Im Zeichen des indischen Subkontinents – Professjubiläum und Patresverabschiedung in Bonn

Indische Flagge
 | Foto: pixabay.com (lizenzfrei)
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Silbernes Professjubiläum in Bonn-Bad Godesberg 

Am 23. Juni 2019 beging Schwester Lancy George ihr 25-jähriges Professjubiläum mit einer feierlichen Messe in der Bad Godesberger St. Marien-Kirche. Mit ihr feierte auch noch einmal Schwester Rincy Jacob, die ebenfalls vor 25 Jahren ihre Gelübde abgelegt hat. Schwester Rincy war in der Vergangenheit auch in Bad Godesberg tätig, verrichtet ihren Dienst jedoch inzwischen an anderer Stelle, wo ihr silbernes Jubiläum bereits gefeiert wurde. Daher stand Schwester Lancy am vergangenen Samstag im Mittelpunkt.

Die Missionsschwester der Unbefleckten Empfängnis Mariens, die seit 1999 in Deutschland und seit 2006 in Bonn lebt, war in Bad Godesberg zunächst im Bereich des ambulanten Palliativdienstes tätig, bevor sie die Stelle von Schwester Rincy im CBT-Seniorenwohnheim „Haus Emmaus“ übernahm, und damit in die stationäre Begleitung Schwerkranker und Sterbender überwechselte.

Ordensfrau Lancy, die Menschen mit großer Aufmerksamkeit begegnet, konnte ihr Jubiläum mit zahlreichen Mitschwestern und vielen weiteren Gästen feiern. Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken, der Schwester Lancy seit seiner Kaplanszeit in Bensberg kennt, ließ es sich nicht nehmen, die sehr persönliche Festpredigt zu halten. Mit ihm stand eine Reihe von Konzelebranten am Altar; weitere Hauptamtliche zeigten im Altarraum und darüber hinaus Präsenz.

An der Orgel war Daniel Kirchmann zu hören. Indische Schwestern intonierten ein Lied in ihrer Muttersprache.

Nach dem Gottesdienst wurden geladene Gäste zu indischem Essen ins Pfarrzentrum St. Marien gebeten. Dass das Essen erst mit deutlicher Verspätung geliefert wurde, dürfte der Feierstimmung kaum Abbruch getan haben.

Verabschiedung der CMI-Patres in Bonn-Holzlar

Die Vorabendmesse (Samstag, 23.6.2019, 18.30 Uhr) wurde in der Holzlarer Kirche Christ König mit einem lachenden und einem weinenden Auge gefeiert. Das lachende Auge galt der Eröffnung des Pfarrfestes, das weinende der offiziellen Verabschiedung der drei indischen CMI-Patres, die noch bis August in den Gemeinden am Ennert tätig sein werden. Das Kölner Erzbistum führt zum Bedauern vieler Gläubiger seine Zusammenarbeit mit dem Orden der Carmelites of Mary Immaculate (Karmeliter der Unbefleckten Empfängnis Mariens) nicht weiter. Mit dem Weggang der drei Patres verliert die Kongregation also auch ihre Bonner Niederlassung. Weihbischof Ansgar Puff, der ebenso wie Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken am Gottesdienst teilnahm, ließ in seiner kurzen Ansprache anklingen, dass die Fluktuation der Ordensleute über die Jahre eine Rolle bei der Entscheidung gespielt haben könnte, vermied aber klare Worte. Der Stadtdechant enthielt sich wohl nach Protokoll jeglicher Äußerung – ein Kontrast zu seinem flammenden Plädoyer für (indische) Ordensfrauen am Morgen.

Hauptzelebrant und Prediger der Heiligen Messe in Holzlar war der scheidende Pfarrverweser P. Tijo George Thannickal CMI (47); P. George Joseph CMI und P. Pious Alex CMI konzelebrierten. Diakon Dr. Christoph Hartmann, der weiterhin am Ennert tätig sein wird, wirkte beim Gottesdienst ebenfalls mit.

Pater Tijos Predigt (Evangelium: Lk 9,18-24) begann mit der chassidischen Geschichte von Rabbi Naphtali und dem Wächter. „Für wen gehst du?, lautet hier die zentrale Frage, die sich auch Pater Tijo nach eigener Aussage gestellt hat. Er interpretierte die Frage zudem als Frage Jesu und setzte sie mit der Frage des Tagesevangeliums „Wer bin ich für dich?“ gleich. Im weiteren Verlauf der Predigt suchte Pater Tijo nach einer Antwort darauf, sprach über die Bedeutung des persönlichen Kreuzes und hielt einen realistischen Rückblick auf die vergangenen Jahre am Ennert. Im Namen aller CMI-Patres, die am Ennert tätig waren, dankte er für die ehren- und hauptamtliche Unterstützung. Dem neuen Pastoralteam und der Gemeinde wünschte er „ein gutes Miteinander und Gottes Segen“ für das weitere Gemeindeleben und erhielt am Ende seiner Ansprache Applaus.

Musikalisch modern gestaltet wurde die Feier, bei der auch Kommunionjubilare gesegnete Kerzen überreicht bekamen, mit dem Kinder- und Jugendchor Christ König sowie dem „Ennert-VOCALIS-Chor“ unter Leitung von Marita Hersam. Die Chor-Version des Songs „Adiemus“, der Mitte der 1990er Jahre von Karl Jenkins kreiert wurde, prägte sich besonders ein.

Im Anschluss an die Messfeier gab es auf dem Kirchenvorplatz Live-Musik. Ein indisches Büffet war ebenfalls angekündigt, das jedoch – fast schon ein Running Gag – wie das am Morgen vom selben Lieferanten nicht rechtzeitig gebracht wurde...

Auf die Ära der CMI-Patres werden ab 1. September 2019 vorerst Pfarrer Norbert Grund (54) als Pfarrverweser, Montfortanerpater Anand Valle (43), Pastoralreferent Jonas Kalkum (31) sowie Pfarrer Andreas Haermeyer (51) als Subsidiar folgen.

(dcbp, 24.06.2019)

LeserReporter/in:

Damiana C. Bauer-Püschel aus Bonn

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