Brauchtum
Adventszick op d´r schäl Sick
Beuel - Die Weihnachtsmärkte rund um Beuel Mitte sind an den
Adventswochenenden gern besuchte Treffpunkte in den Stadtteilen. Fast
keine kommerziellen Standbetreiber, regionale Küche aus der
Nachbarschaft, die man kennt, Bastelarbeiten aus der KITA und viel
handwerkliches Hobby von heimischen Künstlern. Diese
vorweihnachtlichen Aktivitäten vor der Haustür sind weiter auf dem
Vormarsch, auch wenn es in dem einen oder anderen Stadtteil mal mit
der Unterstützung hapert oder die Kommunikation nicht so richtig
stimmig ist. Immer eingebunden sind die ortsansässigen Vereine,
Fördervereine der Schulen und Kindergärten, und engagierte Bürger,
die kulinarisch und mit vielen Programmpunkten, auch bei Konzerten
oder in Seniorenheimen, unterwegs sind.
Oberkassel (hm). Nachdem es Mitte November so aussah, als stehe
der 8. Oberkasseler Weihnachtsmarkt vor dem Aus, fand er nun doch und
jetzt schon zum 8. Male statt. Seit 2014 hat der "Förderverein
Weihnachtsmarkt Bonn-Oberkassel e.V." die Regie übernommen, stieß
aber diesmal bei der Finanzierung der Veranstaltung an seine Grenzen.
Kurzfristig sprangen, nach Bekanntwerden einer Absage im November,
vier Sponsoren als Retter ein. Zu spät allerdings, um vom
Veranstalter ein vorweihnachtliches Programm zu organisieren. An allen
drei Tagen, der Markt war freitags und samstags teilweise nur in den
Abendstunden geöffnet und am Sonntag blieb der Besucherstrom bei
ergiebigen Schneefällen aus. Es zwar winterlich kalt und im nicht
geheizten, stimmungsvoll dekorierten Zelt eher ungemütlich, aber
besonders am Samstag an wärmenden Feuerstellen romantisch. Diese
Umstände trugen sicherlich mit dazu bei, dass der stimmungsvoll und
liebevoll dekorierte Platz „Am Magdalenenkreuz“ an allen Tagen nur
überschaubar besucht wurde. Das Angebot der Beschicker hätte
sicherlich mehr Interesse verdient, denn es wurde Selbstgenähtes,
Selbstgebackenes, Selbstgezapftes, Selbstgegrilltes, Schmuck, Malerei,
Honigprodukte, Holzspielzeug und Weihnachtsdekoration rund um den
größten Schwibbogen des Rheinlandes angeboten. Helmut Priebe als
Veranstalter machte den Nikolaus und hatte nicht nur
Weihnachtsgeschichten und neben einem kleinen aber feinen Chor am
Samstag auch genügend Geschenke für die Kids dabei. Bis 2018 bleibt
jetzt Zeit Bilanz zu ziehen und die Kräfte in Ort zu bündeln, damit
der „Weihnachtsmarkt mit Hätz“ dem lebens-und liebenswerten
Stadtteil im Süden Beuels erhalten bleibt.
Holzlar (hm). Zum 23. Mal organisierten, diesmal der
Mühlenverein und der Holzlarer Bürgerverein, den Holzlarer
Weihnachtsmarkt an der Holzlarer Mühle. Für viele ist er der
kleinste aber schönste Weihnachtsmarkt und Beweis dafür, dass das
vielzitierte Ehrenamt dort keine Worthülse ist. Bereits zur
Eröffnung zog es nicht nur die Holzlarer in den Mühlenweg. Schon von
der Hauptstraße an reihten sich die Stände bis zur Mühle
aneinander. Was sich in nur neun Stunden Markttreiben rund um das
Denkmal „Holzlarer Mühle“ abspielte, erinnerte an das Gedränge
bei Pützchens Markt. Aber es gab keine kommerziellen Buden, dafür
waren Gruppierungen des Ortes mit selbst gefertigten Produkten, Speis
und Trank, Kunstschaffende mit der sechs hochwertigen Ständen in der
Mühle und Küchengeister, die gleich nach dem Aufstehen unzählige
Töpfe Kesselkuchen produzierten, am Start. Dank nachbarschaftlicher
Hilfe wurde der Markt dezent beschallt, während der Nikolaus mit
seinen Engeln den Markt besuchte und Kinderchöre oder Musikgruppen
ein stimmungsvolles Rahmenprogramm boten.
