Boulebahn
Boulespieler freuen sich über die generalsanierte Anlage in Küdinghoven

Erstmals nach der Komplettsanierung an der Stahlkugel (v. li.): Joschka Prangenberg (Amt für Stadtgrün), Prof.  Dr.  Wilfried Löbach (FDP), Marco Rudolph (CDU) sowie Neubouler Michel, der nach einer 0:13 Niederlager das Hinterteil, des von Dr. Wolfgang Steinborn gestifteten Maskottchens „Fanny“, küssen musste, Die schlimmste Strafe für jeden Boulisten. | Foto: Müller
  • Erstmals nach der Komplettsanierung an der Stahlkugel (v. li.): Joschka Prangenberg (Amt für Stadtgrün), Prof. Dr. Wilfried Löbach (FDP), Marco Rudolph (CDU) sowie Neubouler Michel, der nach einer 0:13 Niederlager das Hinterteil, des von Dr. Wolfgang Steinborn gestifteten Maskottchens „Fanny“, küssen musste, Die schlimmste Strafe für jeden Boulisten.
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Küdinghoven - (hm) Der 2. September 2005 war die Geburtsstunde des „Bouleclub
Küdingshoven“. Der Dorfplatz wurde zu dieser Zeit durch Stadt und
Sponsoren mit einer Kinderspiellandschaft neu „aufgemöbelt“. An
die ältere Generation wurde allerdings nicht gedacht. Also reagierten
die „Bestager“ umgehend und kamen auf den Gedanken, mit einer
Boulebahn französische Lebensart und rheinisches Flair miteinander zu
verbinden, und wöchentlich im Schatten von St. Gallus eine ruhige
Kugel zu schieben.

Genehmigungen wurden eingeholt, mit Spitzhacke, Spaten, Schaufeln und
Schürreskarren der Bodenaushub vorgenommen, ein guter Unterbau gelegt
und die Deckschicht mit einer Walze verdichtet und eingebaut.

Ab Frühjahr 2006 wurden dann die ersten Schweinchen mit Stahlkugeln
gejagt, 2017 eine Drainage mit Anschluss an das Abwassernetz der Stadt
gelegt, um das Ausschwemmen der Deckschicht bei Regenfällen zu
verhindern.

Jedoch nagte der Zahn der Zeit an der wassergebundene Deckschicht
sowie am Untergrund. Gelegen kam den rüstigen Boulisten die Kenntnis
über die Existens eines „Feuerwehrtopf des Stadtbezirks“ und,
dass daraus Mittel zu generieren seien.

Mit Unterstützung von Marco Rudolph (CDU) und Dr. Martin Esser (FDP),
beide Mitglieder der Beueler Bezirksvertretung, wurden entsprechende
Anträge formuliert, die Generalsanierung der Boulebahn 2019 durch die
die Bezirksvertretung Beuel einstimmig beschlossen und vom
Grünflächenamt der Stadt Bonn ohne Zeitverzögerung und bürgernah
umgesetzt.Seit dem 18. Juni ist jetzt wieder mehr Leben auf dem
beschaulichen Dorfplatz. Nachdem der Corona–Verhaltenskodex
gelockert wurde, bedankten sich die 14 Boulisten bei den Beteiligten
aus Politik und Verwaltung mit einem kleinen Boulefest an der Bahn.
Jetzt wird es dort donnerstags wieder etwas lauter werden, wenn es
gilt, besonders gute Würfe zu würdigen, misslungene Versuche zu
kritisieren oder das Ergebnis von Entfernungsmessungen von Kugeln zum
„Schweinchen“ anzuzweifeln. Lauthals wird der Sieg der eigenen
Mannschaft gefeiert und die Verlierer gefrotzelt. Bevor jedoch das
Spiel beginnt, reinigen die Boulespieler mit Rechen und Besen die
Bereiche, in denen gespielt wird und tragen somit zu einem gepflegten
Erscheinungsbild des Dorfplatzes bei, ohne dass die Stadt finanziell
beteiligt wird.

Nicht d‘accord sind die 65 bis 85 Jahre alten Senioren, allesamt
Rentner und Pensionäre aus unterschiedlichen Berufsgruppen, dass sie
die Toilettenanlagen des Bürgervereins nach mehr als zehn Jahren
nicht mehr als Abstellkammer für ihre Pflegegeräte nutzen dürfen.
Bleibt zu hoffen, dass es zu einer Einigung kommt und die
„Schweinchenjäger“ nicht nur ihre Stahlkugeln, sondern auch noch
Schleppnetz, Besen und Rechen durch Küdinghoven schleppen müssen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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