"Jahrhundertthema" vom Tisch?
Friedrich-Breuer-Straße wird umgestaltet
Beuel - Die Friedrich-Breuer-Straße in der City wird wohl niemals zur
Flaniermeile werden. Sie sorgte bislang für vielerlei
Bürgeranträge, beschäftigte regelmäßig die Bezirksverordneten und
ist, insbesondere im Vorfeld von Wahlen, Thema und Dauerbrenner der
jeweiligen Parteien.
Seit 2014 bewegt die Beueler Hauptverkehrsachse, die von öffentlichen
Verkehrsmitteln im Minutentakt befahren wird, die der motorisierte
Individualverkehr mit parkplatzsuchenden Fahrern frequentiert, auf der
Radfahrer sich bedrängt fühlen und Passanten, die gerne in Ruhe mal
shoppen möchten und vor den dortigen Gastronomiebetrieben mal
ausspannen würden, die Bürger. So auch der Bürgerantrag des ADFC,
über den eigentlich schon in der Märzsitzung der Bezirksvertretung
(BV) entschieden werden sollte. Die Radlobbyisten beantragten dort:
“Verbot der Einfahrt für motorisierten Individualverkehr (MIV)”
aus Richtung Bonn kommend und gleiches für den Abschnitt zwischen der
Hans-Böckler- und der Rathausstraße.“ Dadurch sollten die
Radfahrer sicherer unterwegs sein und durch den Wegfall der
Parkbuchten die Aufenthaltsqualität maßgelblich verbessert sowie
mehr Platz und Sicherheit für Fußgänger und Fahrradfahrer
geschaffen werden.
Die Gewerbetreibenden widersprachen vehement, da sie gravierende
Einschnitte für den Einzelhandel befürchteten während die
Opposition in der den Antrag BV unterstützte und eigene Vorschläge
ins Gespräch brachte und die Stadtplaner sahen den Antrag durchaus
befürwortend.
Bedingt durch die Corona-Krise wurden die März- und April- Sitzungen
der BV ausgesetzt. Diskutiert wurde allerdings, auch der anstehenden
Kommunalwahl geschuldet, weiter hinter den Kulissen (das SCHAUFENSTER
berichtete).
Neu aufgerollt wurde das Dauerthema am vergangenen Mittwoch, als die
BV erstmals seit Beginn des Corona-Shutdown wieder tagte. Zur
Abstimmung wurde ein entsprechender Antrag der Mehrheitskoalition aus
CDU, SPD und FDP eingebracht. Demnach soll an der Verkehrsführung auf
der Friedrich Breuer-Straße nichts geändert werden, die Parkplätze
lediglich auf dem Abschnitt zwischen Rathaus-. und der Kreuzstraße
entfallen und im gesamten Bereich der Friedrich-Breuer-Straße, vom
Konrad-Adenauer-Platz bis zur Kreuzstraße, beidseitig alle
Baumabsperrgitter entfernt und begehbare Baumscheiben eingerichtet
werden.
Dadurch soll die geforderte Aufenthaltsqualität für Fußgänger
verbessert werden und der Gastronomie die Möglichkeit gegeben werden
die Außenbewirtung zu optimieren.
Die Opposition tat sich zwar schwer, dem Antrag zu zustimmen,
entschied sich aber dann doch, Grünes Licht zu geben, um das Beueler
„Jahrhundertthema“ endlich vom Tisch zu bekommen. Damit wurden
gleichzeitig alle anderen Anträge zur Umgestaltung abgelehnt.
Gleichzeitig wurde die Stadtverwaltung aufgefordert, die
Friedrich-Breuer-Straße entsprechend dem Beschluss zu gestalten.
Hierzu soll auf die nördliche Seite der Friedrich-Breuer-Straße,
zwischen Kreuzstraße und Rathausstraße, ein absolutes Halteverbot
eingerichtet und auf dem Abschnitt, Konrad-Adenauer-Platz und
Kreuzstraße, die Baumabsperrgitter abgebaut und dafür begehbare
Baumscheiben anlegt werden.
Die Umsetzung dieser Maßnahmen erfolgt für eine Testphase von 12
Monaten. Danach soll der BV die gesammelten Erfahrungen, ein Vorschlag
für eine dauerhafte Gestaltung vorgelegt und in einer
Bürgerversammlung vorgestellt und diskutiert werden.
Werner Koch, der als Vorsitzender der Beueler Gewerbegemeinschaft als
Zuschauer der Sitzung beiwohnte: „Dies ist in der jetzigen Zeit ein
guter Kompromiss. Nach der Testphase muss dann ein schlüssiges
Konzept in Erkenntnis der Auswirkungen der Corona - Pandemie, des dann
eingeführten Parkleitsystems und der verkehrlichen Änderung der B 56
erstellt werden. Dies soll dann die Grundlage sein, um eine positive
Entwicklung des Beueler Zentrums weiterzuführen“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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