Kleiderstube
30 Euro fürs neue Outfit
Beuel - Seit 1979 werden in der CDU Kleiderstube im Herzen Beuels Bekleidung
und sonstige Gegenstände des täglichen Bedarfs, die im Laufe der
Jahre überflüssig geworden sind, als Spenden dankend angenommen und
kostengünstig weiter veräußert.
Interessierte finden in der Kleiderstube ein buntes Angebot aus
zweiter Hand vor. Sorgfältig gepflegte Jacken, Taschen, Hüte,
Gürtel, Schuhe und noch vieles mehr werden in den Verkaufsräumen in
der Kreuzstr. 16 vorgehalten.
Der CDU Kleiderstube soll in erster Linie wirtschaftlich schwächer
gestellten Menschen helfen. Es hat sich allerdings mittlerweile
rumgesprochen, dass man, ähnlich wie in kommerziellen „Second Hand
Shops“, eine große Auswahl von Markenbekleidung vorfindet.
Von Jeans bis zum Smoking von Blusen, Hemden bis hin zu Pullovern und
Mänteln hängt in den Regalen alles parat. Gereinigt, gebügelt,
sortiert, ohne Geruch von Mottenpulver und fertig zum Mitnehmen.
Beliebt sind ab dem 11. 11., dann wenn die Session startet,
Karnevalskostüme, die jetzt noch in Koffern verpackt sind. Zur
Stammkundschaft gehören u. a. auch Mitwirkende des Theaters Marabu,
die sich hier für ihre Auftritte einkleiden können. Gerne gefragt
sind auch „Klamotten“, wenn zu einer Mottoparty eingeladen wird
und es heißt „Auf in die Siebziger“.
Mittlerweile kümmern sich elf Ehrenamtliche um „Ihr Geschäft“.
Dabei ist es für die jeweils fünf bis sechs anwesenden Helferinnen
nicht getan zu den Öffnungszeiten, montags und donnerstags jeweils
von 13:00-18:00 Uhr und alle 14 Tage samstags von 10:00 – 13:00 Uhr
nur die Kunden zu beraten. Im Hintergrund wird, ähnlich wie im
kommerziellen Bereich, Büroarbeit geleistet, die Räume gepflegt und
vor allen Dingen Neuware auf Naht, Zustand sowie Sauberkeit
begutachtet, sortiert und eingeordnet.
Neuware wird ständig benötigt und von der Kinderbekleidung bis zur
Bettwäsche geliefert. Meist im Herbst oder Frühjahr wenn die
Kleidung gewechselt wird, wenn die Kinder den Kleidungsstücken
entwachsen oder wenn Senioren ihre Wohnungen aufgeben müssen, um in
ein Alten- und Pflegeheim zu ziehen.
Die Kleiderstube lebt vornehmlich von der „Mund zu Ohr Propaganda“
und auch davon, dass die Helferinnen einen großen Bekanntenkreis
haben und in Beuel, auch durch Mitgliedschaften in Vereinen, Parteien
oder im Sozialbereich, bekannt sind. Gut zu wissen, dass man dort, die
im Laufe der Zeit liebgewonnen Bekleidungsstücke, in guten Händen
weiß und keine Parkplatzprobleme im Hof der Brotfabrik hat.
Seit elf Jahren leitet Rosi Klein, zuvor jahrelang als
Hauswirtschaftsleiterin in Vollzeit bei der Caritas Bonn beschäftigt
und wie alle anderen ehrenamtlich, die Kleiderstube. Hochgerechnet
leisten sie jeweils jährlich mehr als 300 Arbeitsstunden.
Probleme bereiten Ihnen sowie Monika Krämer-Breuer, Stadtverordnete
und Vorsitzende der CDU Frauen Union im Stadtbezirk Beuel, die hohen
Miet- und Nebenkosten, die jährlich im unteren fünfstelligen Bereich
liegen.
Da bleiben nur noch geringe finanzielle Möglichkeiten durch
Geldspenden aus dem Überschuss zu helfen. Ganz zu schweigen gemeinsam
mal eine Weihnachtsfeier zu veranstalten oder den Helferinnen mal in
lockerer Runde Danke zu sagen.
Dennoch freuen sich die rührigen Seniorinnen wenn sie durch ihr
Engagement ihre Kunden komplett einkleiden können und diese dann
nicht mehr als maximal 30 EURO für Hose, Jacke, Pullover, Hemd und
Shirt an der Kasse bezahlen müssen.
- Helmut Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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