Der Traum vom Fliegen
Jetzt anmelden für die Schnupperwoche auf dem Dümpel

„Man vergisst hin und wieder alles um sich herum. Wenn Du da oben bist kriegst Du einen ganz anderen Blick auf die Welt“, so Carmen Schneider. | Foto: Quelle gebauer.media, Meinerzhagen
  • „Man vergisst hin und wieder alles um sich herum. Wenn Du da oben bist kriegst Du einen ganz anderen Blick auf die Welt“, so Carmen Schneider.
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Bergneustadt - „Man vergisst hin und wieder einfach alles um sich herum“, sagt
Carmen Schneider. „Wenn Du da oben bist kriegst Du einen ganz
anderen Blick auf die Welt.“

Carmen (43) ist Segelfliegerin, Mitglied im LSC Dümpel, einem der
aktivsten Segelflugvereine in Nordrhein-Westfalen. Die Heimat des
Vereins ist der kleine Sportflugplatz „Auf dem Dümpel“, vielen
Oberbergern vom alljährlichen Flugplatzfest oder vom Drachenfest
bekannt.

Zwischen diesen Großveranstaltungen wird in der Regel auf dem
„Dümpel“ vor allem Flugsport getrieben.

Ausbildung

Eine wichtige Säule ist die Ausbildung von Segel- und
Motorflugpiloten im Verein.

„Drei Jahre dauert im Schnitt die Ausbildung vom Fußgänger zum
Segelflugpiloten“, so Anja Auwermann, Ausbildungsleiterin Segelflug
beim LSC Dümpel und „nebenher“ noch Berufspilotin. „Manche
schaffen es in zwei Jahren, andere brauchen vier, je nachdem, wie viel
Zeit man in das Hobby investieren will.“

Die praktische Ausbildung erfolgt in doppelsitzigen Flugzeugen; wie in
der Fahrschule sitzt auch beim Flugunterricht der Schüler vom ersten
Start an im Pilotensitz.

Der Fluglehrer nimmt auf dem hinteren Sitz Platz, verfügt aber dort
ebenfalls über alle Steuereinrichtungen. „So können wir unsere
Flugschüler schon früh selbständig fliegen lassen und doch
jederzeit eingreifen, wenn einmal Hilfe benötigt wird.“

Parallel zur praktischen Ausbildung werden im Verein die
erforderlichen theoretischen Kenntnisse vermittelt. Während der
Wintermonate bieten die Fluglehrer des Vereins Theorieunterricht an,
in dem die Schüler alles Wichtige zu Luftrecht, Technik, Navigation
oder Meteorologie lernen.

Kaum Kosten

Da alle Fluglehrer ehrenamtlich arbeiten, kann der Verein den
theoretischen Unterricht für die Schüler kostenfrei anbieten.
Lediglich die Prüfungsgebühren sind vom Schüler zu tragen. In
diesem Jahr konnten bereits fünf Schülerinnen und Schüler im Alter
zwischen 16 und 62 Jahren ihre theoretischen Prüfungen erfolgreich
absolvieren.

Auch für die praktische Ausbildung zahlen die Schüler keine extra
Gebühren für die Fluglehrer. Über den normalen Mitgliedsbeitrag und
die Nutzungsentgelte für die Flugzeuge hinaus fallen für die
Ausbildung keine weiteren Kosten an. Zusätzlich bietet der Verein
für Jugendliche subventionierte Tarife an.

Die Flugausbildung kann man übrigens bereits mit 14 Jahren beginnen,
schon mit 16 Jahren kann die Prüfung zum Piloten abgelegt werden.
Damit bietet sich Segelfliegen sogar als Familiensport an. Familiärer
Zusammenhalt ist auf dem Flugplatz sehr wichtig: Der Flugplatz ist
kein Servicebetrieb. Hier muss jeder anpacken, damit alle in die Luft
kommen. Deshalb ist Luftsport auch Team-Sport, selbst wenn am Ende
einer alleine in einem Flugzeug sitzt.

Streckenflug und Wettkampf

Nach der Ausbildung wird für viele Piloten das Streckenfliegen zum
erklärten Ziel. „Viele Nicht-Flieger haben vom Segelfliegen die
Vorstellung, dass nach dem Start die Höhe abgeglitten wird, und man
kurze Zeit später wieder landet“, so Frank Patt, langjähriger
Pilot und Pressesprecher des Vereins. „Tatsächlich können bei
entsprechenden Wetterlagen und geschickter Ausnutzung von Wind und
Thermik die Segelflugzeuge viele Stunden in der Luft bleiben und dabei
Strecken über 1.000 Kilometer absolvieren. Für geübte Piloten sind
vom Dümpel aus mit einem der Hochleistungssegelflugzeuge des Vereins
Ausflüge nach Hannover und zum Harz, in die Region um Nürnberg oder
in das tiefste Saarland Tagestouren“.

Wer den Vergleich mit anderen sucht, dem bieten sich viele Wettbewerbe
oder Meisterschaften im In- und Ausland an. Auch für solche
Veranstaltungen können sich Piloten eines der zehn vereinseigenen
Flugzeuge ausleihen. So wie Steffen Trapp aus Wiehl und Christoph
Reiß aus Olpe, die im letzten Jahr mit einem
Hochleistungsdoppelsitzer des Vereins auf der Deutschen Meisterschaft
im Streckensegelflug den dritten Platz belegt haben.

Fliegerlager für jedermann

Der Segelflugbetrieb auf dem Dümpel findet in der Regel zwischen
Anfang April und Ende Oktober bei geeignetem Wetter an jedem
Wochenende statt. Zusätzlich werden Fliegerlager in den Sommerferien
angeboten, bei denen täglich geflogen wird.

Wer vom Fliegen begeistert ist und es gerne versuche möchte, dem
unterbreitet der Verein in diesem Jahr ein tolles Angebot:
Interessierte können vom 27. Juni bis 4. Juli an einer
„Schnupperwoche“ Segelfliegen teilnehmen.

Hierbei werden die Nachwuchspiloten zunächst in das Verhalten auf dem
Flugfeld eingewiesen und anschließend für eine Woche voll in den
Flugbetrieb des Vereins integriert. uch das praktische Fliegen kommt
nicht zu kurz: Bei mindestens zehn Flügen in Begleitung eines
erfahrenen Fluglehrers lernen die Bewerber, worauf es bei Start und
Landung ankommt und werden selbst ihr Flugzeug in der Luft steuern.
Wer dann vom Fliegervirus befallen ist, kann sofort Mitglied werden
und bereits im Fliegerlager einen großen Schritt auf dem Weg zur
eigenen Pilotenlizenz gehen.

Verpflegung wird gegen geringe Gebühr ebenso angeboten wie
kostenfreies Zelten und Camping auf dem Flugplatz.

Anmeldung

Kontakt, Fragen und Anmeldung zur Schnupperwoche:

Sebastian Besting (s.besting@freenet.de).

Allgemeine Informationen über den Verein unter: www.lsc-duempel.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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