Jecker Verzäll

Am Freitag wird die Wäscherprinzessin proklamiert

Beuel - (hm) Jetzt ist auch die Schääl Sick voll im Karnevalsmodus und die
Jötterfunken glitzern seit Freitag auf der Bonner Sonnenseite.
Begonnen hatte das erste richtige Karnevalswochenende mit dem Bezug
der Hofburg der „Noch net ävver dann“ Wäscherprinzessin Romina
I. im „Gasthaus Zur Rheinbrücke“. Danach wurde im Landtagsbüro
von Bezirksbürgermeister Guido Déus unter dem Slogan „Ein
Ehrenplatz für …“ erneut ein karnevalistisches Banner mit einem
Foto der designierten Wäscherprinzessin enthüllt. Mit dabei der
„Kleine Ludwig“, dem Romina I. auch ihr Sessionsmotto, „Beuele
Wieve klassisch jeck, mit Beethoven he an jeder Eck“, widmet.
Jöttlich dann der erste glitzernde Auftritt des Bonner Prinzenpaares
bei der Karnevalsparty der Flüssigen. Und dass Liküra Carina I. ein
Faible für den kleinen Komponisten hat, ist ihre Ansage nach der
Session, Beethovens 11. komponieren zu wollen.
Auch am kommenden Wochenende funkeln die Jötterfunken wieder über
Beuel. Bei der Proklamation von Romina I. am Freitag ab 19:11 Uhr im
Beueler Brückenforum wird der Bönnsche Jung sicherlich bei den
Vorträgen der Beueler Damenkomitees in allen nur erdenkbaren
Varianten präsent sein. Dann wirbeln auch die 50 Tänzer und
Tänzerinnen von Karnevalsgesellschaften aus allen vier Bonner
Stadtbezirken über die Bühne und bewegen sich zu Beethovens Musik.
Mal klassisch, mal rockig.
Erster Einsatz nach einer langen Nacht für die Beueler
Rathaustollitäten, Romina I. und Carina I., dann am Sonntagmorgen
beim Empfang des Schiffervereins ab 11:11 Uhr am Nepomukdenkmal.
Danach werden sie sich wahrscheinlich beim ersten Kaffeeklatsch der
Beueler Damenkomitees, traditionell bei den Grün Weißen Mädels in
Ramersdorf, ebenfalls am Samstag um 15:00 Uhr im Pfarrheim von St.
Gallus in Küdinghoven, die Mikrofone in die Hand geben. Gespannt darf
man auf die Rolle Beethovens beim Wettwaschen des 1. Beueler
Häärekomitees, ebenfalls am Samstag ab 19:00 Uhr, im
Adelheidis-Kulturzentrum in Pützchen sein, wenn sich Carina und
Romina mit Ihren Gefolgen und den Damenkomitees eine kultige
Wasserschlacht um Reiz-, Bunt- und Kochwäsche gegen die Kerle um
Bezirksbürgermeister Guido Déus liefern.

Zum Wochenendfinale am Sonntag lässt Ina Harder die Mädels ab 14:00
Uhr im Brückenforum auf die Tische steigen und moderiert, man darf
auf das Outfit der Beueler Obermöhn und der Mädels gespannt sein,
die legendäre Mädchensitzung. Mehr als 1.000 Feierbiester in
Bestform im ausverkauften Konzertsaal des Beethovenorchesters und das
Beste des rheinischen Karnevals auf der Bühne, werden zum
5-stündigen Programm erwartet.

Sechs Tage bevor sie strahlend auf einem Hubwagen zu ihrer
Proklamation ins Brückenforum einfährt, bezog Romina I. mit ihren
Wäscherinnen ihre Hofburg, das „Gasthaus Zur Rheinbrücke“. Mit
dabei Abordnungen der Beueler Damenkomitees und Bezirksbürgermeister
Guido Déus, ihre potentielle Zielscheibe beim Rathaussturm am 20.
Februar. Einstimmen auf das, was ihn bei einer möglichen Wahl als
dessen Nachfolger erwartet, konnte sich Werner Koch in seiner Funktion
als Vorsitzender der Beueler Gewerbetreibenden.
Auf die Leiter hieß es dann nach dem Kommando der beiden
Bützoffiziere, die der designierten Tollität und den beiden
Wäscherinnen auf die Leiter halfen und auch sonst immer für die
Mädels da sind. Seit mehr als 25 Jahren ist es in der
„Wäscherinnenstadt“ Beuel, Brauch von der Hofburg aus zu den
Terminen zu starten und diese auch dort in der Regel ausklingen zu
lassen.

Die reine Lust am Feiern hatten „Die Flüssigen“ bei ihrer neunten
„Party met Hätz“, diesmal in der „Rheinlust“. Überflüssig
war da keiner und so konnte Eva Baukhage fast 300 bunt kostümierte
Gäste begrüßen. Die meisten in den Vereinsfarben Lila / Blau, denn
die Jecken mit ihrem hohen Spaßfaktor haben mittlerweile mehr als 200
Flüssige und sind inzwischen Garant für tolle Karnevalspartys.
Das wissen auch die Bonner Prinzenpaare, die es sich in der Regel
nicht nehmen lassen, um nach ihrer Proklamation zum ersten
Abendauftritt auf die Schääl Sick zu reisen. So zog auch in diesem
Jahr Prinz Richard I. und Bonna Katharina III. mit Gefolge ein und
bereits kurz vor 20:00 Uhr wurd die Stimmung angeheizt. Emotionen pur
dann, als mit Sylvia Mehlig, seit 2016 Mitglied des Lila-Laune
Karnevalisten die Gewinnerin einer Reise auf die Bühne gerufen wurde.
Der Hauptgewinn war allerdings nicht ein Trip auf die Malediven, die
Ihr Rolf Sülzen, Vorsitzender des Verbandes der Oberkasseler
Ortsvereine überreichen sollte.

