Das große R(h)einemachen
Freiwillige räumen Müll am Rheinufer weg
Beuel - Pünktlich, sodass die ersten Saubermänner um 11 Uhr am Rheinufer in
Ramersdorf loslegen konnten, hatten Gabriel und Tamara Lohre
Müllsäcke und Handschuhe am Skaterpark in der Beueler Rheinaue
bereitgestellt.
„Wir konnten pünktlich starten und schon um 11:30 Uhr hatte ich 70
Sammler mit ihren Arbeitsgeräten versorgt“, sagte Lohre, der
gemeinsam mit seiner Frau die Initiative „RhineCleanUp
Bonn-Ramersdorf“ organisierte.
Der Informatiker aus Römlinghoven hatte im Vorfeld mit BonnOrange
Container am „Hariboschiff“ und an den Sammelstellen:
„Rheinnixe“, „Blauen Affen“, „DLRG“ „Strandbar“ und am
„Bundeshäuschen“ aufstellen lassen.
Umweltbewusstsein und keine Parteiabhängigkeit waren das Motiv, um
sich für ein sauberes Beueler Flussufer zu engagieren. Es war keine
Veranstaltung von etablierten Parteien aber auch Mitglieder der
„Grünen/Bündnis 90“ waren als engagierte Sammler auf Achse.
Gabriel Lohre: “Wir haben gehandelt, als wir davon gehört hatten,
dass Bürger in anderen Ländern ihre Strände selbst bereinigen. Wir
wollen dadurch unsere Mitmenschen inspirieren, dass sie selbst ihren
Müll aufsammeln, glauben aber nicht, das auf einmal zu ändern.“
Rheinauf bis zur „Strandbar“ in Oberkassel und rheinab bis zum
„Chinaschiff“ schwärmten die engagierten Putzkolonnen aus und
trugen zusammen, was ihnen vor die Augen und in die Finger kam.
Manchmal war es einfach, denn gebrauchte Standgrills, eine
Baugerüststange, eine Felge, ein halber Komposter oder ein großes
Bündel Kabelisolationsmaterial sowie gebrauchte Damenbinden waren
nicht zu übersehen.
Gebückt werden musste sich allerdings, um weggeworfene Verschlüsse
von Limonadendosen, Kleinststrohhalme der offensichtlich in Beuel
beliebten „Capri Sonne“, oder Plastikbonbonpapier zu entdecken.
Auffallend, dass diese Fundstellen fußläufig von Parkplätzen und um
Feuerstellen lagen. Eeher unwahrscheinlich, dass diese Funde von
ausgiebig gefeierten Grillabenden stammten.
Vielmehr lag die Vermutung nahe, dass engagierte Mütter rund um das
Hariboschiff ordentlich Kindergeburtstage feierten. Auffällig durch
ungewöhnlich viele schmutzige Pampers, „Coffee to Go Tassen“
sowie Luftballonreste und Kuchengabeln. Kopfschütteln hier bei der
„Ü 60 Müllwerker-Generation“: „Wie können diese Mütter ihre
Kinder umweltbewusst erziehen, wenn sie selbst nicht bereit sind mit
der Natur nachhaltig umzugehen.“
Nach gut drei Stunden waren die beiden von BonnOrange gelieferten
1.100 Liter Container am Hariboschiff proppenvoll. Was nicht rein
passte wurde davor gestellt und am Abend noch durch BonnOrange
abgeholt.
Gabriel Lohre: “Alleine am Hariboschiff dürfte der „Fang“ bei
etwa 3.000-3.500 Litern gelegen haben. Dazu kommen noch die anderen
Abladestellen und ein gesonderter „Schrotthaufen“, wo auch einige
Säcke abgestellt wurden. Wenn auch nicht in der gleichen Menge wie am
Hariboschiff, kommen hier sicherlich noch einmal mindestens 2.500
Liter Müll zusammen.“
Waren in Köln und Düsseldorf auffällig viele Junge Leute im
Müllstress so ging es in Beuel eher familiär zur Sache. Viele
Kleinkinder wurden von Eltern oder Opa und Oma angeleitet, wie wichtig
es ist zu lernen, wie die Umwelt geschützt und erhalten werden kann.
Gabriel Lohre abschließend und glücklich über die positiven
Reaktionen des Engagements: „Wenn nur zwei oder drei Leute anfangen
ihren Müll mitzunehmen haben wir etwas gewonnen. Ich habe mich sehr
über die rege Beteiligung der Sammler, deren Einsatz und das tolle
Ergebnis gefreut. Auch wenn die Sammler sich sehr oft bei mir für die
Organisation bedankt haben, so wäre diese dennoch ohne die vielen
fleißigen, kleinen und großen Hände nichts wert.“
- Helmut Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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