Friedrich-Breuer-Straße
Bezirksverwaltung setzt Halteverbot durch

Nicht schön, aber wirksam: Die Absperrungen sorgen seit Anfang der Woche dafür, dass das bereits bestehende absolute Halteverbot auch eingehalten wird. | Foto: Krämer-Breuer
  • Nicht schön, aber wirksam: Die Absperrungen sorgen seit Anfang der Woche dafür, dass das bereits bestehende absolute Halteverbot auch eingehalten wird.
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Beuel - Kaum hatten sich die Wogen zwischen der Beueler Gewerbe-Gemeinschaft
und der Bezirksbürgermeisterin etwas geglättet, sorgen die
Absperrungen an den Parkplätzen entlang der Friedrich-Breuer-Straße
auch schon wieder für Unfriede. Wenigstens eine Information vorab
über die Maßnahme hätten die Geschäftsleute sich gewünscht. So
aber standen Anfang der Woche die Gitter plötzlich einfach da.

„Es war ja allgemein bekannt, dass der Beschluss umgesetzt wird und
bereits im Dezember ein absolutes Halteverbot eingerichtet wurde“,
erklärt die Bezirksbürgermeisterin die Maßnahme. „So änderte
sich am Beschluss nichts, er wurde somit nur deutlicher, als nur mit
nicht beachteten Schildern, umgesetzt.“

Für die Gewerbe-Gemeinschaft bleibt es jedoch dabei: Die Maßnahme
ist zu kurz gedacht. 85 Prozent der Gewerbetreibenden sind laut einer
Umfrage der GGB gegen den Wegfall der Parkplätze. Spätestens mit der
Sperrung zeigten sich in der Praxis massive Probleme. Beispielsweise
mit den, teils mehrmals täglich stattfindenden, Warenanlieferungen
für Gastronomie, Einzelhandel und Apotheken.

Da die Sperrungen bis zum Ende des Lockdowns bestehen bleiben sollen,
befürchtet die Händlergemeinschaft weitere finanzielle Einbußen.
Insbesondere für diejenigen Einzelhändler, die weiterhin geöffnet
haben und für die gastronomischen Betriebe, die einen Liefer- und
Abholservice eingerichtet haben.

„Ich rechne dank der veränderten Parksituation mit deutlich
rückläufigen Umsätzen“, meint Natascha Tamm, die ein Geschäft
auf der Einkaufsstraße betreibt. „Mehr als die Hälfte meiner
Kundschaft kommt mit dem Auto. Die Friedrich- Breuer Straße macht
aber keinen einladenden Eindruck mehr. Als Autofahrerin würde ich
mich hier unwillkommen fühlen und gleich nach Bonn Innenstadt
weiterfahren!“

Unabhängig von dem aktuellen Streit scheinen Bezirksbürgermeisterin,
Verwaltung und Gewerbe-Gemeinschaft jedoch fest entschlossen, künftig
wieder öfter an einem gemeinsamen Strang für Beuel zu ziehen. Ein
Gespräch zwischen den beiden Parteien und Victoria Appelbe, Leiterin
des Amts für Wirtschaftsförderung, brachte die Wende. „Ich freue
mich, dass wir einen so konstruktiven Dialog zu den wirtschaftlichen
Themen, die in Beuel anstehen, führen konnten und bin optimistisch,
dass wir zukünftig viele konkrete Projekte im Austausch miteinander
voranbringen können“, so Lara Mohn. „Auch wenn man nicht immer
einer Meinung sein wird, ist es wichtig, in einen dauerhaften Dialog
eingetreten zu sein, da die erstklassige Qualität der
inhabergeführten Geschäfte in der Beueler City erhalten bleiben
muss“, lautete das Fazit von Werner Koch.

Zustimmung fand der der Vorschlag der Bezirksbürgermeisterin einen
„Beuel hat’s-Gutschein“ als Kooperationsprojekt von Stadtbezirk
und Gewerbe-Gemeinschaft auf den Weg zu bringen. Der soll künftig
anstelle von Blumenpräsenten bei Gratulationen der
Bezirksbürgermeisterin bei Alters- und Ehejubiläen überreicht
werden. „So können wir den Menschen eine zusätzliche Möglichkeit
geben, ihre Lieblingsgeschäfte zu unterstützen und einen ganz
konkreten Beitrag zum Erhalt des Beueler Einzelhandels leisten“,
betonte Lara Mohn. Werner Koch ergänzte: „Dies ist ein kleiner,
aber sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“

Bezirksbürgermeisterin, Verwaltung und Gewerbe-Gemeinschaft wollen
sich trotz der aktuellen Missstimmung zukünftig regelmäßig und
mehrmals im Jahr zusammensetzen, um den Austausch weiter zu forcieren.

- Helmut Müller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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