Frauen-Computer-Club
For Ladies only
Pützchen - Sie nennen sich „Computerschwestern“ - Zweimal in der Woche
treffen sich die Damen des „Frauen-Computer-Club“ um gemeinsam
ihrer Freude am Umgang mit Computern und Smartphones hinzugeben.
Pützchen. „Damals waren die Frauen dazu gut, vorgegebene Texte
abzuschreiben. Selber wissen, wie ein Computer funktioniert, sollten
sie nicht. Das war Männersache“, erinnern sie sich beim
Frauen-Computer-Club, der in den Büroräumen am Adelheid-Gymnasium
zweimal wöchentlich zusammen kommt. Christine erinnert sich: „Der
Mann meiner besten Freundin hat mal nach einem Besuch bei uns gesagt:
„Du glaubst doch wohl nicht, dass mal eine Frau einen Computer
auseinanderschraubt. Dazu hat er hämisch gelacht.“ Das, das
Auseinanderschrauben, tun sie auch heute noch selten, weil das nicht
mehr nötig ist. Aber wissen, was in dem Rechner vorgeht, das haben
sie alle aus dem EffEff drauf.
Die heute 60 Frauen im Verein kümmern sich im Wesentlichen um
Anwendungen. Und um Datensicherungen. Sowie um Smartphones und die
aktuelle Digitaltechnik. „Es gibt immer wieder Computerschwestern,
die sich über Neuerungen kundig machen und den anderen das in Form
von Workshops verständlich machen“, sagt Hanne. Heute zum Beispiel
geht es um Word 10. Und das Implementieren von Fotos in das Programm.
Und da hat sich Hannelore kundig gemacht und ein umfangreiches Booklet
für die Damen erstellt. „Wenn ich gleich loslege“, sagt sie,
„dann ist es hier mucksmäuschenstill.“ Noch geht es hier heute
Abend aber um den Gedankenaustausch: „Du, hast du das schon mal
gemacht? Weißt du, wie das geht? Hör mal, du kennst das doch.
Zeig‘ mal“, so wogt dass Gespräch hin und her. „Es macht Spaß,
ich will wissen wie da geht“, sagen sie. „Vor allem das Kreative
ist reizvoll“ so Ilona.
Sie helfen sich gegenseitig. Was die eine nicht kann, weiß die
andere. Es gibt auch ausgesprochene Nerds unter ihnen, die alles
können, was am Rechner gefragt ist. Darum geht es aber nicht. Es ist
eher das gemeinsame Hobby, das die Damen aneinander bindet.
„Wir beraten uns gegenseitig, rufen uns auch zwischendurch mal
an“, sagen sie. Sie beraten auch Außenstehende. Sogar Männer.
„Ich habe für meinen Mann jetzt einen Monitor gekauft“, sagt
Christine. „Früher habe ich ihn gefragt, wie ein bestimmtes Problem
am Computer zu lösen ist, heute fragt er mich“, lächelt sie.
„Margarete will die gelbe Rose in das Programm einbinden. „Aber
so, dass es vom Design her passt“, freut sie sich, als ihr Vorhaben
nach einiger Zeit gelingt und ihr Laptop das gewünschte Ergebnis
anzeigt.
Ein selbstbewusstes, fröhliches und lockeres aber zielgerichtetes
Beisammensein, das ist der FrauenComputerClub. Die Betonung liegt auf
der Freude am Umgang mit dem Computer. Und das seit 20 Jahren.
Begonnen hat alles in der Kneipe. Und ein Ende des Clubs ist nicht
abzusehen. Wollen sie vielleicht Männer aufnehmen in ihren Verein?
„Das könnte Unruhe bringen, Männer gehen anders mit Technik um als
Frauen“, wehren sie lachend ab. Und so verabschiedet sich der
männliche Besucher von der Damentruppe. Aber nicht, ohne ein paar
wichtige Tipps für seinen heimischen Computer mitzunehmen.
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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