100 Jahre St. Adelheid Gymnasium
Die Wege zur Freiheit

Auf der Wiese vor dem Schulgebäude steht seit vergangener Woche die Skulptur „Terra e Volo“ des Bonner Künstlers Marco di Piazza und erinnert an das 100-jährige Bestehen der Schule. | Foto: Weller
  • Auf der Wiese vor dem Schulgebäude steht seit vergangener Woche die Skulptur „Terra e Volo“ des Bonner Künstlers Marco di Piazza und erinnert an das 100-jährige Bestehen der Schule.
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Pützchen - "Die Arbeiten und das Zusammenarbeiten mit den Schülerinnen haben
mich für die Skulptur inspiriert“, sagt Marco di Piazza. Der Bonner
Künstler hat mit seiner Edelstahlskulptur „Terra e Volo“ - Erde
und Flug - eine Allegorie geschaffen. Eine Allegorie auf den Spirit,
der das St. Adelheid-Gymnasium, eine erzbischöfliche Mädchenschule,
seit seiner Gründung vor 100 Jahren auszeichnet. „Wir wollen die
Schülerinnen erden, ihnen Wurzeln geben, und zugleich durch die
Bildung befähigen, ihren eigenen Weg zu gehen, ihnen also Freiheit
vermitteln“ sagt Kunstlehrerin Jutta Kraus, die das ein halbes Jahr
dauernde Projekt verantwortlich begleitet hat. 13 Mädchen der
heutigen Stufe 12 haben sich Gedanken darüber gemacht, was das Wesen
ihrer Schule ausmacht. Die tönern gewordenen Gedanken sind per
Ausstellung im Foyer der Schule zu sehen.

Da ist etwa die Schule als beschützender Raum dargestellt, aus dem
die darin flügge gewordenen Vögel in die Freiheit entlassen werden.
Oder ein steiniger Weg, der symbolisiert, das auch eine
Schülerinnenkarriere nie gerade verläuft, sondern schicksalhaft
krumme Wege gehen kann. Dann die Freiheit eines Blattes als Symbol,
die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft symbolisierend.

All diese Gedanken hat Marco di Piazza aufgenommen und in Edelstahl
gefasst. So steht sie nun, die Skulptur, vor dem ehrwürdigen
Schulgebäude und erinnert alle handelnden Personen täglich daran,
wofür sie da sind: Mädchen zu verantwortungsvollen freien und
selbständigen Geistern zu erziehen, die fest im Glauben auf
friedlichem Wege die Welt erobern.

Diese Zielsetzung fasste in der Feierstunde zur Enthüllung der
Skulptur der ehemalige Schulleiter Egbert Bachner in bewegten Worten
zusammen. Er hatte das Projekt bis zur Vollendung gefördert. Der neue
Direktor Christoph Oldeweme, seit wenigen Wochen im Amt, konnte nur
seinen Dank dafür ausdrücken, dass seine Schule jetzt schon von
außen beweist, was Eingeweihte schon lange wissen: Nämlich dass sie
mit ihrem rund 70 Pädagogen umfassenden Lehrerkollegium die Freiheit
des Denkens befördert und zugleich seine aktuell rund 750
Schülerinnen nicht im Regen stehen lässt, wenn es um konkrete
Lebensfragen geht.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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