70 Jahre voller Tatendrang
Beueler Heimat- und Geschichtsverein feiert den 70.
Beuel - (hm). Knubbelig war es in der Museumsscheune im Beueler
Heimatmuseum, als die Brauchtumspfleger auf den Tag genau ihren 70.
Geburtstag feierten und Sybille Marks, Inke Kuster und Petra Clemens,
zeitgemäß bekleidet mit Kopftuch und Kittelschürzen, Episoden aus
das Gründungsjahr auf die Bühne holten.
Wegen der starken Regenfälle konnte Vorsitzender Volker Engel die
zahlreich erschienenen Gäste erst mit Verspätung begrüßen. Die
kurze Laudatio hielt von Professor Heijo Klein von der Universität
Bonn, Grußworte kamen von Bezirksbürgermeister Guido Déus,
Pfarrerin Heike Lipski-Melchior von der ev. Kirchengemeinde Beuel und
von Georg Divossen, dem Bonner Filmemacher. Musikalisch begleiteten
die „Museums-Mösche", der vereinseigene Chor, die Geburtstagsfeier.
Seit 1986 ist der Heimat- und Geschichtsverein Beuel Träger des
Heimatmuseums im ältesten Beueler Fachwerkhaus. Dieser wurde 1947 vom
Kunsthistoriker und Hochschullehrer Heinrich Neu gegründet, dessen
Nachfahren als Ehrengäste bei der Geburtstagsfeier anwesend waren.
Prof. Neu sprach damals geschichts- und heimatinteressierte Bürger
an, um den Mitbürgerinnen und Mitbürgern den Heimatgedanken nahe zu
bringen, ihn zu vertiefen sowie die Heimatpflege, Heimatkunde,
Geschichtsbewusstsein und Volksbildung zu fördern.
Fortan wurden geschichtlich oder kulturell bedeutsame Gegenstände,
Urkunden, Schriften und bildliche Darstellungen gesammelt, diese
aufbereitet und den Bürgern bei Ausstellungen themenbezogen
präsentiert.
Als die Stadt Bonn 1984 mit ins Boot genommen wurde, wurde
einvernehmlich beschlossen ein Heimatmuseum zu errichten. Nach den
Eröffnungsfeierlichkeiten 1986 wurde weiter am Ausbau gefeilt.
Nach dem Festakt gilt es für den Verein im ersten Halbjahr eine
Ausstellung mit alten geografischen Karten zu Beuel und seiner Gegend
zu zeigen und passend zum 650 jährigen Jubiläum von „Pützchens
Markt" aus den Beständen des Museums, erweitert durch Leihgaben, eine
spannende Ausstellung vor zu bereiten. Zur dritten Stadtpatronin
Bonns, der Hl. Adelheid, werden neue Exponate gezeigt. Das
Museumsfenster direkt im Eingangsbereich wurde passend zum
Gründungsjahr gestaltet. Es zeigt jetzt Bilder aus dem kalten
Jahrhundertwinter 1947, zerstörte Straßenzüge und von Beueler
Bezirksbürgermeister Guido Déus Kindern, die im
Nachkriegsdeutschland auf groß wurden. Erinnerung wecken auch ein
„Henkelmännchen" und weitere Gebrauchsgegenstände aus dem
Gründungsjahr.
Auch ein Open Air Theater wird es im Sommer wieder geben. Das neu
entwickelte Museumskonzept greift und wird erweitert, könnte aber
ohne die aufopfernde ehrenamtliche Arbeit der Mitarbeiter nicht
bestehen.
Lust auf Heimatgeschichte gibt es auch im Internet. Unter
www.hgv-beuel.de kann schon mal
vorab kräftig die Heimatluft geschnuppert werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.