Jecker Verzäll
Der Höhepunkt der Session rückt immer näher
Beuel - Vorbei ist nun schon die fünfte Jecke Woche, wo die Brauchtumsparty
in der Jahrmarkthalle für Aufsehen. Einfach genial. Danach hatten die
kostümierten Feierbiester die Wahl zwischen reinen Mädel-, Prunk-
und Galasitzungen. Für Wäscherprinnzessin Romina I. war
Sternesammeln angesagt. Sogar auf der Fahrt mit dem DK Beueler
Määdche und dem Kadettencorps der Beueler Stadtsoldaten nach Essen,
mussten sie dafür kämpfen und die Kadetten für ihren Auftritt parat
machen. Parat machen heißt es auch am kommenden Wochenende, an dem
vor allem die Mädels gefragt und unter sich feiern wollen.
Beim Kaffeeklatsch des Alten Beueler Damenkomitee, die in
dieser Session mit Romina I. die 20. Wäscherprinzessin stellen, hat
alles seine Ordnung. Die Möhnemänner arbeiteten, so wie im richtigen
Leben, still hinter der Theke, spülten glänzend rein und machten den
Service. Die Möhnen und Möhnchen bewiesen schauspielerisches und
tänzerisches Können und unterhielten die mehr als 250 Wiever mit 17
hausgenmachten Sketchen, Vorträgen, Schlagern aus Hitparaden und
Tänzen, während Obermöhn Ina Harder entspannt auf der Bühne mit
Mikro in der Handstand und sagte was anliegt.
Die mehr als 40 aktiven Karnevalistinnen, die ein fast vierstündiges
Programm stemmten, haben keine Nachwuchssorgen und bei den
„Möhnchen“ sicherlich auch die eine oder andere Anwärterin zur
Wäscherprinzessin beim 200. Jubiläum in 2024
Auch die „Jecke Wiever vum hellije Tünn“ in Niederholtorf
schwammen bei ihrem Kaffeeklatsch im Pfarrheim von St. Antonius auf
der Beethovenwelle. Nicht nur mit ihrem Sessionsmotto,
„Götterfunken, jecke Wiever, alle sind im Beethovenfieber“
sondern auch mit Ludwig, den sie mit Ralf Neuhaus als Bützkomponist
engagiert hatten. Bis auf das „Tanzcorps der Lustigen Brüder“
wurde das Programm mit den eigenen Kräften wie die Tanzmäuse, die
Flaschengeister, die Mädels vom Sketschtisch oder dem wieder zu
Fleisch und Blut gewordenen Ludwig van Beethoven, gestaltet.
Wie gut die Jecke Wiever drauf sind, davon konnten sich nicht nur
Wäscherprinzessin Romina I. und LiKüRa Carina I. mit Gefolgen
überzeugen, sondern auch das Bonner Prinzenpaar, Prinz Richard I. und
Bonna Katharina III. Sie machen keinen Unterschied zwischen
Veranstaltungen mit über 2.000 Besuchern oder wie beim Dorfkarneval
in Niederholtorf mit 80 gut gelaunten und die 5. Jahreszeit
geniessenden Wievern. So muss es eben sein wenn das Brauchtum erhalten
und gefördert werden soll.
Die Schwarz-Gelbe-Jonge, seit 66 Jahren als Frackgesellschaft
im weiberdominierenden Beueler Karneval unterwegs, trotzten dem
angekündigten Sturm „Sabine“ und brachten mehr als 1.000 bunt
kostümierte Besucher unter dem sturmerprobten Dach des Brückenforums
zum Dauerjubeln. Gefeiert wurden nicht nur die Karnevalisten aus dem
Beueler Norden um deren Vorsitzenden Helmut Sementschuk,
Sitzungspräsident Wolfgang Klos und Literat Stephan Födisch, der die
sturmbedingte Absage von „Kasalla“ und „Cat Ballou“ mit der
kurzfristigen Verpflichtung der Band „Big Maggas“ kompensierte. 66
Jahre Brauchtum, da durfte auch das Aushängeschild der Beueler
Weiberfastnacht, Wäscherprinzessin Romina I. mit den Beueler
Stadtsoldaten, bei Sitzungsbeginn einer turbulenten Sitzung nicht
fehlen.
