten
Einsatzauftrag.

Aufgabe war dieses Mal die Sicherung einer stark unterspülten Straße
in unmittelbarer Flussnähe. Gemeinsam mit mehreren THW-Einheiten aus
anderen Ortsverbänden wurde die Straße mittels Unterbauholz und Big
Packs gesichert. Die Sandsack-Logistik wurde hierbei von den THW
Ortsverbänden Emden, Düsseldorf und Quakenbrück realisiert. Die
Kranarbeiten übernahm erneut das Team des THW Beuel. Die
Bergneustädter war für das Zuschneiden der Holzkonstruktionen und
den Verbau der Sandsäcke und Big Packs im Flussbett zuständig.

Nachdem das THW Bergneustadt bei den verschiedene Einsatzaufträge im
Umland von Bad Münstereifel tätig war, ging es für die Einheit nun
mitten im Herzen von Bad Münstereifel weiter.

Aufgabe war hier das Bauen einer Sandsackbarriere. Diese Barriere
erfüllte hier direkt zwei Aufgaben: Zum einen schütze die erstellte
Barriere das stark beschädigten Fundamentes vor weiterem Unterspülen
und ermöglichte auf der anderen Seite, dass die wasserabgewandte
Seite der Barriere abgepumpt werden konnte. Somit war es im Anschluss
einer Spezialfirma möglich, das Hausfundament wieder in Stand zu
setzen.

Um die Anstrengung und die Strapazen, welche im Zusammenhang mit solch
kräftezehrenden und belastenden Einstätzen entstehen, abzufedern,
wurden die Helfer/innen regelmäßig ausgetauscht. Das THW
Bergneustadt bedankt sich in diesem Zusammenhang bei den Arbeitgebern
der Helfer*innen, welche den Einsatz in Bad Münstereifel möglich
machen.

Noch bis wenigen Tagen waren die THW-Einsatzkräfte des Ortsverbandes
Bergneustadt in Bad Münstereifel vor Ort und halfen dort wo Sie am
dringendsten benötigt wurden. Anschließend wurden die Fahrzeuge
gereinigt und die Gerätschaften wieder in Stand gesetzt. Danach folgt
eine 14-tägige Ruhephase, welche die Einsatzkräfte nach fast
einmonatigen Dauereinsatz gegen das Hochwasser und dessen Folgen auch
dringend benötigen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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