Bechlinghoven
Geschichtsweg zum Jubiläum
Pützchen-Bechlinghoven (fes). Eine Urkunde vom 3. September 1299 enthält den Beweis: Der Ort Bechlinghoven ist mindestens 725 Jahre alt. In einem Tauschvertrag zwischen dem Stift Vilich und Dietrich I. von Heinsberg, dem Herrn von Blankenberg, übertragen beziehungsweise tauschen die Beteiligten Güter aus ihrem jeweiligen Besitz in Bechlinghoven und Attenberg (in der Nähe der Stadt Blankenberg im Siegtal). Die Originalurkunde ist zwar verschollen, es existiert aber eine Abschrift, die um das Jahr 1370 angefertigt wurde. Dieses Dokument wird im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf verwahrt. Am Ende der dritten Zeile findet man den Ortsnamen „Bechellinchoven“. Später taucht er erneut auf, allerdings in einer leicht veränderten Schreibweise: „Beghillinchoven“.
Dieses Jubiläum soll nun groß gefeiert werden, zudem sind einige Projekte geplant. Dafür hat sich ein Arbeitskreis aus sechs Bechlinghovener Bürgern gegründet. Der Bonner CDU-Landtagsabgeordnete Guido Déus hat die Schirmherrschaft übernommen.
Geplant ist ein großes Straßenfest am Samstag, 28. September, das ab 14 Uhr auf der Straße „Kapitelshof“ stattfindet. Los geht es mit einem kurzen Festumzug zur Grünanlage Ecke Schulstraße/Marktstraße wo der Gedenkstein „1299 – Bechlinghoven“ enthüllt wird. Die etwa 150 cm hohe schlanke Basaltsäule soll an das Datum 1299 erinnern. Der Beueler Steinmetz Olaf Krautien meißelt in die Stele das vom Kölner Grafiker (stammt aus Bechlinghoven) Detlef Behr entworfene Logo ein.
Begleitet wird die Zeremonie mit einem Platzkonzert des Bläsercorps „Auel-Gau“ Oberpleis. Um 16 Uhr tritt die Band „BrassGass“ des Kardinal-Frings-Gymnasiums auf, um 19 Uhr kommt die Gruppe „Los Manolos“. Für Kinder gibt es eine Hüpfburg, Schminken mit Eva Alfter und Flohmarktstände, an denen die Pänz ihre eigenen Sachen verkaufen können. Für kühle Getränke ist ebenso gesorgt wie für Herzhaftes vom Grill. Marco & Fabio aus der benachbarten Trattoria „L’Angolo“ bieten italienische Spezialitäten an.
Geplant ist auch ein webbasierter etwa drei Kilometer langer Geschichtsweg, der 12 Stationen erfasst und Erklärungen zu bedeutsamen Plätzen in Bechlinghoven liefert.
Der Rundweg führt zu großformatigen Bildern mit historischen Motiven, die auf Stromkästen aufgemalt sind. Auf dem Motiv befindet sich ein QR-Code, den man mit dem Smartphone scannen kann. Nutzer werden dann automatisch auf die Internet-Seite des Geschichtsweges geleitet, wo es weitere Details zu dem Motiv gibt und man sich per „Google Maps“ navigieren lassen kann. Die Gestaltung hat der Maler Rolf Kess übernommen.
Dadurch soll den Bürgern nicht nur die Historie des Dorfes näher gebracht, sondern auch das Ortsbild aufgewertet werden, indem unschöne Graffitis abgedeckt werden, erläutert Willi Wester, Pressesprecher des Arbeitskreises.
Unter dem Titel „Bechlinghoven und Pützchen –damals und heute“ soll ein Bildband entstehen mit historischen und zum Teil bislang nicht veröffentlichen Bildern von Bechlinghovener und Pützchener Gebäuden und Straßenzügen. In dem auf 80 bis 100 Seiten angelegten Buch wird auf jeweils gegenüberliegenden Seiten einem historischen Foto die aktuelle Ansicht gegenübergestellt.
Dank der finanziellen Unterstützung des Landes NRW, der Volksbank Köln Bonn eG und weiterer Sponsoren kann der Arbeitskreis die Projekte verwirklichen. Der Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rechtsrheinisch e.V. sowie das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland geben wertvolle fachliche Unterstützung.
Der Erlös des Straßenfestes wird sozialen Zwecken in Bechlinghoven und Pützchen zugutekommen.
Redakteur/in:Frank Engel-Strebel aus Bornheim |
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