Dem Begeisterungssturm, den danach die „Höhner“ mit mehreren
Zugaben entfachten, ging in den folgenden mehr als fünf Stunden bei
den Auftritten Kölner von Spitzenkräften und beim Besuch des Bonner
Prinzenpaares mit den Tänzerinnen des Beethovenprojektes nie die Luft
aus. Nicht umsonst ziert der Kölner Dom neben der Doppelkirche den
Jubiläumsorden, da die „Jonge“ seit jeher den Kölner Karneval
nach Bonn und seit 1989 ins Brückenforum, dem „Gürzenich von
Beuel“ bringen.
Zum letzten Mal stand Wolfgang „Fuss“ Kulasik auf der Bühne und
vor dem immer wieder schönen Bühnenbild des Ennerts in der
Ennerthalle. Zum 70. Geburtstag des Großen Küdinghovener
Karnevalsgesellschaft (GKKG) ist für den sturmerprobten und
beliebten Schulfheiß, der nach 12 Jahren das Amt an einen jüngeren
Karnevalisten abgeben wird. Zum Finale hatte er nochmal in die Vollen
gegriffen und wie so oft neuen Gruppen eine Chance gegeben sich auf
Bonner Bühnen zu präsentieren. So „der Een und der Anner“, „ne
Spätzünder“ und ein neuer Stern am Himmel der Showtänzerin die
„Community Dancer“.
Die 29 Mädels aus Vichttal bei Aachen rockten die Bühne und zeigten
wie schnell sich Mädels umziehen können. Überraschungsgast zu
später Stunde war das Bonner Prinzenpaar. Bonna Katharina III. ist
Mitglied der GKKG und eng mit Kerstin Engels, die ihr 10 jähriges
Jubiläum als Liküra feierte, verbunden. Gemeinsam machten sie mit
Kerstins umgeschriebenen ABBA Hit „Honey, Honey, dem LiKüRa- Song
von 2010 die Ennerthalle zum jecken Epi-Zentrum.
Seit 1996 feiern die „Honigsmöhne“ ihre Sitzungen im
Beueler Brückenforum. Nach einem Warm-up, bei deren Galasitzung,
hielt der Elferrat mit Tulpensträußen Einzug und erwartete danach
die Regimentstöchter aus Attendorn mit Gardetänzen.Da blieben die
Jecken allerdings noch auf ihren Stühlen, bewunderten aber während
Essen, Trinken und Bestellungsaufnahmen des Service, die Choreographie
und das bis ins Detail einstudierte tänzerische Können der 20
Sauerländerinnen bei den Gardetänzen. Stimmung dann bei
„Lieselotte Lotterlappen“, die als Eisbrecher loslederte und dabei
von Servicekräften, die weiterhin Speis und Trank servierten zu der
einen oder anderen Pointe animiert wurde. Spätestens als der
hessische Comedian mit der Trompete dem närrischen Bienenstock
einheizte, blieb keiner mehr am Stuhl kleben.
Ganz großes Kino. Wenn die Mädels zur ihren Sitzungen rufen, feiert
der ganze Saal. Und Umweltschutz und Nachhaltigkeit können die
Bienchen um Präsidentin Karin Michel auch. Sie pflegen Patenschaften
mit Imkern, weisen auf das Bienensterben hin und werden, als Bienen
kostümiert, beim Bonner Rosenmontagszug statt Kamelle Blumensamen
verteilen, damit die Bienen im Sommer was zu Naschen haben. Daumenkino
und Erinnerungen an eine grandiose Sitzung auch auf dem Sessionsorden.
Zu sehen ist, wie Beethoven eine Honigsmöhne bützt.
