DK St. Paulus

55 ganz jecke Jahre

Beuel (hm) Nach der Entstehung der Pfarre St. Paulus, 1958 in Beueler
Arbeiterviertel rund um die Siegburger Straße, wurde die
„Frauengemeinschaft St. Paulus“ gegründet. Waren es bis 1963
vornehmlich kirchliche Feste, zu denen sich die Frauen trafen und
diese gemeinsam mit organisierten, wuchs im Laufe der Zeit auch der
Entschluss im Karneval aktiv zu werden.

1963 war es endlich soweit und die mittlerweile Karnevalsinfizierten
wagten sich an Weiberfastnacht unter ihrer 1. Präsidentin, Elly
Kübler, an die erste Wiever-Sitzung. Erfolgreich und immer dem
handgemachte Karneval mit selbst inszenierten Reden, Sketchen und
Tänzen treu bleibend, waren sie aus dem heutigen „Beuel Ost“
nicht mehr weg zu denken.

Lediglich zweimal wechselte in dieser Zeit die Präsidentschaft. Agi
Hammelrath, die Mutter der heutigen Präsidentin übernahm die Wiever
1978 und gab diese erst 1991 an Gabi Hallauer ab.

1985 waren die mittlerweile kampferprobten Wiever neben den beliebten
Sitzungen besonders gefordert. Es galt ihrer erste Wäscherprinzessin
Christiane I. (Statz, geb. Hammelrath) nicht nur eine wunderschöne
Session zu bereiten, sondern gemeinsam mit ihr den damaligen
Bezirksbürgermeister Hans Lennarz aus dem Rathaus zu vertreiben.

15 Jahre später war das Bröckemännche erneut in den Händen der
Frauengemeinschaft, als sie mit Yvonne I. (Kempe, geb. Schefczyk)
durch die Säle zogen, das Rathaus stürmten und dem resignierenden
Georg Fenninger den Rathausschlüssel entrissen.

Durch die Zusammenlegung der Beueler Pfarreien wurde die kleine Pfarre
St. Paulus im Jahre 2003 der Pfarrei St. Josef zugeschlagen. Für das
Damenkomitee hieß das: Die Frauengemeinschaft auflösen und diese im
neuen „Damenkomitee St. Paulus“ aufgehen lassen.

So finden seit 2005 die kultigen Wieverklaafs nicht mehr in den
Räumen von St. Paulus, sondern im Pfarrsaal St. Josef in Beuel-Mitte
statt. Dort, wo auch das DK St. Josef und das „Alte Beueler
Damenkomitee“ Fastelovend fiere.

Seit 2008 leitet Christiane Statz das Komitee. Bereits beim
Sessionsauftakt im November 2017 begannen die
Geburtstagsfeierlichkeiten. Den Empfang nahmen die Karnevalistinnen
zum Anlass, gemeinsam mit Freunden den jecken 55. Geburtstag im
Pfarrheim von St. Josef zu feiern.

Gemütlich wurde zusammengesessen, gegessen und Erinnerungen
ausgetauscht. Besonders an der Bilderwand wurden sich Finger und Nasen
plattgedrückt. Über den Überraschungsbesuch der Beueler
Stadtsoldaten, die mit dem „Sinte Määtes Lied“ einzogen, die
Glückwünsche von Wäscherprinzessin Franzi I. und das
Geburtstagsständchen vom „1. Beueler Häärekomitee“ freuten sie
sich besonders.

Jetzt fiebern sie ihrer Sitzung am 04. Februar um 15.11 Uhr im
Pfarrheim St. Josef entgegen. Natürlich, wie in den
„Sechszigern“, fast nur mit eigenen Kräften und handgemacht.
Ideen für die Sitzungen werden ganzjährig gesammelt. Im September
sitzen die Mädels traditionell am Samstag nach Pützchens Markt
zusammen und erarbeiten in einem „Workshop“ das neue Programm.
Danach beginnen die wöchentlichen Proben und nach Weihnachten geht es
an den Feinschliff.

Aktiv sind sie aber auch in der „karnevalsfreien Zeit“. Seit
einigen Jahren veranstalten sie in Kooperation mit den Beueler
Stadtsoldaten in deren Zeughaus den „Tanz in den Mai“.
Regelmäßig unternehmen sie Ausflüge, beteiligen sich am Festzug
anlässlich „Pützchens Markt“ und feiern nicht nur bei der
Weihnachtsfeier. Und eines ist sicher: Spaß und Freude stehen immer
an erster Stelle! Restkarten gibt es noch an der Tageskarte oder bei
Christiane Statz: 0 228-48 26 80.