Wettwaschen
Franzi macht den Guido nass
Pützchen - Seit 1998 sind die mutigen Männer des „1. Beueler Häärekomitee“
ein Pendant zu den 19 Beueler Damenkomitees. Zum 20-jährigen
Vereinsjubiläum, das beim Wettwaschen im Pfarrzentrum in Pützchen
gefeiert wurde, brachte Stefan Wolf, der Vorsitzende des Komitees, die
Vereinsgründung in der Beueler Gaststätte „Zur Rheinbrücke“ auf
den Punkt: „1998 - vier Männer - Kneipe – Bierlaune - Wettkampf
gegen Frauen.“
Mittlerweile sind es 28 Männer, die Kneipe inzwischen das
„Treppchen“ in Pützchen, in Bierlaune sind sie immer noch und der
“Wettkampf gegen Frauen“ findet bereits zum 20. Male statt.
Bis auf den letzten Quadratmeter war der größte Bonner
„Waschsalon“ gefüllt. Zu Beginn des „Wischwasch op de schäl
Sick“ zog das Kindercorps der Beueler Stadtsoldaten mit dem
Kinderprinzenpaar Holzlar auf, dem die Geburtstagskinder mit ihrer
„Blos mir jet un bums Kapell“ zu Oberkrainer Marschmusik mit
historischen und genialen „Musikinstrumenten“ folgten.
Kurz und knapp dann wieder die Laudatio auf das Komitee: „20 Jahre
Häärekomitee, 19 Wettwaschveranstaltungen, 95 Waschgänge, 2 Gesamt-
und ein Beinahe-Sieg. Es wurden 216 Komiteetreffen und dort im
Durchschnitt 110 Kölsch getrunken. 2016 führte der 1,56 Meter große
Kinderprinz Günther I. (Walsdorf) die Hääre in die Wasserschlachten
am Pützchen. Das wie so oft, erfolglos.
Diesmal wurde sogar ein Dreigestirn mit Prinz Uli I. (Schmitz),
Jungfrau Stephani I. (Roßdeutscher) und Bauer Günter I. (Walsdorf)
proklamiert um im Jubiläumsjahr den Verein zu repräsentieren und
dafür sorgen, dass das Komitee diesmal nicht weggespült wird.
Ein Sieg zum Jubiläum musste her. Den wollten aber auch Franzi I.,
die sich als 60. Wäscherprinzessin gemeinsam mit den Wäscherinnen
Ariane und Linda der Herausforderung stellte und mit dem „Alte
Beueler Damenkomitee von 1824“ in die Waschküche einzog.
Aufregung als Bezirksbürgermeister Guido Dèus, der mit Stefan Wolf
für die Hääre in der Startformation an der Bütt stand, „Rafaela
Plüschprüm“ alias Ralf Laubenthal als
neues Mitglied des Damenkomitees erkannte. Sein Stellvertreter als
Überläufer oder hatte er sich eigenmächtig und „Under Cover“ in
die Wiever-Streitmacht eingeschleust? Fragen und Ratlosigkeit, über
den, der jetzt Strumpfhosen trägt.
Wie er sich dann allerdings für die Wiever einsetzte, lässt für den
Rathaussturm böses erahnen.
Wann immer es möglich war, kämpfte er mit List und ohne Rücksicht
um jedes Wäschestück, das binnen drei Minuten in einer Bütt
gewaschen und ordentlich aufgehängt werden musste.
Sauber und möglichst nicht triefend nass sollte die Wäsche sein,
damit die Jury, bestehend aus Vertretern des Brauchtums (Maria
Balensiefen), der Politik (Monika Krämer-Breuer), der Wirtschaft
(Elisabeth Smilie) und der Verwaltung (Christian Siegberg)
regelkonform urteilen konnte.
Keine Chance auf den Sieg hatten die Hääre, denn auch Déus und Wolf
krempelten nicht nur die Ärmel hoch, sondern zogen, zerrten und
attackierten nicht nur verbal, was die Jury mit einem 4:0 Sieg für
Franzi I. & Co ahndete.
Kaum hatte Christian Siegberg, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle
gegen Dèus votiert, wurde er von diesem mit einem triefend nassen BH,
Korbgröße 70K, befeuert. Die Pfützen vor den Wannen stiegen an und
das vom Förderverein getragene Pfarrzentrum hatte plötzlich mehr
Wasser, als die marode „Beueler Bütt.“
Auch bei den Waschgängen gegen Liküra Mareike I. und die
Damenkomitees versagten die „Waschbären“. Erfolgreicher waren sie
in Sachen Unterhaltung zwischen den Waschgängen. Hier parodierten sie
Roland Kaiser, ABBA sowie Kölsche Bands und waren ganz aus dem
Häuschen, als Prinz Dirk II. und Bonna Alexandra III. vorbeischauten
um dem Dreigestirn zu gratulierten. Impressionen einer nicht
alltäglichen Karnevalsveranstaltung: www.schaufenster-bonn.de
- Helmut Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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