Stadtentwicklung
Ein Stadtteil auf dem Weg zum Wohlfühlen und Bleiben
Beuel - Jetzt wird es ernst. Und konkret. Seit zig Jahren kämpft Beuel um
eine eigene Identität. Vor allem der Bereich hinter dem Bahnhof, von
der City aus gesehen, ist Stückwerk. Immer wieder wurde und wird
versucht, für den Stadtteil ein Konzept zu finden, mit dem sich alle,
alt und jung, Neu-Beueler oder alt Eingesessene, Geschäftsinhaber
oder Normalo, wohl fühlen. Erinnert sei an den Maarstraßenanschluss
oder das schier endlose Gezerre um die S13.
Nun bahnt sich ein glückliches Ende dieses Alptraums an: Die Beueler
selbst sollen zu einem Maßnahmenplan der Stadt Bonn mit bereits
vorhandenen Projektvorschlägen eigene Ideen beisteuern, um aus Beuel
den liebens- und lebenswerten Stadtteil zu machen, den alle haben
wollen. Nämlich den „place to be“. Also der Ort, an dem es sich
zu leben lohnt.
Das Ganze nennt sich „Bürgerforum“ und läuft im Brückenforum.
Wer sich unter anna.latzny@bonn.de angemeldet hat, kann sich am 23.
September in der Zeit von 18 Uhr bis 20 Uhr mit eigenen Ideen
beteiligen. Voraussichtlich an Marktwänden sind einzelne
Themenkomplexe aufgeführt, zu denen man seine Ergänzungen oder/und
Zusatzideen hinzufügen kann. Schriftlich. Das Stadtplanungsamt
sammelt diese Ideen und führt sie zu einem Konzept zusammen.
Der weitere Weg wird Zeit in Anspruch nehmen: Aber immerhin, der erste
Schritt ist getan. Wer keine Lust hat, persönlich ins Brückenforum
zu kommen, kann sich ab 23. September an der zweiwöchigen
Bürgerbefragung unter www.bonn-macht-mit.de beteiligen.
„Wir wollen die Bürger beteiligen, haben schon etliche Workshops
mit den relevanten Gruppen vor Ort gemacht, die Ideen aufgeschrieben.
Und diese stellen wir jetzt zur Diskussion“ sagt Petra Denny, die
Leiterin des Stadtplanungsamts. „Ich stelle mir ein Konzept vor, in
dem Kultur, Sport und Gastronomie vereint sind“, meint dazu Birgit
Schneider-Bönninger, die Dezernentin für Kultur und Sport der Stadt
Bonn. „Wichtig ist die Vernetzung aller beteiligten
Interessengruppen“ so Verkehrsdezernent Helmut Wiesner.
Betroffen ist der Bereich östlich des Bahnhofs Beuel, also vom
Bahnhof aus cityauswärts bis hinter das Pantheon. Helmut Wiesner
zufolge sollen hier Sanierungsmaßnahmen und vekehrstechnische sowie
städtebauliche Maßnahmen dazu führen, dass der Ortsteil mit seinen
Bürgern zusammenwächst. Die jetzige Maßnahmenskizze umfasst bereits
51 Punkte. Sie alle werden als Diskussionsgrundlage dienen, wenn das
Treffen im Brückenforum kommt. Aufgeteilt ist das Ganze in acht
Bereiche, die von Sanierungsarbeiten am Bahnhof und in dessen Umgebung
einschl. der Oberen Wilhelmstraße über die künftige Nutzung des
Theatergeländes am Pantheon bis zur Verschönerung der Siegburger und
der Königswinterer Straße reichen.
Alle Bürger sind mit ihren Ideen willkommen. Die werden gesammelt,
zusammengeführt und in ein förderungswürdiges Konzept gegossen.
Dann stimmt der Stadtrat über den politischen Willen zur Realisierung
ab. Nun wird eingereicht bei der Bezirksregierung. Und auf Geld
gehofft. Eine vergleichbare in Bad Godesberg soeben angestoßene
Initiative kostet 30 Millionen Euro. Ein Zeitraum von 2 Jahren ab
Konzepterstellung dürfte für Beuel realistisch sein bis zur
Umsetzung. „Es gibt aber auch förderungsunschädliche Maßnahmen,
die man sofort realisieren kann“, sagt die Leiterin des
Stadtplanungsamts.
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.