Jesukind in der Krippe
Selbe Krippe seit 1902
Bergneustadt - Ein Ausflug nach Belmicke lohnt sich während des ganzen Jahres, aber
in der Weihnachtszeit ganz besonders. Seit 280 Jahren gibt es eine
katholische Kirche in dem Ort, diese stand jedoch damals auf
westfälischem Gebiet.
1892 wurde eine neue Kirche auf bergischem Gebiet errichtet und die
alte Kirche „niedergelegt“. Seit 124 Jahren steht die St.
Anna-Kirche hoch oben im Ort und der spitze Turm ist schon von weitem
zu sehen. Sie beherbergt einige Kleinode in ihrem Kirchenraum, eines
davon ist die Krippe. Pfarrer Karl Joseph Pelzer, der von 1902 bis
1908 in Belmicke als Seelsorger wirkte, hat schon im ersten Jahr
seiner Zeit für eine Krippe gesorgt. Sie wurde bei der Firma Winning
in Düsseldorf bestellt.
Versandzettel und Artikelnummer haben sich bis heute unter den Figuren
gehalten. Der Weg von Düsseldorf bis Belmicke war riskant für die
Figuren. Aber sogar den Transport mit dem Pferdefuhrwerk von
Hützemert nach Belmicke hat die kostbare Fracht unbeschadet
überstanden.
Gelitten haben die Figuren viel mehr durch den jährlichen Transport
vor und nach Weihnachten. Aber alle Schäden wurden bei einer
Restaurierung 1999 fachmännisch von der Restaurierungswerkstatt
Oelerich in Bensberg ausgebessert und so strahlt die Krippe wieder
alljährlich im vollen Glanz.
Die 12 Figuren sind aus gebranntem Ton, innen hohl und haben eine
Wandstärke von bis zu vier Zentimetern. Die größten messen eine
Höhe von über einem Meter.
Das Gemälde an der Rückwand soll Bethlehem darstellen mit dem Stall
außerhalb der Stadt. Die gesamte Krippe beschränkt sich auf das
wesentliche Weihnachtsgeschehen mit dem Stall, der heiligen Familie
und den Hirten mit ihren Schafen. Zum Fest Heilige Drei Könige am 6.
Januar kommen die drei Könige noch dazu.
Eine Besonderheit ist in Belmicke, dass das Jesuskind erst in der
Christmette von dem Priester in feierlicher Prozession mit den
Messdienern in die Krippe gelegt wird. Manchmal muss einer der
kleineren Messdiener dem Priester dabei helfen und in die Krippe
klettern, weil der Krippenboden hoch und recht schwankend ist. Aber es
hat noch immer geklappt.
„Weit offen sind die Arme des Kindes und lädt alle ein, in dem
Mensch gewordenen Sohn Gottes das Heil zu finden,“ sagt Kreisdechant
Christoph Bersch.
- Christel Franke
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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