Jecker Verzäll
Endspurt im Beueler Fasteleer

Am Donnerstag geht´s los: Der Beueler Weiberfastnachtszug eröffnet den Straßenkarneval - mindestens mal in Bonn; aber eigentlich steht hier ja die Wiege des Rheinischen Wieverfastellovends. | Foto: Helmut Müller
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  • Am Donnerstag geht´s los: Der Beueler Weiberfastnachtszug eröffnet den Straßenkarneval - mindestens mal in Bonn; aber eigentlich steht hier ja die Wiege des Rheinischen Wieverfastellovends.
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Beuel - Die letzten Raketen wurden bei den Sitzungen am Wochenende
gezündet, zum letzten Mal gaben sich Kultbands und Spitzenredner die
Mikros in die Hand und brachten die Jecken in Hochstimmung. Ab
Donnerstag geht es in Beuel auf die Straße. Dabei soll das Wetter
mitspielen, so dass es in den Straßen bunt zugehen wird.

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Nachdem Romina I. wahrscheinlich wieder das Rathaus eingenommen hat,
wird sie es sich nicht nehmen lassen beim einzigen noch erhaltenen
Beueler Kaffeeklatsch im Pfarrheim
in Pützchen mit zu feiern.
Restkarten für die traditionelle Sitzung der „Fidelen
Reisetanten“
nach dem Rathaussturm um 14 Uhr, sind noch
ebenso im Umlauf, wie für die letzte Sitzung im Pfarrheim von St.
Josef, wo das „DK St. Josef“ am Karnevalssamstag ab 14:30
Uhr den letzten Wieverklaaf der Session abhält. Ebenfalls am
Samstag sind neben den Umzügen (siehe Kasten) auch die Biwaks der
Beueler Stadtsoldaten
(11 Uhr) auf dem Rathausvorplatz und der
„Alten Kameraden Oberkassel“, angesagte Treffpunkte.
Hautnah kann sich bei den Stadtsoldaten auf das Finale der Session mit
der Rekrutenvereidigung eingestimmt und beim Eintopf aus der
Feldküche deftig geschlemmt werden. Hoher Besuch auch bei den
„Alten Kameraden“ am „Alten Rathaus“ in Oberkassel, wenn sich
dort Wäscherprinzessin Romina I. und Liküra Carina I.
die Ehre geben. Bunt kostümiert stimmen sich dort ab 12 Uhr nicht
nur die Zugteilnehmer auf den Veedelszug ein, der auch am Biwakplatz
vorbeizieht und dort kommentiert wird.

Auch diesmal hatte Literat Thomas Theuerzeit bei den Stadtsoldaten
ein gutes Händchen bei der Auswahl und Reihenfolge der Auftritte
der Künstler im Beueler Brückenforum. Zum Ende des rechtsrheinischen
Sitzungskarnevals kam die Beueler Familich noch einmal zusammen. Die
Rot-Blauen brachten den mehr als 1.000 Besuchern mit das Beste das der
rheinischen Karneval zu bieten hat, auf die Bühne. Die Sitzung, die
zum 20. Mal vom Hans Hallitzky als Sitzungspräsident geleitet wurde,
begann bereits am Nachmittag mit dem Aufzug des Kindercorps, eines der
größten und adrettesten Kindercorps im rheinischen Karneval. Großer
Auftritt des gesamten Corps sann beim Einzug mit Wäscherprinzessin
Romina I. und ihrer Equipe, die danach keine Auftrittsverpflichtungen
mehr hatte und mit Ihrer Schutztruppe bei einer grandiosen Sitzung
bleiben und feiern konnte. Auf die Bühne mussten die Mädels
allerdings nochmal, denn nach Kempest Finest, die mit Frontfrau Nicci
Kempermann das Brückenforum rockte, geriet der Narrenkessel beim
Finale mit „Druckluft“ ganz schön unter Druck.

Dazu trug natürlich die Wäscherprinzessin mit ihren Wäscherinnen
ihren Teil bei. Nach dem Rathaussturm und an allen „Tollen Tagen“
laden die Stadtsoldaten ins Zeughaus ein. Am Samstag ziehen sie auf
den Rathausvorplatz zum Biwak und Platzkonzert mit der Vereidigung
neuer Stadtsoldaten und laden ab 20:00 Uhr zur Kostümparty ein. Am
Karnevalssonntag ziehen sie beim LiKüRa Zug durch die Ennertorte.
Danach und nach dem Bonner Rosenmontagszug, heißt es ebenfalls im
Zeughaus: „Party, Paarty Paaarty“.

Der Frauenkaffee, den die "Schötzefraue vom hellije Pötz"
erstmals 1958 ausrichteten, wurde ab 2005 zu einer bemerkenswerten
abendlichen karnevalistischen Kostümsitzung für alle Jecken. Seitdem
bietet er schon zum 62. Mal beste Unterhaltung bei freiem Eintritt.
Der Kostümabend, der Mädels aus den Reihen der „St. Sebastianus
Schützenbruderschaft Pützchen“ stand diesmal unter dem Motto:
„Ejal op et räänt oder blitz, de Schötzefraue fiere met Witz“.
Besonders gefeiert wurden nach Auftritten der Prinzengarde und dem
Besuch von Wäscherprinzessin Romina I. die „Schwazze Botze
Dräjer“. Die sechs Carusos (siehe Foto) aus den Reihen der
Schützenbrüder treten mittlerweile seit 25 Jahren in schwarzen Hosen
bei Veranstaltungen auf und bringen, meist als Eisbrecher, die Gäste
auf jecken Kurs. Brudermeister Willi Wester ließ als scharfzüngiger
Chronist das letzte Jahr Revue passieren. Ergänzend zu den
Eigenbeiträgen der „Hellije Schötzefraue“ waren der Besuch von
Prinz und Bonna, das Männerballett der „Alten Kameraden“ und der
Auftritt der „Närrischen Landskroner“

