Badminton Leistungszentrum

Badminton mit Leib und Seele

Beuel (fes). Begrenzte Hallenkapazitäten, wenig Geld: „Vor vierzig Jahren sah die Prognose für den Badminton-Sport in Bonn sehr düster aus, doch nach den vielen Erfolgen der Vergangenheit blicke ich heute mit großer Zuversicht in die Zukunft unseres Vereins auch wegen der vielen Unterstützer“, betonte Bonns Badminton-Legende Roland Maywald in einem sehr persönlich gehaltenen Grußwort. Anlass war der erste symbolische Spatenstich zum Bau des Hans-Riegel-Leistungszentrums, das der 1. Badminton Club (BC) Beuel, angrenzend an seine Sporthalle bauen wird und das in gut einem Jahr bezugsfertig sein soll.

Maywald, zugleich Ehrenvorsitzender des BC, und Stefan Rappen, amtierender Vorsitzender, begrüßten zu diesem großen Ereignis rund 150 geladene Gäste, darunter auch die Landes-Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, Andrea Milz, Ursula Sautter, Bürgermeisterin der Bundesstadt Bonn, Arndt Rüsges, Geschäftsführer Produktion und Technik der Firma Haribo, sowie den Bonner CDU-Landtagsabgeordneten Guido Deús.

Möglich wurde der rund zwei Millionen Euro teure Bau durch die finanzielle Unterstützung des Landes, das mittels des Förderprogramms „Moderne Sportstätten NRW“ fast eine Million zu dem Projekt beisteuerte, der Firma Haribo und der Stadt Bonn.

Das Zentrum wird an das Vereinsheim des Clubs an der Erwin-Kranz-Halle angebaut und verfügt über eine Grundfläche von rund 220 Quadratmetern. Im Obergeschoss werden 14 Apartments für junge Nachwuchssportler gebaut, vornehmlich aus der eigenen B.A.B.B. (Badminton Akademie Bonn Beuel), im Erdgeschoss entsteht ein Mehrzweckraum. Dort werden auch ein Fitness- und Kursraum, darüber hinaus ein Verwaltungs- sowie ein Schulungsraum, aber auch ein Badminton-Museum mit Exponaten von Familie Maywald eingerichtet. Das erste seiner Art in ganz Deutschland. „Mit dem Hans Riegel-Leistungszentrum erhalten wir optimale Bedingungen für den Badminton-Leistungssport in Bonn“, erwähnte Stefan Rappen in seiner Rede.

Dass der Bau überhaupt zustande kommt, ist vielen Beteiligten zu verdanken. Nach dem Abriss der „Hans-Riegel-Halle“ in Kessenich brachte der damalige Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch den 1. BC Beuel und die Firma Haribo zusammen, die ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit und finanzielle Hilfe zusagte. Auch das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Bonn beteiligten sich in an dem Projekt. So stellte die Stadt dem Verein das Grundstück in Erbpacht zur Verfügung. Die Vorlaufzeit war lang: Erste Überlegungen für ein solches Zentrum gab es bereits 2014, nachdem die ehemalige Hans-Riegel-Halle abgerissen werden musste aus Sicherheitsgründen. 2018 erfolgte die Bauvoranfrage, 2020 gab es den Förderbescheid und schlussendlich im vergangenen Jahr endlich die Baugenehmigung.

„Hier in Beuel wird Badminton mit Leib und Seele gelebt, ich mache wir deswegen keine Sorgen, dass Sie etwas Tolles schaffen werden“, war sich Andrea Milz sicher.

Benannt wird das Leistungszentrum nach Haribo-Chef Hans Riegel, der mit seinem Bruder Paul in den 1950er Jahren in Skandinavien den Badminton-Sport kennenlernte und 1953 die erste Badminton-Halle Deutschlands auf dem Haribo-Betriebsgelände in Bonn eröffnete. Hans Riegel (1923 – 2013) wurde im selben Jahr erster Präsident des Deutschen Badminton-Verbandes.

Stefan Rappen nutzte anlässlich des Spatenstichs die Gelegenheit der U 19-Mannschaft zu gratulieren, die Ende April zum 7. Mal die Deutsche Meisterschaft in ihrer Klasse gewann.

Der 1955 gegründete 1. BC Beuel zählt mit seinen fast 600 Mitgliedern zu den größten und führenden Badmintonvereinen in Deutschland. Die erste Mannschaft spielt seit vielen Jahren in der ersten Bundesliga.