Kindern spielerisch Umweltbewusstsein vermittelt
Einsatz für die Müllpolizei

Auch dieses lustige Exponat war in der Mitmach-Ausstellung im Rathaus Beuel zu sehen. | Foto: Harald Weller
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Beuel - „Es geht darum, den Kindern ein nachhaltig wirksames
Umweltbewusstsein zu vermitteln. Und vor allem, ihnen konkret zu
zeigen, was sie selbst gegen die allgemeine Vermüllung der Umwelt tun
können".

Erzieherin Renate Wollner vom Naturkindergarten „Die Grashüpfer"
neben der Integrierten Gesamtschule Beuel erklärt die
„Müll-Entdeckungstour", die den Kindern ihrer Kita neben viel Spaß
auch einen Sinn für die Umwelt und Müllvermeidung gebracht hat.

„Ich sag‘ dir mal, wofür die Tonnen sind", verspricht die
5-jährige Nila und mustert den Besucher vielsagend. „Die rote ist
für Elektroschrott, die blaue für Papier, die gelbe für Plastik,
die graue für Restmüll und die grüne für Bio-Müll." Das kommt wie
aus der Pistole geschossen. Nila weiß zweifellos, wovon sie spricht.
Aber es kommt noch besser.

Eine Mitmach-Ausstellung im Rathaus Beuel haben sie aufgebaut.
Biologin Inge Steinmetz hat mit den Kids Naturbegehungen gemacht. Und
per Spielen und Installationen dokumentiert, was dort aufgefallen ist.
So sind Wurffiguren, Fotos und konkrete Vorschläge zusammengekommen.
„Die Kids waren mit Feuereifer und großem Ernst dabei", sagt sie.
Bei 13 Terminen zu je 1 1/2 Stunden haben wir die Umwelt erforscht."
„Es ging nicht darum, alles picobello aufzuräumen", ergänzt Renate
Wollner. „Wir wollen vielmehr spielerisch vermitteln, dass man für
seinen Müll selbst verantwortlich ist. Und deshalb auch selbst in der
Lage, ihn zu minimieren."

Eine Kläranlage haben sie selbst gebaut. Sie haben jetzt einheitliche
Mülltonnen in den Kindergartengruppen. Und die Eltern? „Mein Sohn
ist schlimmer als ich. Der gibt mir Anweisungen, wie ich Müll zu
vermeiden habe," erzählt ein Vater. „Wenn einer eine
Zigarettenkippe auf den Boden wirft, sage ich das", berichtet ein
Kindergartenjunge. Den Blick bekommen für kleine Dinge, darum geht
es. Hier einige Kinderzitate, mit denen die Kinder ihre Gefühle für
die Umwelt beschrieben: „Wir wollen keine dreckige Welt." „Es hat
Spaß gemacht, den Müll aufzuräumen."

„Die grüne Tonne stinkt." Felix grinst über alle Wangen. Und macht
mit beim großen Spielen im Rathaus. Es geht ums Müllvermeiden. Die
Wirkung des Projekts auf die Eltern? „Es gibt auch nach
Projektablauf immer noch Eltern, die das Frühstück ihrer Kinder in
Plastik-Folie einwickeln", berichten die begleitenden Erzieherinnen.

Das Projekt kam mit finanzieller Hilfe der Bildungshilfe Bonn
zustande. Die hat den Grashüpfern fürs ganze Jahr 5000 Euro
gespendet. Um solche Projekte wie die „Entdeckungstour Müll"
finanzieren und damit durchführen zu können. Und die Ergebnisse wie
geschehen im Beueler Rathaus für einige Tage der Öffentlichkeit
zugänglich zu machen. Die Kinder werden es danken.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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