Städtepartnerschaft
Beuel feiert in und mit Mirecourt die Goldene Städtepartnerschaft

Jetzt hat auch Mirecourt den Ludwig. Bezirksbürgermeister  Guido Déus überreichte die beliebte Figur an seinen Amtskollegen Yves Séjourné. | Foto: Haunhorst
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  • Jetzt hat auch Mirecourt den Ludwig. Bezirksbürgermeister Guido Déus überreichte die beliebte Figur an seinen Amtskollegen Yves Séjourné.
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Beuel - Ruhig war es über Fronleichnam in Beuel geworden. Keine
Junggesellenfeste, Vereinsjubiläen, Frühlings- oder Bürgerfeste und
schon gar keine Brauchtumsumzüge durch einen der 13 rechtsrheinischen
Orte im Stadtbezirk. Grund: 150 Beueler machten sich in drei Bussen
auf den Weg in die Vogesen, um mit ihren Freunden aus der
Geigenbauerstadt Mirecourt den 50. Jahrestag ihrer einmaligen
Städtepartnerschaft zu feiern.

Die Bürgerfahrt der Feierbiester vom Rhein an den Madon wurde von der
Bezirksverwaltungsstelle Beuel, federführend von Elke Kiesel,
organisiert und führte über Metz in die knapp 6.000 Einwohner
zählende Partnerstadt. Das Partnerschaftskomitee reiste hingegen
über das Elsass an und machte in Colmar Station, beides Städte mit
wechselhaften deutsch-französischen Geschichten.

Mit an Bord Bezirksbürgermeister Guido Déus, sein Stellvertreter
Ralf Laubenthal, der Leiter der Bezirksverwaltungsstelle, Christian
Siegberg, ehemalige Bezirksbürgermeister, darunter Hans Lennarz und
Konrad Löhlein, sowie 12 weitere Bezirks- und Stadtverordnete. Klaus
Ebert, Vorsitzender des Partnerschaftskomitees, das mit den Beueler
Bürgern den Besuch aus Mirecourt Mitte Mai erwiderte: „Besonders
freuen wir uns, dass verschiedene Gruppierungen aus Beuel, 19 Mädels
des „Damenkomitees St. Josef“, die amtierende Wäscherprinzessin
Ariane I., neun Musiker der „Bottemelech’s Jonge“ sowie sechs
Showtänzerinnen der „Dilledöppchen“ mit anreisen.“ Rechtzeitig
zum „Fête de la musique“, das alljährlich in ganz Frankreich
stattfindet, war Beuel präsent und bereit mit Mirecourt drei Tage
lang zu feiern.

Und gefeiert wurde reichlich. Open Air vor den Bars und Cafés, bei
gemeinsamen Essen und bei einer grandiosen Geburtstagsfeier mit
Auftritten von Gruppen, Bands und Solisten aus Beuel und Mirecourt.
Mehr als 40 Beueler wohnten privat, schnupperten nicht zum ersten Mal
in den Alltag ihrer Gastgeber und lernten wieder einmal ihre
Herzlichkeit kennen.

Mirecourt, mit nur einem Zehntel der Einwohner von Beuel, hat
gemeinsam einiges gestemmt. Alleine der Fußballverein verköstigte
komplett dreimal über 200 Personen. In Eigenleistung sorgten die
Sänger Chris und Phil Mangin für die gesamte Akustik, Tonanlage
sowie die Lichtinstallation und heizten kurz vor Mittnacht nochmal die
Stimmung so richtig an.

Klaus Ebert stellte die Eigeninitiative der Bürger in den Vordergrund
seiner Festrede, ohne die diese Städtepartnerschaft nicht
funktionieren würde und auch die beiden Bürgermeister, Guido Déus
und Yves Séjourné, bedankten sich und bezeichneten das Engagement
als gelebtes Europa.

Zwischen all den Feierlichkeiten nutzen die Beueler die Angebote ihrer
Freunde zu Besichtigungen der örtlichen Museen und Ausflüge in die
nähere Umgebung. Den Kommunalpolitikern wurden derweil von
Bürgermeister Yves Séjourné laufende und abgeschlossene Bauprojekte
vorgestellt. So wurde ein altes Schwimmbad innerhalb eines Jahres und
für weniger als 5 Mio. EURO in neues funktionales Hallenbad umgebaut
und die veraltete Sporthalle für lediglich 1 Mio. EURO zur modernen
Dreifachhalle entwickelt. Alles ohne Schnickschnack, effizient, modern
und ohne Verzug.

Da Mirecourt, im Gegensatz zum boomenden Beuel, mit einem Rückgang
der Bevölkerung zu kämpfen hat, stellten sich den Mandatsträger, in
Anbetracht gleicher Bauvorhaben in Bonn, die Fragen, wie es die kleine
Partnerstadt schafft trotzdem attraktiv zu bleiben. Aufklärungsbedarf
auch bei den Fragen an die Kommune, wie es möglich ist Baukosten und
Planungszeiten niedrig zu halten. Die Frage allerdings, wie man
Bestandsbauten effizient erweitern und modernisieren kann, sollte auch
an die Bonner Stadtverwaltung gestellt werden.

Vielleicht gibt es in absehbarer Zeit Möglichkeiten für die
Verwaltungen sich in diesen Fragen auszutauschen. Eine funktionierende
Städtepartnerschaft ist nämlich mehr als nur feiern und auf der
Ebene der Partnerschaftskomitees zu kommunizieren.

- Helmut Müller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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