Jubiläum
Herz-Jesu-Kloster feiert 100-jähriges Bestehen

Zum 100. Geburtstag des Klosters gratulierte Wilfried Mermagen den Schwestern Katharina, Edelburg, Edith, Adelheids (v.li.). Es fehlen die Schwestern Verena und Rita. | Foto: Müller
  • Zum 100. Geburtstag des Klosters gratulierte Wilfried Mermagen den Schwestern Katharina, Edelburg, Edith, Adelheids (v.li.). Es fehlen die Schwestern Verena und Rita.
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Ramersdorf -  Die Corona-Krise hatte auch Auswirkungen auf die Feierlichkeiten
zum 100. Geburtstag des Herz- Jesu Klosters in Ramersdorf.

Am 22. April 1920 wurde das Kloster als neue Niederlassung des Ordens
unter Generaloberin Mutter Maria Ignatia in Beuel-Ramersdorf
gegründet. Die Neugründung stand im Zeichen großer Armut und vieler
Schwierigkeiten. Die Schwestern mussten manche Opfer bringen, ehe der
schwere Anfang glücklich überwunden und das Haus sich langsam
entwickelte. Sie widmeten sich unentgeltlich der Armenfürsorge, der
ambulanten Krankenpflege, dem Kindergarten, der Liegehalle für
Tbc-kranke Kinder, dem Küsterdienst in den Pfarreien und der
Nähschule.Nach dem 1. Weltkrieg engagierten sich die Schwestern neben
der Hauskrankenpflege in der Säuglingspflege sowie der
Wöchnerinnen-Betreuung. Auch nach dem 2. Weltkrieg fehlte es vor
allem an Wohnraum. So entstand der Plan, ein Altenheim zu errichten,
zu dem 1948 der erste Spatenstich erfolgte.

Ziel war es möglichst schnell Kriegerwitwen und andere alleinstehende
Frauen und Männer auf zu nehmen und ihnen ein neues Zuhause zu geben.
Fortan kümmerten sich die Schwestern um die Pflege und Betreuung
alter Menschen im eigenen Altenheim, dem sogenannten Marienhaus. 1962
wurde das Altenheim um das Haus Franziskus erweitert, dadurch konnten
mehr pflegebedürftige Menschen aufgenommen werden. 1972 wurde das neu
gebaute Haus Klara eben dem Marienhaus auch als Studentenheim genutzt.
2009 gaben die Ordensschwestern die Leitung des Altenheims an den
Caritasverband das Klostergrundstück wurde 2016 veräußert und
gehört heute hälftig dem Caritasverband einem Investor aus Bornheim.
Dieser baute, geprägt von den Vorstellungen der jetzigen
Generaloberin Schwester Katharina, barrierefreie Wohnungen für
Menschen mit geringem Einkommen. Der Orden bekam im gleichen Haus eine
neue Klausur mit Kapelle. Die Geburtstagsfeier fiel der Krise und den
Abstandsregeln geschuldet bescheiden aus. So saßen die noch im
Kloster wohnenden sechs Schwestern auf ihrer Terrasse, als Wilfried
Mermagen, Vorsitzender der Bürgervereins Ramersdorf zum Gratulieren
kam.

In seiner Laudatio hob er die aus dem Kloster heraus entstandenen
Aktivitäten und die Arbeit des Ordens, die stets im Dienste der
Nächstenliebe stand, hervor. Dabei erinnerte er an Generaloberinnen
Schwester Ruth und Schwester Edelburg, die Neu- oder Umbauten, dem
legendäre Kaffeeklatsch am Freitag, Gymnastikstunden für die
Heimbewohner, Bingo- und Liederabende und vieles mehr bewirkt hatten.
So auch die Arbeit der 94 jährigen Schwester Aurelia, die 50 Jahre
Arbeit in der Krankenhaus- Ambulanz für andere da war.

Für die mutige und moderne Entscheidung zum Verkauf des
Klostergeländes und der Übergabe der Leitung des Altenheims an den
Caritasverband steht die jetzige Generaloberin Schwester Katharina.
Ihr Bemühen ihren Mitschwestern ein neues Zuhause zu geben und
weiterhin alten und pflegebedürftigen Menschen eine Heimat im vom
Orden geschaffenen Altenheim zu ermöglichen, würdigte Mermagen, der
die Leser des Schaufensters bittet per Gratulationskarte den
Geburtstagskindern zu ihrem Jubiläum zu gratulieren.

Generaloberin Schwester Katharina Kowalczyk, die als einzige der
Schwestern noch in Teilzeit im Seelsorgebereich arbeitet: „Wir
hoffen, noch einige Jahre hier vor Ort zu bleiben, für die Menschen
da zu sein und sie mit unserm Gebet begleiten zu dürfen.“ Ihre
Ausarbeitung über 100 Jahre Kloster Ramersdorf, kann auf der Homepage
des Bürgervereins: www.ramersdorf.net gelesen werden.

- Helmut Müller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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