Oberkasseler Literaturherbst
Die Erde ist eine Scheibe - oder?

Ein bewährtes Team organisiert den Literaturherbst: Vlnr. Klaus Großjohann, Franz-Erich Schmitz, Klaus Busch. | Foto: we
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Oberkassel - Was ist eigentlich Wahrheit? Eine ganze Schar von Philosophen und
Religionslehrern hat versucht und versucht bis heute, die absolute
Wahrheit zu ergründen. Auch die Naturwissenschaft, die ja alles
messbar erfahren möchte, hat gefragt, ob etwa Gott messbar vorhanden
ist. Gar nicht soweit weg und somit brandaktuell wird die Frage nach
der Wahrheit, wenn etwa auf Facebook jedermann seine persönlichen
„Wahrheiten“ verbreiten kann. Hie lautet das Stichwort „Fake
News“. Früher hat man das mal Lüge genannt. Und heute: Twittert
ein Donald Trump häufig genug das Blaue vom Himmel. Und findet seine
Adepten, die das wortwörtlich glauben.

Und schon sind wir bei einem Teil des Themas beim diesjährigen
Oberkasseler Literaturherbst. Die Erde ist eine Scheibe, so der Titel.
Ist Glaube wahr, könnte die Überschrift über einem Teil der
gebotenen Lesungen geneusogut lauten. Fünf Lesungen sind es
insgesamt, die im November in Oberkassel zum Nachdenken anregen. Der
Eintritt ist jeweils frei. Hutsammlung optional. Es sollen sich vor
allem solche Menschen eingeladen fühlen, die mit dem jeweiligen Autor
oder Repetitor sprechen, diskutieren wollen. Denn eins ist ja klar:
Die absolute Wahrheit gibt es nicht. Oder?

Beginn der Reihe ist am 11. November um 19.30 Uhr in den Kinkel Stuben
mit Georg Aescht und dem deutschen Dichter Werner Söllner. Letzterer
suchte seine eigene Wahrheit im rumänischen Sozialismus und anderswo.

Marx meets Darwin am 16. November ab 19.30 Uhr im evangelischen
Jugendheim. Susanne Kuhfuß liest aus dem Roman von Ilona Jerger
„Und Marx stand still in Darwins Garten“. Die Begegnung hat echt
nie stattgefunden. Vielleicht ist es gerade deshalb interessant, zu
erfahren, was denn gewesen wäre, wenn ...

Am 21. November geht es um die Lügenpresse mit Hermann Rösch in den
Kinkel Stuben. Fake News und ihre Folgen, so könnte man auch titeln.
Ein vielfältiges literarisches Buffet erwartet die Zuhörer am 24.
November im Alten Oberkasseler Rathaus. Teilnehmerinnen des dort
beheimateten Schreibsalons stellen die Frage nach der Wirklichkeit und
lesen aus eigenen Texten.

Am 25. 11. ist die letzter Veranstaltung der Reihe ab 19.30 Uhr in den
Kinkel-Stuben. „Wenn du einmal angefangen hast zu lügen, bleib‘
dabei“, so das Thema von Karlheinz Schonauer, der sich mit Goebbels
und Trump auseinandersetzt.

Programm Oberkasseler Literaturherbst

MONTAG, 11. NOVEMBER
19:30 Uhr
„Viel wird verschwunden sein
 Georg Aescht stellt den deutschen Dichter Werner
Söllner vor (* 1951 in Horia, Rumänien; † 19. Juli 2019 in
Frankfurt), seine Suche nach der eigenen Wahrheit im rumänischen
Sozialismus, in dessen Ruinen und anderswo.
 Ort: Weinhaus Kinkel-Stuben, Kinkelstraße 1

SAMSTAG, 16. NOVEMBER 19:30 Uhr
„Und Marx stand still in Darwins Garten“
Susanne Kuhfuß liest aus dem Roman von Ilona Jerger.
Musik: Clara Wigger, Klarinette
Eines Abends begegnen sich Darwin und Marx bei einem Dinner. Schnell
kreist ihre Diskussion um Gott und Gerechtigkeit – doch es kommt es
zum Streit, und der Abend endet in einem Eklat.
Ort: Evangelisches Jugendheim, Kinkelstr. 2 c

DONNERSTAG, 21. NOVEMBER 19:30 Uhr
„Lügenpresse“, „Umvolkung“ und
„Chemtrails“

 Hermann Rösch widmet sich der Frage, wie wir mit
Veröffentlichungen umgehen, in denen Fake News und
Verschwörungstheorien verbreitet werden.
Ort: Weinhaus Kinkel-Stuben, Kinkelstraße 1

SONNTAG, 24. NOVEMBER 11:00 Uhr
„Ich bin immer gleich - Und auch anders“
Ein literarisches Buffet des Schreibsalons Oberkassel
Hierzu erwarten Sie mit eigenwilligen Wirklichkeiten in Prosa und
Lyrik: Monika Bahls, Renate Fröhlig-Striesow, Eva-Maria
Gerstkamp, Eva Korfanty, Daniela Krahl 
und Ulrike
Schlosser
.

 Musik-Improvisationen: _Andy Till_ (Gitarre)
 Ort: Kulturzentrum Altes Rathaus, Königswinterer Straße 720

MONTAG, 25. NOVEMBER 19:30 Uhr
„Wenn Du einmal angefangen hast zu lügen, bleib
dabei“

Trump und die „Methode Goebbels“ im digitalen Zeitalter
Ausgehend vom Zerfall der politischen Kultur in den USA
versucht Karlheinz Schonauer zu zeigen, dass die
Mobilisierung der menschlichen Dummheit für politische Zwecke heute
nicht mehr auf Straßen und Plätzen abläuft, sondern in digitalen
Echokammern – und dass historische Erfahrung jetzt sehr wichtig
werden könnte.
Ort: Weinhaus Kinkel-Stuben, Kinkelstraße 1

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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