„Karneval meets Kirmes“, so kündigten Hubert Markmann,
Schausteller, Vater und „König“ der amtierenden
Wäscherprinzessin Romina I und der „Arbeitskreis Beueler
Weiberfastnacht“ ihren Brauchtumsabend in der Jahrmarkthalle
Pützchen an. Und es wurde ein Abend der Superlative, ein Abend wie er
besser und ausgefallener nicht hätte sein können. Ausgefallen schon
deshalb, weil mitten in der Halle Octopussy, das Fahrgeschäft der
Familie Markmann, aufgebaut war, das sonst nur auf den größten
Rummelplätzen steht und mit den „Räuber“, „Domstürmer“,
„Miljö“ und DJ Nico Jansen für Hochstimmung bei den mehr als 600
kostümierten Brauchtumsfreunden sorgte. Aber es drehte sich nicht
alles um die Krake, die sich in Höchstgeschwindigkeit beängstigend
zu Karnevalshits und kostenlos drehte, sondern um Romina I., die als
erste Wäscherprinzessin die Beueler Brauchtümer, Weiberfastnacht und
Pützchens Markt, vereint und dies eindrucksvoll auch ihren
Schaustellerkollegen, die aus dem gesamten Bundesgebiet anreisten,
zeigte.
Rot-Blaue Stadtsoldaten tanzten auf der Bühne, präsentierten ihre
Gewehre und enterten Octopussy. Noch nie drehten sich die Gondeln mit
Kostümierten und Gardesoldaten in Uniform und schon gar nicht mit
Tollitäten, wie das Beueler Aushängeschild und das Godesberger
Prinzenpaar. Es war ein Fest und ein Meilenstein zur Weiterentwicklung
der Beueler Weiberfastnacht zum kommenden 200. Jubiläum der
Weiberfastnacht in 2014. Diese Karnevalssause schreit, aus welchem
Anlass auch immer, nach Wiederholung.
Binnen drei Minuten waren Anfang des Jahres 180 Karten für die 4.
Nostalgiesitzung, die von den Beueler Stadtsoldaten, der
Johannes-Nepomuk-Stiftung und des General-Anzeigers im Zeughaus
„Unger de Brück“, vergeben. Die „Genussscheine“ garantierten
den Einlass und gegen eine Spende konnte ein Pin erworben werden. Der
Erlös kommt der Nepomuk-Stiftung zugute. 250 Jecke waren still als
die Redner auf der Bühne loslegten, es wurde geschmunzelt und laut
gelacht, mit Willi Baukhage und Andreas Gassewicz gesungen und nicht
nur bei de „Schmitze Billa“ und zu rheinischen Krätzchen
geschunkelt. Nostalgiesitzungen sind zwar keine Partyevents aber auch
nicht trocken. Sie haben einen politischen Touch und behandeln das
Tagesgeschehen. So bei den „Huusmeistern vom Bundesdaach“, die
sich über den Klimawandel Gedanken machten und aus dem politischen
Nähkästchen plauderten. Hans Hallitzky, Holger Willcke und Ralf
Birkner (siehe Foto v. li.) moderierten und hatten u.a. „Jot Drop“
und „Die Drei.1“ verpflichtet, die wussten welche Töne sie
anschlagen mussten. Dabei auch Garden, Vorträge von Damenkomitees und
Showtanz. Knubbelig wurde es dann, als die Beueler Stadtsoldaten mit
Wäscherprinzessin Romina I., ihrer Equipe und Obermöhn Ina Harder
einzogen.
Die Förderung des Nachwuchses, zum Erhalt des Brauchtums
Weiberfastnacht, wird in Beuel aktiv betrieben. Mit der
Kinderwäscherprinzessin, die meist aus der KiTa St. Pius kommt und
dort eine Woche vor Weiberfastnacht proklamiert wird, ist es aber
nicht getan. So gehören Besuche in Grundschulen und KiTas der
jeweiligen Wäscherprinzessinnen zu jecken Alltag. Bereits zum 13. Mal
warteten die Pänz der OGS Paul Gerhard auf ihre Wäscherprinzessin.
