Schlossmadamche
"Dat Marie hät jedräump"

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Beuel - Zum 20. Vereinsjubiläum präsentierten die Poppelsdorfer
Schloss-Madämchen und Schloss-Junker eine  fulminante
Jubiläumsrevue.

Begeisternd, farbenfroh, und tänzerisch vollendet wurde die
Geschichte der Marie vom Rhein ausdruckvoll inszeniert. Die
Choreographien entstanden zu Liedern der Bläck Fööss,  Brings,
Willi Ostermann und weiteren bekannten kölschen Komponisten. Hits und
Künstlern. Das Publikum kam ins Träumen und Schwärmen.
Im Mittelpunkt des Feuerwerks rheinischen Frohsinns stand Marie
(Marion Schurz), eine junge Frau, die an den Rhein kam und Vater Rhein
seinen Müßiggang entriss. Auf ihrem Weg durchs Rheinland 
verbreitete sie Lebenslust, Tanz, Spiel und ganz viel Spaß an der
Freud. Klar, dass es „vun Kölle us“  auch auf Weltreise und vor
allen Dingen nach Spanien ging. So wie im richtigen Leben. 
Ein Jahr lang wurde das abendfüllende Bühnenprogramm einstudiert.
Mit kölschen Tönen zum Zuhören und Mitsingen, lustigem "Verzäll"
zum Schmunzeln, "vill für et Hätz", und den legendären fliegenden
Kostüm- und Situationswechseln.
Zehn Monate trainierte das Ensemble für diese einzigartige Revue,
eine Zeitreise durch die Geschichte des Rheinlandes in zwei Akten.
Geprobt wurden meist acht Stunden an den Sonntagen und vor der
Premiere täglich im Zeughaus der Beueler Stadtsoldaten. 
Mehr als 70 Kostüme schneiderte Madämsche Bettina Dittscheid und
Petra Neunkirchen organisierte den Bau der Requisiten. Immerhin wurden
Szenen zu „650 Jahre Pützchens Markt“ getanzt. Also mussten die
Achterbahn, eine Schiffschaukel und ein Karussell her. Für die
Rheintour wurde ein Bötchen benötigt und ein Flugzeug für den Trip
nach Mallorca.
Die Besucher kamen nicht nur aus Beuel und das Tanztheater eröffnete
dazu passend die Gala mit dem Stammbaum der Bläck Föös. Danach
wurden fast 100 Minuten auf Kölsch gesungen  und stolze Römer,
Franzuse, Buure, Schreiner, Fescher, Bettler, Edelmann, Sänger sowie
Gaukler stürmten die Bühne. Vater Rhein (Reiner Fritz) war sprachlos
und die Zuschauer begeistert.
Die ausgewählten Songs erzählten Geschichten und Marion Schurz
interpretierte sie mit Ballettelementen, Comedy und ganz viel
Rhythmus. Für jeden war etwas dabei. Für die Zuschauer und das Team,
deren Tänzerinnen stolze 45 Jahre Altersunterschied trennen.
Gemeinsam mit den Junkern ist es in der kommenden Session für alle
ein faszinierendes Erlebnis, auch auf kleinen Bühnen, Tanztheater zu
zeigen. Eine Variante, die zwar keine spektakulären Hebefiguren und
Akrobatik beinhaltet, aber den Karneval in seiner gespielten und
getanzten Form authentisch rüber bringt.  
Eigentlich schade, dass eine solche Veranstaltung scheinbar nur zu
jecken oder runden Geburtstagen stattfindet. Vielen Gäste bejubelten
die  Zugaben, hoffen aber auf eine Neuauflage. Es muss ja nicht immer
im Brückenforum sein.

- Helmut Müller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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