Tempolimit
Geplanter Pilot mit Tempo-30 auf der Königswinterer Straße

Durch das teilweise Parken von PKW auf dem Radweg kann es für die Radfahrer, besonders im Begegnungsverkehr schon mal eng und gefährlich werden. | Foto: Müller
  • Durch das teilweise Parken von PKW auf dem Radweg kann es für die Radfahrer, besonders im Begegnungsverkehr schon mal eng und gefährlich werden.
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Beuel - Die Fraktionen von Grünen, SPD und Linken wollenauf einigen Straßen
im Bonner Stadtgebiet einen Probebetrieb mit Tempo 30 km/ einühren.
Der Antrag für den Stadtrat beruht auf einem Gutachten zum
Lärmaktionsplan, den der Rat im vergangenen Jahr einstimmig
beschlossen hatte.Bereits 2012 wurde die Verwaltung beauftragt, ein
Pilotprojekt zur Temporeduzierung von 50 auf 30 Km/h auf vier Bonner
Hauptverkehrsstraßen durchzuführen. Darunter auch auf dem rund 1.350
Meter langen Abschnitt der Königswinter Straße zwischen „Auf dem
Grendt“ in Limperich und der „Mehlemstraße“ in Ramersdorf.

Neben den Geschwindigkeitsbeschränkungen drängt jetzt die
Grün-Rot-Rote Ratsmehrheit auch auf geschützte Radfahrstreifen. Die
Vorschläge der Bezirksvertretungen sollen laut Stadtverwaltung im
ersten Halbjahr 2021 vorliegen.

Die Anhörung dazu in der Beueler Bezirksvertretung am 17. März
erfolgt auf einem Antrag der CDU-Fraktion aus dem Februar vergangenen
Jahres. „In zahlreichen Straßen mit Wohnbebauung liegt die
Lärmbelastung durch den Verkehr über den gesetzlich vorgeschriebenen
Grenzwerten“ , hieß es damals zur Begründung. Außerdem diene eine
Temporeduzierung „dem Ziel der Luftreinhaltung, der Reduzierung von
CO2, der Verkehrsqualität und –sicherheit, insbesondere im Hinblick
auf dem Fahrrad und Fußgängerverkehr.”

Hierzu Marco Rudolph, Bezirksverordneter der Beueler CDU Fraktion:
„Aus unserer Sicht ist lediglich eine Geschwindigkeitsbegrenzung im
Abschnitt Dornenkreuzstraße/Mehlemstraße auf Tempo 30 wichtig. Nicht
nur aus Gründen des Verkehrslärms, sondern vielmehr zum Schutz der
querenden Kinder der Ennertschule sowie für Fußgänger und
Radfahrer!“ Gleichzeitig müssten die verkehrsberuhigten
Nebenstraßen vor dem Ausweichverkehr geschützt werden. Durch die
Erschließung des Gewerbegebietes Beuel-Ost über den
Autobahnanschluss Maarstraße werde der laute LKW-Verkehr auf der
Königswinterer Straße ein Ende haben. Gerade dafür sollten sich die
Stadt und die Oberbürgermeisterin einsetzen.

Arno Schatz, der täglich von Beuel-Ost sowohl mit Fahrrad als auch
mit dem Auto auf der Königswinterer Straße zur Arbeitsstelle in
Oberkassel unterwegs ist, meint: „Die Sicherheit als Radfahrer auf
der KöWi ist ganz grausam, da der Radweg teilweise in keinem guten
Zustand bzw. durch halb auf dem Radweg parkende Kfz zu schmal ist.
Probeweise bin ich ein paar Mal mit meinem PKW dort Tempo 30 gefahren.
Ein temporeduziertes Fahren ist sinnlos. Ich wurde gedrängelt,
überholt und bekam auch schon mal einen Vogel gezeigt! Tempo 30? Ich
wüsste nicht warum!“

Auch unser Mitarbeiter machte an verschiedenen Tagen und Uhrzeiten den
Selbstversuch mit Tempo 30 in diesem Bereich. Dabei wurde er nicht nur
von anderen Autofahrern überholt oder durch Handbewegungen beleidigt.
Auch einigen Radfahrern und E-Bikern ging es bei Tempo 30 offenbar
nicht schnell genug voran. Und der Radweg scheint für viele Radfahrer
bestenfalls eine Option statt ein geschützter Verkehrsraum zu sein.

Karl Wengenroth Vorsitzender des Bürgervereins Limperich:
„Unübersichtlich und eng ist es auf dem 350 Meter langen
Straßenabschnitt Küdinghovenerstr. / Kirchstraße. Da kann man aber
sowieso nicht schneller als Tempo 30 fahren. Auf den Parkstreifen
sollten nur PKW und keine LKW parken dürfen, damit nicht nur die
Radwege, sondern auch die Fahrbahn breiter und übersichtlicher
wird.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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