Mini Beuel
Elternfreie Zone

Wir sind „Mini Beuel“ und hatten in unserer Kinderstadt eine ganz spannende Ferienfreizeit zum Spielen und Lernen. | Foto: Koppitz/Jugendfarm 
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  • Wir sind „Mini Beuel“ und hatten in unserer Kinderstadt eine ganz spannende Ferienfreizeit zum Spielen und Lernen.
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Beuel - Zum sechsten Mal seit 2009 trafen sich 600 Kinder, um als
Verwaltungsangestellte, Bäcker, Fotografen, Handwerker, Gastronomen
oder Touristenführer ihre Kinderstadt mit Leben zu füllen - In
Mini-Beuel, dem 14. Beueler Ortsteil.
Ob Bäcker, Polizist oder Taxifahrer: Das „tägliche Leben“ wurde
unter Anleitung von 80 Helfern real gelebt. Gewählte Bürgermeister
und Stadträte übernahmen Verantwortung und die Bürgerversammlung
bot den Mini-Beuelern die Möglichkeit zur Mitbestimmung.
Am vergangenen Freitag endete die spektakuläre Ferienaktion, die auch
in anderen Städten boomt. Erst im Sommer 2021 ist das
Kooperationsprojekt von vier Trägern der Offenen Kinder- und
Jugendarbeit erneut am Start.

Die Idee eine Ministadt an der Jugendfarm zu gründen hatten die
Träger der Maßnahme, die Evangelische Kirchengemeinde Beuel, die
Jugendfarm Bonn e.V., der Kleine Muck e.V. sowie die katholische
Jugendagentur Bonn GmbH, bereits 2007. Der Stadtteilarbeitskreis der
Offenen Jugendeinrichtungen entschied sich schließlich das Projekt
„Kinderstadt“ nach dem Vorbild der Kinderstadt „Augustin
Junior“ zu organisieren.

Ziel der Ministadt ist es, dass die Kinder u. a. gesellschaftliche und
kulturelle Zusammenhänge einer Demokratie verstehen, ihre eigenen
Ideen und Gesellschaftsentwürfe umsetzen und die von Arbeit, Geld und
Konsum bestimmte „Erwachsenenwelt“ am einfachen Modell erfahren
lernen.
Auch nach zehn Jahren Mini-Beuel wurde Bewährtes übernommen und
Neues ausprobiert. Morgens wurden die Stadttore der elternfreien Zone
pünktlich um 9.30 Uhr geöffnet. Bei der Anmeldung erhielten die
Bürgerinnen und Bürger ihren Bürgerausweis. Dann ging es zu wie im
richtigen Leben. Arbeiten war angesagt, denn auch in der Kinderstadt
ist ohne Moos nix los. Insgesamt wurden 59 Berufe und Anstellungen
vergeben, für die sich die Kids bei der Agentur für Arbeit anmelden
mussten.
Hier gab es Jobs in der Verwaltung, im Handwerk oder als
Dienstleister. Kulturschaffende waren aber ebenso wie selbständige
Unternehmer, Tourismusfachleute oder Medienvertreter gefragt. Bezahlt
wurde in „Beuelis“. Damit konnte, wenn mal Freizeit angesagt war,
eingekauft werden.
Begehrt waren Cocktails, Pizza und Gebäck aus der Stadtbäckerei,
aber auch selbstgemachter Schmuck, designte T-Shirts sowie viele
weitere Produkte aus stadteigenen Werkstätten.
Arbeitslos wurde keiner. Im Gegenteil konnte binnen 30 Minuten der
Beruf gewechselt und weitere Erfahrung in anderen Jobs gewonnen
werden.
Beliebtester Beruf war die Tätigkeit als Polizist, gefolgt von Beruf
des Zeitungsredakteurs, des Druckers oder Taxifahrers nach
erfolgreicher Fahrprüfung. Nicht weniger cool fanden Maja und Paula
Ihre Tätigkeiten beim Stadtradio.
Hier war das Wunschkonzert die beliebteste Sendung wo Helene Fischer
polarisierte. Bürgermeisterin Mathilda (10) und ihr Stadtrat
beschlossen deshalb einen Bürgerentscheid, um festzustellen ob die
Sängerin weiterhin singen darf. Am Ende stimmten 52 Prozent für
Helene, sodass weiterhin „Atemlos“ abgespielt werden durfte.
Vorbei mit der „Elternfreier Zone“ war es beim Besuch von Eltern,
Kommunalpolitikern, Pressevertretern und Carolin Krause,
Sozialdezernentin der Bundesstadt, die vom amtierenden Bürgermeister
Nick (11) in der ersten Woche eingeladen wurden. Die Bewohner hatten
für ihre Gäste ein kleines Programm zusammengestellt und zeigten als
Zirkusartisten, Jongleure oder Showtänzerinnen, was sie in den
wenigen Tagen einstudiert hatten.
Carolin Krause als Vertreterin von OB Ashok Sridharan und Schirmherr
von „Mini-Beuel“, wollte mit dem Besuch ein Zeichen setzen, dass
die Städtepartnerschaft zwischen Bonn und Mini-Beuel weiter gefestigt
werde. Besonders toll würde sie es finden, wenn sie mal eine
weibliche Bürgermeisterin erleben könnte. Die Wahl von Mathilda und
ihrer Stellvertreterin Annika (10) in der zweiten Sommerwoche erfuhr
sie dann aus dem Mini-Generalanzeiger, der täglich von den
Mini-Journalisten produziert wurde und vielleicht im nächsten Jahr
mal als „Schaufensterchen“ aufgelegt werden könnte.

- Helmut Müller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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