Lkw am Finkenberg
40-Tonner am Weinberg

So wie bislang kanns nicht weitergehen. Darin sind sich Cristian Ginster, Karl Wengenroth und Marco Rudolph (v. li.) einig. | Foto: Helmut Müller
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  • So wie bislang kanns nicht weitergehen. Darin sind sich Cristian Ginster, Karl Wengenroth und Marco Rudolph (v. li.) einig.
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Limperich - Bereits am 6. November 1811 ritt Kaiser Napoleon auf seinem
Schimmel und ohne Schaden an zu richten, über den damals noch 119
Meter hohen Finkenberg in Limperich, auch um die Aussicht auf Bonn zu
genießen. Mittlerweile ist der nördlichste Ausläufer des
Siebengebirges, durch längere Nutzung als Steinbruch nur noch 97 m
hoch und seit fast zwei Jahren, vor allem für LKW Fahrer aus dem
ehemaligen Jugoslawien, eine Abkürzung und der wahrscheinlich
einfachste Weg, um aus dem Industriegebiet Beuel-Ost auf die
Königswinterer Straße zu kommen.

Für die Anwohner ist das ein Problem. Denn der Schleichweg durch das
Landschaftsschutzgebiet ist teilweise weniger als vier Meter breit,
besonders am Eckhaus der Einmündung Finkenbergstraße/Weinbergweg.
Das Haus Weinbergweg 20, das lange vor 1729 aus Basaltsteinen des
Finkenbergs gebaut wurde, ist heute Eigentum der Familie Ginster und
wird von Christian Ginster bewohnt. „Seit Frühjahr 2018 wurde das
elterliche Haus bislang dreimal durch Schwertransporter, die teilweise
höher als die Bebauung sind, beschädigt“, sagt der Anwohner.
„Nach dem Dachschaden des Haupthauses im Frühjahr 2018 wurde ein
Jahr später unsere Gartenmauer auf über mehr als vier Meter
eingerissen und Anfang November ein weiteres Dach im Anbau durch einen
40-tonner aus Slowenien stark beschädigt!“ Ein weiterer
Schwertransporter fuhr sich im Juni am Fachwerkhaus Ecke
Weinbergweg/Am Finkenberg fest, beschädigte die Fassade, hob das Dach
an und wurde nach acht Stunden mittels Schwerlastkränen aus der
misslichen Lage befreit.

Zwar ist Durchfahrt der Finkenbergstraße sowohl von der
Königswinterer- als auch von der Broichstraße aus „für
mehrspurige Kraftfahrzeuge, Krafträder Kleinkrafträder und Mofas“
verboten, allerdings für Anlieger erlaubt. Nur: Die Lkw-Fahrer
vertrauen offenbar mehr ihren Navigationssystemen, die die meist nicht
deutsch sprechenden Fahrer in ihren tonnenschweren Gefahren- und
Schwerguttransportern auf die A59 führen sollen.

Eingeladen zu einem Ortstermin und Bürgergespräch hatten jetzt der
für Limperich zuständige Bezirksverordnete, Marco Rudolf, und der
Vorsitzende des Bürgervereins Limperich, Karl Wengenroth. Anlass
waren auch Beschwerden von Anwohnern, dass die Straßen zudem zu
Testfahrten für Gebraucht-Kfz aus dem Industriegebiet Beuel-Ost
genutzt würden, die als Nichtanlieger durch die Straßen rasen und
spielende Kinder gefährden würden.Ebenfalls vor Ort Daniel Kassner,
Sachgebietsleiter der städtischen Verkehrsleitung. Auch er erkannte,
dass die eigentlich eindeutigen Verbotsschilder von den Fahrern
ignoriert würden. Gezielte Kontrollen auf Einhaltung der Verbote
durch das Ordnungsamt wurden einvernehmlich als nicht
erfolgsversprechend beurteilt. Statt dessen sollen
Fahrverbotsschildern für Lastwagen das Problem lösen.Dann könnten
auch die durch die tonnenschweren Transporter verursachten, teils
massiven Straßenschäden auf der Finkenbergstraße künftig
verhindert und bereits bestehende Schäden endlich behoben werden, so
Karl Wengenroth. Die entsprechende Überprüfung der Asphaltrisse will
Kassner veranlassen.

Marco Rudolph sieht als weiteren Grund für die Vorfälle die
schlechte Anbindung des Gewerbegebietes Beuel-Ost an die A59.
Allerdings könne auch er den Anschluss der Maarstraße an die A59
nicht forcieren. Die Anbindung sei seit langem beschlossen; mit der
Inbetriebnahme sei allerdings frühestens 2025 zu rechnen.

So wie bislang kanns nicht weitergehen. Darin sind sich Cristian Ginster, Karl Wengenroth und Marco Rudolph (v. li.) einig. | Foto: Helmut Müller
Das kann nicht gutgehen: Man muss kein Berufskraftfahrer sein um zu erkennen, dass ein 40-Tonner hier nichts verloren hat. | Foto: C. Ginster
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