Adenauerplatz
Entwickelt sich der Fußgängerüberweg am Konrad-Adenauerplatz zum Unf ...
Beuel - (hm) Eine Beschleunigung der Stadtbahnlinien 66 und 62 im Beueler
Zentrum war Ziel eines Verkehrsversuchs, nachdem der
Fußgängerüberweg am Konrad-Adenauer-Platz zwischen der
Von-Sandt-Straße und der Gottfried-Claren-Straße am 19. November
2019 gesperrt wurde.
Die Testphase lief sechs Monate und kurz vor ihrem Ende sollte die
Stadtverwaltung unter Einbindung der SWB Bus und Bahn über die
Auswirkung der Abschaltung in den politischen Gremien berichten sowie
einen Vorschlag für die weitere Vorgehensweise machen.
Eine Auswertung des Verkehrsversuches wurde den Beueler
Kommunalpolitikern, allerdings erst nach einer Anfrage der Koalition
am 24. Februar 2021, zur Sitzung der Bezirksvertretung am 17. März
auszugsweise wie folgt vorgelegt:
„In Fahrtrichtung Kennedybrücke hat sich die Haltezeit der
Stadtbahnlinie 66 im Mittel deutlich um 19 Sekunden verkürzt und der
Zeitverlust der Straßenbahnlinien in der Friedrich-Breuer-Straße im
Mittel um ca. 8 Sekunden verringert. In Gegenrichtung wurden die
Haltezeiten sowohl der Stadt- als auch der Straßenbahn im Mittel um
jeweils 9 Sekunden reduziert. Allerdings bedeutet der Wegfall der
Querung für die unmittelbare Gehbeziehung „Von-Sandt-Straße /
Gottfried-Claren-Straße“ ohne jeden Zweifel einen Komfortverlust,
da ein Umweg in Kauf genommen werden muss.“
„Der Fußgängerverkehr nutzt seitdem den westlichen Überweg an der
Haltestelle der Linie 66“, stellte Maximilian Blesch,
Fraktionsvorsitzender der SPD Fraktion in der Bezirksvertretung Beuel
am 17. März fest: „Man muss nur kurz verweilen, bevor die Querung
zur Friedrich-Breuer-Straße freigegeben wird. In umgekehrter Richtung
gilt dies ebenso.“
Aus Richtung Friedrich-Breuer-Straße ist die Fahrtrichtung für KFZ
mittels Schild, Fahrbahnmarkierungen und Ampel in Richtung Bonn
vorgegeben. Allerdings sorgt das Zusatzschild „Rechtsabbiegen für
PKW erlaubt“ (Foto) nicht nur für Irritationen der Fahrzeug-Lenker,
sondern auch für eine extreme Gefährdung der querenden Passanten, da
deren Fußgängerampel mit der Ampelanlage für den Kfz Verkehr
gleichgeschaltet ist.
Mit Handy in der Hand, telefonierend, Musik im Ohr, mit Rollatoren
oder Gehhilfen sind die Fußgänger abgelenkt unterwegs, nicht ahnend,
dass gleichzeitig PKW über den vermeintlich freigegebenen
Fußgängerweg fahren dürfen.
Dieter Schaper, bis zur Neuwahl der Bezirksabgeordneten 2021
Fraktionssprecher der SPD: „Das Schild wurde 2003 beim Umbau des
Konrad Adenauer Platzes nach einen Antrag von Gisela Gebauer-Nehring
(stv. Bezirksbürgermeisterin / SPD) eingerichtet. Es funktionierte
seitdem ohne Probleme und diente dem Zweck, dass PKW nicht bis Bonn
fahren müssen, um dort zu wenden und auf der B 56 in Richtung
Siegburg zu fahren. Es unterstützte also auch die Erreichbarkeit des
Beueler Zentrums.“
Lobend über die Möglichkeit rechts abzubiegen äußerte sich auch
ein Facebook-Nutzer: „Wenn man neuerdings in der
Friedrich-Breuer-Straße keinen Parkplatz bekommt, kann man nochmal
eine Runde drehen. Habe es aber auch schon erlebt, dass hinter mir
gehupt wurde, weil nicht jeder Hintermann die Bedeutung der
Beschilderung versteht und nur Grün sieht.“
Guido Pfeiffer, Fraktionssprecher von Bündnis 90 /Die Grünen auf
Nachfrage und dem Hinweis der Gefährdung der Fußgänger an dieser
Stelle: „Nun, wenn wir keine Planung für die Friedrich Breuer
Straße hätten, müsste der Pfeil weg. Da aber mit der Umgestaltung
in eine autofreie Friedrich-Breuer-Straße dort keine Autos mehr raus
fahren werden, erübrigt sich eine kurzfristige Änderung. Sie kommt
automatisch.“
„Wichtig für die Stilllegung der Ampel an der
Gottfried-Claren-Straße war, dass nicht nur der ÖPNV davon
profitiert. Da jetzt aber sowohl Radfahrer als auch der ÖPNV einen
positiven Nutzen haben und die Einschränkung für den
Fußgängerverkehr trotz des Umweges nicht gravierend ist, sind wir
bis zu einer künftigen besseren Regelung mit dieser Lösung vorerst
zufrieden.“, hält Achim Joest, Sprecher der Linken in der BV Beuel
in einer aktuellen Presseerklärung der Koalition fest.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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