Achterbahn-TÜV
Fahrgeschäft auf der Marktwiese in Pützchen wurde für die fällige T ...
Pützchen - (hm) Nicht schlecht staunten die Passanten am letzten Freitagmorgen,
die auf dem Weg ins Gewerbegebiet Pützchen oder auf der Durchfahrt
des Wallfahrtsortes waren. Groß-LKW rollten incl. Autokran auf dem
Marktgelände mit der zerlegten Achterbahn „Feuer und Eis des
Jungschaustellers Roland Barth an.
Aufgebaut wurde dann das ca. 900 qm große Jahrmarktspektakel „Feuer
und Eis“ bis zum Samstagabend. Diesmal allerdings nicht von den
bewährten saisonal beschäftigen Hilfskräften, sondern, so Roland
Barth: „von den Jungs unserer Beueler Schausteller Familien“.
Grund war allerdings nicht eine kleine Pfingstkirmes, sondern die vom
TÜV angesetzte techn. Abnahme am 20. Mai. Die jährliche TÜV-Abnahme
erfolgt normalerweise zu Beginn der Volksfestsaison, nachdem die
Fahrgeschäfte über den Winter „eingemottet“ waren. „Feuer und
Eis“ war allerdings letztmalig Ende September 2019 bei der
„Granger Kirmes“ in Betrieb, sodass jetzt der TÜV eine Abnahme
forderte.
Grund zur Abnahme in Pützchen war die dortige Infrastruktur der
Versorgungsleitungen, die Nähe zum Lager Euskirchen, ruhige Arbeiten
und vor allem Platz für das 42 mal 22 Meter große 12 Meter hohe
Fahrgeschäft ohne Ende, aber niemals ein kleiner Fingerzeig, dass es
doch noch ein Kirmestreiben im Herbst gibt.
Hierzu Roland Barth (27) Besitzer des beliebten Fahrgeschäftes, der
auf endgültige Aussagen zur Ausrichtung der Traditionskirmes, bei der
für den 28. Mai anberaumten Video-Schalte mit OB Dörner und
Vertretern der bei Pützchens Markt eingebundenen städtischen
Dienststellen, hofft: „Durch den Rückgang der Inzidenzwerte und den
positiven Verlauf der Impfungen, könnte ein Funken Hoffnung bestehen,
dass wir im September wieder an den Start gehen können. Wir wollen
die Entscheidung so spät wie möglich treffen. Wir Schausteller sind
in der Lage binnen 14 Tagen den Markt aufzubauen, da wir alle
Fahrgeschäfte in den Hallen haben. Ein größeres Problem hat die
Stadt Bonn als Veranstalter, vor allem wegen logistischer Fragen.“
Allerdings weist er übertrieben Optimismus zurück und verneint
vehement die Frage, ob denn das Fahrgeschäft bei positiver
TÜV-Abnahme über Pfingsten stehen bleibt und „Probegefahren werden
kann.“
Ein Bild über den Aufbau der Achterbahn machte sich auch Beuels
Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn, im Gespräche mit Roland Barth und
seinen Kollegen vor Ort: „Die Schausteller-Familien sind von der
Pandemie ganz besonders betroffen, da sie ihrer Arbeit, bereits seit
vielen Monaten nicht mehr nachgehen können. Der Anfrage von Herrn
Barth seine die Achterbahn zum Zweck einer TÜV-Abnahme für ein paar
Tage auf den Markt-Wiesen aufzubauen, habe ich natürlich direkt
zugestimmt. Ich möchte gerade in diesen schweren Zeiten die
Schaustellerinnen und Schausteller unterstützen wo ich kann und stehe
deshalb regelmäßig im Austausch mit ihnen.“
Insolvenz, so Barth, hätte noch keiner seiner regionalen Kollegen
angemeldet aber noch länger ohne Einnahmen die Betriebe am Existieren
zu halten sei schwierig.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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