Statt Reisgutschein fiel er vor seiner Freundin, die er auf einer
„Flüssigen-Party“ kennen gelernt hatte, auf die Knie und machte
ihr unter dem Jubel der Lila-Familie einen Heiratsantrag, zu dem sie
nicht nein sagen konnte. Eine Hochzeit ist im nächsten Jahr geplant,
natürlich mit der Großfamilie, den Flüssigen.Danach Stimmung und
Party bis in den frühen Morgen und beste Unterhaltung mit den Bands
„Die Anjeschwemmte“, „Die Unkeler Ratsherren“ und „Die
Köbesse“.

Bei der „Großen Bonner Seniorensitzung“ der Stiftung Senioren-
und Jugendhilfe des Bonner Stadtsoldaten-Corps, feierten 800
kostümierte Seniorinnen und Senioren Beueler Brückenforum saß Willi
Baukhage letztmalig als Sitzungspräsident im Elferrat. Der ehemalige
Bonner Prinz Moderator, Sänger, Vorsitzender der Vereinigung Bonner
Karnevalisten und insgesamt 14 Jahre lang Sitzungspräsident und
Literat im Corps der Bonner Stadtsoldaten, tritt nach der Session in
den karnevalistische Ruhestand.
Zum Abschied hatte er nach dem Einmarsch des Corps noch mal all die
Karnevalisten auf die Bühne geholt, mit denen die Senioren alt
wurden. Da durfte „Wicky Junggeburth“, „Marita Kölner“, „Et
Tussnellsche“ und Peter Horn, Mitbegründer der „Höhner“ und
jetzt mit der „Kölsch Fraktion“ unterwegs, nicht fehlen. Mit
dabei auch „Dat Klimpermännsche“, dessen Leedscher kräftig
mitgesungen wurden.

Zum karnevalistischen Frühschoppen hatte „KG Kaasseler Jonge
Grün-Weiß Oberkassel“ anlässlich ihres 55 jährigen Bestehens in
das Oberkasseler Vereinshaus eingeladen. Karneval auf kleiner Flamme
bieten die Karnevalisten, die vor einigen Jahren noch mit
Bürgersitzungen, Sessionseröffnungen und dem Stellen des
Kinderprinzenpaares präsent waren. Auch sie habe wie andere Vereine,
die auf eigene Kräfte angewiesen sind und sich teure Sitzungen nicht
mehr leisten können zu kämpfen gehabt und sich erstmals vom
Sitzungskarneval verabschiedet. Stattdessen kümmern sie sich um den
Kinder- und Seniorenkarneval, organisieren den Veedelzoch am 22.
Februar und laden zum Familienkarneval nach dem Zug ein. Zum Jubiläum
wurden im Rahmen des Frühschoppens verdiente Mitglieder geehrt.
Eingebunden in das karnevalistische waren die Tanzcorps der „Nixen
vom Möhnensee“, die „KG Küzengarde“ Oberdollendorf, der
Bürgerfestausschuss Heisterbacherrott, die Strücher
Karnevalsgesellschaft e.V., die KG Vinxel von 1980 e.V. mit Prinz
Daniel I. und Prinzessin Laura I, sowie die befreundeten
Karnevalsgesellschaften aus Eudenbach, Oberpleis, Ittenbach, Bockeroth
mit Dreigestirn Prinz Rainer I. Jungfrau Tatjana I. und Bauer Rene
sowie das Tambourcorps Grün-Weiß 1950 Bonn-Oberkassel.

Noch ist das Sessionsmotto der Beueler Wäscherprinzessin Romina I.
„Beuele Wieve klassisch jeck, mit Beethoven he an jeder Eck“, auf
der Bonner Sonnenseite nicht so richtig präsent. Erst am kommenden
Freitag werden die Damenkomitees zeigen wie sie sich Mottogerecht
inszenieren.

Präsent, und sogar unübersehbar an der Ecke Friedrich Breuer Straße
/ Rathausstr, ist die Wäscherprinzessin allerdings schon seit dem
letzten Wochenende auf einem Banner zusehen. Mit ihren Wäscherinnen
ist sie an einer Wäscheleine aufgehängt und blickt vom
Wahlkreisbüro des Bezirksbürgermeisters Guido Déus sehnsüchtig auf
das Rathaus.
Dieser ließ es sich nicht nehmen unter dem Slogan „Ein Ehrenplatz
für …“ das karnevalistische Banner bei einem kleinen Empfang im
Beisein der Obermöhn, Ina Harder, zu enthüllen.
Mit der Aktion möchte der Bonner Politiker seine enge Verbundenheit
mit der karnevalistischen Tradition, dem Stadtbezirk Bonn-Beuel und
dem Brauchtum unterstreichen. Die Figur der Wäscherprinzessin gibt es
nur in Bonn-Beuel, sie ist einzigartig im deutschen Karneval.