Hier wollte sie den 6. Stern bekommen, der sie etwas höher an den
Rathausbalkon bringt. Bei einem Musikmemory musste sie zwei
Karnevalshits erraten, die bunt durcheinander vom Schulchor gesummt
wurden. Kein Problem für Romina I., denn „Polka, Polka, Polka“
und „Leev Marie“ summt sie schon morgens beim Zähneputzen. Der 6.
Stern also kein Auftrag. Überreicht wurde er von Guilio, Sohn des
Hausmeisters im Beueler Rathaus.
Ausgedacht von Lehrerin Brigitte Hübschen, die auch im DK St. Josef
zu den Aktivposten zählt und eine Geheimwaffe für den Rathaussturm
suchte. Als Romina davon erfuhr, wollte sie Guilio als Undercover-Jeck
anzuwerben. Die Frage um Unterstützung und ob er ihr eine Kellertür
öffnen könnte, wurde von Guilio vehement mit einem Kopfschütteln
und klarem Nein beantwortet. Da halfen auch kein Pin und schon gar
nicht ein Bützje.
Vorschau
- Am Samstag erwartet der Elferrat der kfd Cäcilia Oberkassel
- Um 15:00
- Ebenfalls am Samstag
- Zur Großen Prunksitzung trifft sich
- Der Sonntag beginnt mit dem 11. Karnevalistischen
- Um 14:11 Uhr entern sicherlich mehr als
- Das Damenkomitee Sankt Paulus
um 14:11 Uhr Rut-Wieß Kostümierte, denn das Motto der Sitzung mit
anschließender Party „Rut und Wiess von Kopp bis Zeh, mer fiere von
Hätze bei der kfd“ lässt ihnen keine andere Wahl.[/*]
Uhr zieht das DK Frohsinn Geislar zur legendären Damensitzung in die
Mehrzweckhalle Geislar an der Liestraße ein. Wochenlang haben die 16
jecke Wiever Sketsche, Tänze, Aufführungen und Büttenreden
einstudiert. Unterstützt werden sie vom den Sugar Girls, einer
29-köpfigen Showtanzgruppe mit tänzerischen und akrobatischen
Darbietungen. Restkarten an der Tageskasse.[/*]
veranstalten die „Schötzefraue vom Hellije Pötz“ bereits zum 62.
Male unter dem Motto „Ejal op et räänt oder blitz, de
Schötzefraue fiere met Witz“, ihre karnevalistische Sitzung im
Pfarrzentrum in Pützchen. Einlass ist um 17.15 Uhr. Beginn um 18 Uhr,
der Eintritt ist frei.[/*]
Beuel und die Rot-Blaue Familie der Beueler Stadtsoldaten um 17:00 Uhr
im Beueler Brückenforum. Literat Thomas Theuerzeit hat für die
Bühne u. a. Guido Cantz, Kempest Finest, das TC der Luftflotte oder
den Tuppes vom Land verpflichtet. Selbstverständlich hält auch
Wäscherprinzessin Romia I. Hof bei Ihrer Schutztruppe. Restkarten im
Brückenforum.[/*]
Frühschoppen des „Neubürgers“ Peter Schümmer im Autohaus Thomas
in der Königswinterer Straße 444. Bei freiem Eintritt treten ab
11:00 Uhr u. a. „Sibbeschuss, Jackson Five, Dilledöppchen,
Anjeschwemmte, Kraageknöpp, Garden und Tollitäten“ auf. Für Speis
und Trank ist gesorgt.[/*]
1.000 Mädels Stühle und Tische im Brückenforum. Literat Stephan
Födisch von den Schwarz-Gelbe-Jonge hat wieder einmal ein Programm so
richtig nach dem Geschmack der Partymäuse zusammengestellt und vor
der Bühne wird es richtig eng.[/*]
veranstaltet ebenfalls um 14.11 Uhr seine traditionelle Wieversitzung
mit Kaffeeklatsch im Pfarrsaal von St. Josef. Auftreten werden die
Wäscherprinzessin mit Gefolge, das Corps der Beueler Stadtsoldaten,
Oma Finchen, die Rheinland-Fanfaren, und selbstverständlich das
Damenkomitee mit vielen selbst erarbeiteten Darbietungen.[/*]
- Helmut Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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