U-Bahnhof Ramersdorf
Ausgebremst auf Bahnsteig 1

Wer auf einen Rollstuhl oder Rollator angewiesen ist, muss fremde Hilfe in Anspruch nehmen, wenn er in Ramersdorf Aus- oder Zusteigen will. | Foto: Helmut Müller
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  • Wer auf einen Rollstuhl oder Rollator angewiesen ist, muss fremde Hilfe in Anspruch nehmen, wenn er in Ramersdorf Aus- oder Zusteigen will.
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Ramersdorf - Seit 2009 kämpfen die SPD Fraktion im Rat der Stadt Bonn und in den
Jahren danach Stadträtin Fenja Wittneven-mit Beuels stellv.
Bezirksbürgermeister Ralf Laubenthal (beide SPD) um den
behindertengerechten Umbau des Bahnsteiges 1 im U-Bahnhof
Ramersdorf. Während Kinder, Jugendliche und mobile Erwachsene aus
und in den die Wagen springen, haben Menschen mit eingeschränkter
Mobilität große Probleme. Ursache: Die „66“ ist keine
Niederflurbahn, der Bahnsteig aber dafür ausgelegt. Man muss also
über drei Stufen rund 90 cm in die Bahn klettern - oder eben herunter
steigen. Für Menschen mit Gehhilfen, Rollstuhlfahrer oder
Sehbehinderte aber auch für Mütter, Väter oder Großeltern mit
Kinderwagen, die auf die Nutzung der Bahn angewiesen sind, ein kaum zu
überwindendes Hindernis. Sie werden ausgebremst.

Schon lange haben Kommunalpolitiker gefordert, den Bahnsteig 1 und den
dorthin führenden Aufzug entsprechend nachzurüsten. In die
"Poleposition“ auf der Prioritätenliste kam der Bahnhof aber
nicht. Damaliger Grund: Dem Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR)
fehlte das Geld. Allerdings merkte die Behörde damals an, dass der
Umbau der Schlüsselhaltestelle im Beueler Süden, verhältnismäßig
preisgünstig zu realisieren sei, da der Bahnsteig nur in Richtung
Rheinaue/Bonn ausgebaut werden müsse. Eine bauliche Teilerhöhung des
bestehenden Flachbahnsteiges sei auf einer Länge von 60 m vorgesehen,
allerdings müsste hierzu die Aufzugstechnik angepasst werden, was
technisch möglich und geplant sei. Passiert ist jedoch nichts.

Inzwischen ist der Knotenpunkt Ramersdorf allerdings wenigstens auf
Platz Zwei der 2011 beschlossenen Prioritätenliste gerutscht. Gleich
nach der Haltestelle JURIDICUM. Da es dort jedoch Verzögerungen gibt,
beantragte die SPD-Fraktion für die Ratssitzung am 6. Februar den
Umbau der Haltestelle Ramersdorf vorzuziehen.
Zu einem Ortstermin hatten hierzu die Antragsteller und die
„Arbeitsgemeinschaft SelbstAktiv“ in der SPD Bonn in der letzten
Woche an den U-Bahnhof eingeladen, auch um über diesen Antrag, die
bereits abgeschlossenen Vorplanungen für die Haltestelle sowie
Wünsche und Ideen mit den Nutzerinnen und Nutzern zu informieren und
diskutieren.
Hierbei erhielten die mehr als 20 Teilnehmer wichtige Hinweise zu den
Problemstellen an der U-Bahnhaltestelle Ramersdorf. Neben dem
geschilderten Problem des Ein- und Ausstieges, macht auch das
Erreichen des U-Bahnhofs Probleme. So fehlen Behindertenparkplätze
und ein Gitter, das einmal die Skater von den Fahrgästen trennen
sollte, sorgt für große Umwege. Zudem ist der Aufzug für große
Rollstühle zu klein. Eine blindengerechte Ansage fehlt. Eine
Aufwertung der gesamten Anlage, so der Wilfried Mermagen,
Bürgervereinsvorsitzende Ramersdorf mir einer besseren Beleuchtung,
einem Kiosk und öffentlichen Toiletten sei zwingend erforderlich.

Mit der abermaligen Initiative wollen die Opposition, dass sich auch
die anderen Fraktionen im Stadtrat einen Ruck geben sollen und diese
Initiative unterstützen. Die Ramersdorfer und die vielen Pendler
haben lange genug gewartet.
Das Ziel wurde offensichtlich schon vor der Ratssitzung am letzten
Donnerstag erreicht, nachdem die Verwaltung mitteilte, dass sie
bereits im Herbst mit dem geforderten barrierefreien Umbau beginnen
könne. Die Baugenehmigung sei bereits beantragt und am Haltpunkt
JURIDICUM würde bereits zur Jahresmitte begonnen. Entsprechende
Finanzierungsanträge seien ebenfalls gestellt worden. Daraufhin zogen
die Kommunalpolitiker der Oppositionspartei ihren Antrag zurück und
hoffen, dass die gemachten Angaben keine Worthülsen sind und mit dem
Umbau entsprechend begonnen werde.

- Helmut Müller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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