Vilich-Müldorf (hm). Drei Tage stand die Mühlenbachhalle im
Mittelpunkt eines vorweihnachtlichen Programms des Bürgervereins und
das ganze Dorf war auf den Beinen. Das kompakte Adventswochenende
startete mit dem bestens besuchten Adventsspecial von „BulleWuh“,
der "Jecke Wuhnachten". Das weihnachtliche Programm wurde von Willi
Baukhage moderiert, der Gewinn floss in die Kasse zur Renovierung
der Mühlenbachhalle. Outdoor wurde der samstägliche Adventsmarkt
an den Buden, vor und in der Halle gefeiert. Die Ortsvereine und
private Gruppierungen hatten kulinarische Köstlichkeiten wie selbst
produzierten Honig, Steaks, Bratwürste, Reibekuchen, Waffeln und
Crepes ab dem Nachmittag angeboten. Kleine Geschenke wie
selbstgemachter Schmuck sowie Strick- und Häkelwaren konnten erworben
werden. Während die Älteren bei kultigen Warmgetränken den
Nachmittag und Abend genossen, warteten unzählige Kinder auf den
Nikolaus und die Auslosung des Gewinners vom musikalischen Rätsel. 30
Kinder hatten richtig geraten und der Nikolaus zauberte die 7-jährige
Karolin Knebel aus der Lostrommel. Überglücklich nahm sie einen
Einkaufsgutschein über 100 Euro vom Nikolaus entgegen. Den 2.
Advent hatten die Organisatoren des Bürgervereins für die
Seniorenadventsfeier verplant. Bei Kaffee und Kuchen, bequemen
Sitzgelegenheiten und einem bunten Programm von den „Bottermelechs
Junge“ und „Rheinschleier“, sowie dem gemeinsamen Singen,
fehlte es an nichts.
Vilich Müldorf (hm) Sieben Adventsfenster waren bereits
geöffnet, als sich Türchen ACHT in der Villa Emma öffnete. Fast
40 „Fenstergucker“ versammelten sich im inklusiven Wohnprojekt
für Jung und Alt am Müldorfer Anger, mitten im Wohnpark. Seit
November 2011 wohnen hier 12 Menschen zwischen 24 und 92 Jahren, die
an diesem Tag Gastgeber waren und sich gemeinsam mit den Müldorfern
im Gästezimmer auf Weihnachten einstimmten. In der Villa Emma stehen
den Bewohnern 11 barrierefreie, überwiegend rollstuhlgerechte
Wohnungen zwischen 39m² und 77m², Gemeinschaftsräume und das
Gästezimmer zur Verfügung. Rund um den herrlich geschmückten
Weihnachtsbaum lagen die Kids auf dem Boden und hörten der
Märchenerzählerin zu. Insgesamt engagieren sich zurzeit ca. 30
Menschen aus der Nachbarschaft und der Umgebung ehrenamtlich in der
Villa. Täglich, bis einschließlich 23. Dezember, machen sich die
Kinder mit Ihren Eltern noch auf den Adventsweg und zu den festlich
illuminierten Häusern. Mit Spannung wird das Finale beim Bauer Dopfer
erwartet, der im letzten Jahr mit einer syrischen Familie, abwechselnd
auf Platt und in Arabisch sang und sicherlich ähnliches am 23.
Dezember um 17.30 Uhr auf dem Plan hat.
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Beuel (hm). Viermal musste die „Rheinnixe“ am Beueler
Rheinufer ablegen, um mit 300 Beueler Kindergartenkindern, deren
Begleitern und dem Nikolaus auf den Rhein zu kreuzen Mit dem Besuch
des Heiligen pflegt der Schiffer-Verein Beuel 1862 e.V. den
Nikolausbrauch mit den Kindern der kath. Kindergärten St. Paulus und
St. Pius, den Beueler Pänz aus der Neustraße, dem städtischen
Kindergarten an der Ringstraße sowie der Kindereinrichtung mit dem
bezeichnenden Namen „Schiff-Ahoi“. Von vormals 30 Kindern ist die
Zahl im Laufe der Jahre rasant angewachsen. Das unterstreicht den
hohen Stellenwert, den diese Veranstaltung genießt“, so Reiner
Burgunder, der Käpt´n des Vereins, der die An- und Ablegemanöver
überwachte und mit dem Nikolaus (Willi Möltgen) die Kleinen an der
Steinerstraße begrüßte. Während der Rheintour, Schifferbruder
Christian Weber steuerte die „Rheinnixe“ und die
Eigentümerfamilie Schmitz, stellte das Fährschiff kostenlos zur
Verfügung, beschenkte der heilige Mann mit dem Bischofsstab die
Kinder traditionell mit einem Weckmann und einem roten Nikolaus-Apfel.
Neben den Geschenken hatte er für die Kleinen aber auch Lob und Tadel
zu verkünden, während Robert Holzhäuser von der Kath. Pfarrgemeinde
St. Josef und Paulus als Geschichtenerzähler spannende Geschichten
aus der Advent- und Weihnachtszeit vorlas. Das Nikolausbrauchtum
auch an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben und zusammen mit
den Kindern das Fest des Schutzpatrons zu feiern, ist weiterhin der
Gedanke dieser Veranstaltung. Die Kinder bedankten sich mit dem einen
oder anderen vorweihnachtlichen Lied beim Nikolaus für die kleine
Feier auf dem Fährbötchen, die der Schifferverein nicht ohne
Unterstützung von Sponsoren hätte stemmen können.
- Helmut Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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