Die Betschwestern vom Elferrat der Kfd St. Cäcilia Bonn –
Oberkassel
feierten mit 400 Mädels ihren karnevalistischen
Nachmittag unter dem Motto: „Rut und Wiess von Kopp bis Zeh, mer
fiere von Hätze bei der Kfd“.Rut / Wiess und ganz viele Herzen
dominierten dann auch in der Jupp Gassen Halle. Allerdings nicht, da
man im Beueler Süden den FC Köln liebt, verehrt und moralisch
unterstützen wollte, sondern Rut/Wiess, als Farben zum Valentinstag.
Dort ist es Brauch, Kleidung in den Farben Weiß und Rot zu tragen,
die Reinheit und Liebe symbolisieren.

Mit viel Liebe und Herz wurden, wie sie seit Jahren üblich 12
hausgemachten Beiträgen einstudiert und auf die Bühne gebracht. Beim
sechsstündigen Programm schauten auch Liküra Carina I. und
Wäscherprinzessin Romina I. vorbei. Wenn die Lachmuskeln dann mal
Pause hatten, heizte das Duo „Dancing Sound“ oder die
„Anjeschwemmte“ zum Mitsingen und die „Schäl Pänz“ zum
Mittanzen ein.

Mit Elementen der Copacabana hatte das „DK Frohsinn
Geislar“
die dortige Mehrzweckhalle dekoriert und zeigte sich
entsprechend kostümiert. Die 17 Mädels, deren Sitzung auch diesmal
bereits kurz nach dem Beginn des Vorverkaufs ausgebucht war, wurden
lediglich von den Sugar Girls, einer 29- köpfige Showtanzgruppe aus
Mutscheid bei Bad Münstereifel, unterstützt. Ansonsten dominierte
„Made in Geislar“ unter dem Motto: „Bei uns ist alles
hausgemacht, vom Kuchen bis zum Programm“. Bei den selbsterdachten
und inszenierten Sketchen ging es u. a. um Schwimmsport, die Tücken
von Anrufbeantwortern, um Alltägliches im Arbeits- und Finanzamt oder
um erfolgreiche Paartherapien.

Dem Thema Handy widmeten sie sich nicht auf der Bühne. Das
überließen sie diesmal den Mädels in der Halle zwischen den
einzelnen Beiträgen. Mittlerweile haben auch die Pittermännchen auf
den Tischen den Durchbruch geschafft. Kaffee und Kuchen gehören
allerdings immer noch zu einer Sitzung wie die Kindercorps oder der
Besuch von Wäscherprinzessin Romina I.

Der „Schümmer Schoppen“, diesmal bei Auto Thomas und zum
11. Mal veranstaltet, hat schon lange seinen Platz im LiKüRa Karneval
und bringt in jedem Jahr am Sonntag vor Weiberfastnacht die Bürger
beim Jecken Treff im Veedel zusammen. Hauptorganisator Peter
Schümmer, der 2010 als Neubürger die private Kennenlernveranstaltung
erfand, bot den Pänz, Alt und Jung, den Likürianern und Jecken aus
der Region erneut eine jecke Jubiläumsparty mit Non Stopp Programm.

Fünf Stunden lang waren u. a. die LiKüRa – Ehrengarde mit Liküra
Carina I., Tanzgruppen, und Bands in Ramersdorf präsent. Darunter und
einmalig im Bonner Karneval mit „Sibbeschuss“ der diesjährigen
Preisträger des Goldenen Närrischen Oscars. Vorab konnte sich der
Festausschuss LiKüRa-Karneval über eine Musiker-Spende im
sonntäglichen Zug freuen, die Peter Schümmer beim letztjährigen
Frühschoppen generierte.

Die immerhin 17 aktiven Mädels des DK Damenkomitees St. Paulus
zogen unter großem Jubel in den ausverkauften Saal von St. Josef
ein. Das bunte Programm hatte es in sich. Zwiegespräche mit jeder
Menge Missverständnissen beanspruchten die Lachmuskeln, Sketsche
begeisterten und bei Schlagern wurde kräftig mitgesungen. Gemeinsam
ging man auf Mittelmeer-Kreuzfahrt und bei der abschließenden
traditionellen Hitparade zum Abschuss verteilte sich das Komitee im
ganzen Saal und rockte zu Liedern der 50er Jahre in Petticoats ab. Als
Gäste begrüßt wurden die Wäscherprinzessin, das Corps der Beueler
Stadtsoldaten mit dem Spaß-Dreigestirn der Infanterie, Oma Finchen,
die Rheinland-Fanfaren und das Männerballett „Sauhaufen" aus der KG
Gemütlichkeit, das extra aus Essen-Rellinghausen angereist war.

Befreundet sind die Karnevalistinnen aus dem Beueler Osten seit 10
Jahren mit den Jecken aus dem Pott, da eine der Komiteeschwestern dort
gebürtig ist. Für einen weiteren Stern musste Romina I. ihre
Sportlichkeit beim „Hool a Hoop Ringespiel“ unter Beweis stellen.
Was natürlich funktionierte. Bei der After Sitzung-Party wurde rund
um die Theke des Pfarrsaals noch kräftig gefeiert und getanzt.

- Helmut Müller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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