Historischer Jahrmarkt
Herein spaziert, hier brennt die Luft

Hans-Peter und Hubert Markmann (hinten v. links) mit Günter Dederichs, Jakob Schleifer, Dr. Ingo Wolf, Guido Déus und Romina Markmann nach der Eröffnung des Historischen Jahrmarktes.   | Foto: Helmut Müller
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  • Hans-Peter und Hubert Markmann (hinten v. links) mit Günter Dederichs, Jakob Schleifer, Dr. Ingo Wolf, Guido Déus und Romina Markmann nach der Eröffnung des Historischen Jahrmarktes.  
  • Foto: Helmut Müller
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Beuel -  Es war mollig warm und in der Luft der Duft von Popcorn, gebrannten
Mandeln und süßen Leckereien, als in der über 3.000 qm großen
Jahrmarkthalle am Holzlarer Weg Hubert Markmann den 2. Historischen
Jahrmarkt eröffnete.
Die mehr als 150 geladenen Gäste merkten spätesten bei den
Begrüßungsworten von Organisator Markmann, dem Vorsitzenden des
Freundeskreises Pützchens Markt, Günter Dederichs und des
Landtagsabgeordneten und Bezirksbürgermeisters Guido Déus schnell,
dass es hier um andere Werte als einfach Kirmes geht. Es geht um
Traditionen, Brauchtum, Fachsimpeln und um den Austausch von
Kirmeserlebnissen aus längst vergangenen Zeiten.
Sei es auf der Raupe, wo das Verdeck immer noch für elf Sekunden
zugeht, beim Pferdekarussell aus dem Jahr 1885, oder bei der über 90
Jahren alten „Russische Schaukel“, die unter Denkmalschutz steht,
aber freie Sicht aus der hierfür eigens konstruierten modernen
Glaskuppel in den Ennert und über Pützchen gewährt.
Wie Anno Dazumal werden bei der Berg- und Talbahn, „Fahrt ins
Paradies“ (1939), Zu- oder Aussteigende mit live gespielten
Saxophonklängen begleitet und in der bodengleichen Geisterbahn von
1947 mit historischen Figuren, immer noch vom Erschrecker im Dunkeln
einmal mit der Hand berührt und schrecklich überrascht, wenn er am
Ende der Fahrt gruselig an den Wagen springt.

Selbst auf der Schiffschaukel (1910) sind immer noch die kultigen
Schiffschaukelbremser in Aktion, beim Kinderhängekarussell (1929)
wird es den Kleinen nicht schwindlig und beim original historischem
Holzpfostenscooter aus 1950 können sie sogar alleine fahren.
Klar, dass auch ein Flohzirkus und ein Kasperletheater (beide 1948)
aufgebaut sind und sich großer Beliebtheit erfreuen. Nicht zu
vergessen die damals beliebten Speisenangebote mit Schaschlik,
Fritten, Currywurst, kandierten Früchten sowie Lebkuchenherzen.

Anfassen, staunen und eine Zeitreise durch die Kirmesgeschichte
antreten heißt es also ab sofort.
So haben die Besucher Gelegenheit die Antriebstechnik der alten
Fahrgeschäfte live zu erleben. Jakob Schleifer (83), der heute noch
als Schausteller durchs Rheinland fährt, erzählt nicht nur Anekdoten
sondern kennt den Salzwasseranlasser in- und auswendig. Hierbei wird
Kraft über Lederriemen auf ein Schwungrad übertragen und in
Schleifers zehneckigem Modell beispielhaft demonstriert, wenn er es
immer wieder mal in Betrieb nimmt.
Nostalgie pur schon beim Betreten des Veranstaltungsortes am Holzlarer
Weg 44. Bis zum Jahrmarktsende am 22. April, stehen dort
geschichtsträchtige Zugmaschinen, selbstspielende antike
Kirmesorgeln, Wurf- und Schießbuden sowie historische Imbissstände.
Der „Historische Jahrmarkt“ bietet aber nicht nur Atmosphäre und
Altertümchen sondern auch (neudeutsch) Events an fünf Freitagen.
Der kommende Freitag ist der Tag des Rock´n Rolls. Von 14.00 Uhr bis
22.00 UHR wird auf dem Jahrmarkt stilecht musikalisch und authentisch
gefeiert und die Besucher in die großartige Ära des Rock ’n’
Roll und Rockabilly zurückversetzt.
Weiter geht es am 6. April in die wilde Zeit von Flower Power, Batik
und der Schlaghosen. Mit passender Live-Musik zum „70s-feeling“
sorgt die DJ Wolle. Die Evergreen Party an der Raupe ist für den 13.
April geplant und am 20. April gibt es bei der Evergreen Party,
Oldies, Schlager und Volksmusik auf die Ohren.
Am 20. April geht es auf der 80er Retro Party zurück ins
Teenageralter. Bei Klängen von Culture Club, Police und der "Neuen
Deutschen Welle", gespielt von „Alexander und Michael“, kommen die
Partygänger in hautengen Jeans der 80er, Stulpen und Pomade in den
Haaren.
Getanzt werden kann überall, für den passenden Sound und ordentlich
Spaß auf den nostalgischen Fahrgeschäften sorgen die Veranstalter.
Spontane Tanzdarbietungen von Gruppen und Vereinen sind geplant.

Die Jahrmarkthalle ist an den kommenden Wochenenden freitags von 14
bis 22 Uhr, samstags von 11 bis 22 Uhr und sonntags von 11 bis 20 Uhr
geöffnet.

Im Eintrittspreis, Erwachsene zahlen 15,50 Euro, Kinder bis fünf
Jahre 5,50 Euro und Kinder bis zwölf Jahre 9,50 Euro, sind beliebig
viele Karussellfahrten enthalten. Für Kinder bis zwei Jahre ist der
Eintritt frei.

- Helmut Müller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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