Helfen als Herzensangelegenheit
Seit 20 Jahren Erholung für Kinder aus Tschernobyl

Die Vorsitzende der Initiative „Den Kindern von Tschernobyl“, Gudrun Irle (l.), mit ihrer Kollegin Margot Bockemühl vor ihrem Wohnort Wiedenest. | Foto: Sabine Rühmer
  • Die Vorsitzende der Initiative „Den Kindern von Tschernobyl“, Gudrun Irle (l.), mit ihrer Kollegin Margot Bockemühl vor ihrem Wohnort Wiedenest.
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Bergneustadt - (sr) In diesem Jahr besteht die Initiative “Den Kindern von
Tschernobyl“ bereits 20 Jahre. Mitbegründerinnen waren unter
anderem die heutige Vorsitzende des Vereins, Gudrun Irle und ihre
Kollegin Margot Bockemühl, beide ebenfalls schon lange wohnhaft in
Wiedenest. Neben vielen Mitstreitern gehören zum aktuell engeren
Planungsteam auch Renate Achenbach, Detta Anders, Hans Bockemühl,
Natalia Born, Marianne Clemens, Alexander Eigenseer, Natalia
Eigenseer, Gerda Engels, Ellen Görler, Klaus Krumme, Suse Krumme,
Diana Lemmer, Christiana Müller, Helga Stoffel, Nanette Mai und
Irmgard Schweitzer. „Der Beginn war die Suche nach einer Aufgabe
für unsere Diakoniearbeit in der evangelischen Kirchengemeinde
Wiedenest“, erzählen Gudrun Irle und Margot Bockemühl. „In der
Zeitung stießen wir auf einen Artikel über ein Projekt in der
Nachbarkommune, ähnlich wie wir es heute betreiben. Wir informierten
uns über die Katastrophe von Tschernobyl, den schwerwiegenden
Reaktorunfall im Sommer 1986.“ Die Folgen sind noch heute spürbar.
Damals ging eine radioaktive Wolke über dem 70 Kilometer entfernten
weißrussischen Gomel nieder und verseuchte ganze Landstriche. Noch
immer leiden die Kinder aus dieser Region an Leukämie,
Schilddrüsenkrebs und anderen Blutkrankheiten. „Das Oberbergische
bietet beste Erholungsmöglichkeiten und so luden wir nach vielen
Tagungen, Eigeninitiative und mit eigenen Mitteln 1999 das erste Mal
Mütter und Kinder zu uns nach Wiedenest ein. Anfangs wohnten die
Kinder im Alter bis zwölf Jahren und ihre Mütter bei Privatpersonen.
Doch wir mussten erkennen, dass es mit der Verständigung eine
schwierige Sprachbarriere zu bewältigen galt“, erzählt die
Vorsitzende. Mit dem “Einzug“ ins CJVM-Haus (Selbstversorger) in
Höh, klappte es besser. Wenig später wurde noch einmal ein Wechsel
ins Käte-Strobel-Haus in Oberrengse notwendig. 2001 und 2011 fuhr
jeweils eine Abordnung nach Gomel, um sichein Bild von dort machen zu
können. 2004 konnte man einen Krankenwagen an das Krankenhaus in
Gomel übergeben. 2016 erhielt der Verein von der Bergneustädter CDU
den Bürgerpreis für die Initiative. „Wir alle sind an unserer
Arbeit in den Jahren gewachsen und es war sicher nicht immer einfach,
doch allein die strahlenden Augen und die Freude der Kinder geben uns
so viel. Deshalb machen wir auch weiter, solange es uns möglich ist,
denn auch wir werden nicht jünger“, stellt Bockemühl fest. Die
Initiative finanziert sich lediglich aus Spenden, so dass der Dank vor
allem den finanziellen Unterstützern gilt. Zusätzlich findet immer
am Ewigkeitssonntag der Weihnachtsbasar im Wiedenester
Martin-Luther-Haus statt, außerdem ist der Verein traditionell am 1.
Mai mit einem Stand auf dem Pernzer Flohmarkt vertreten. Insgesamt
konnte man in der 20-jährigen Tätigkeit bisher 100 Kindern schöne
und erholsame Ferien im Oberbergsischen ermöglichen. Natürlich
kommen auch in diesem Jahr wieder Besucherkinder mit Müttern,
Dolmetscherin und Arzt zu Besuch.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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