Tollitätenempfang des Beueler Schiffervereins
Jeckes Stelldichein am Rhein
Beuel (red). Jahr für Jahr lädt der Beueler Schifferverein zum Empfang nach der Proklamation der Wäscherprinzessin ein. In diesem Jahr, zur Jubiläumssession „200 Jahre Beueler Weiberfastnacht“, war alles ein wenig anders. Denn während die Proklamation wegen der kurzen Session bereits im vergangenen November stattfand, trafen sich die jecken erst am vergangenen Wochenende zum Stelldichein am Nepomuk.
Das Timing stimmte dennoch: Denn hätte der Schiffer-Verein eine Woche eher zu seinem Tollitätenempfang unter dem Heiligen Johannes von Nepomuk am Rheinufer eingeladen, wäre die Veranstaltung wohl buchstäblich wegen des Flusshochwassers ins Wasser gefallen. Doch alles wurde gut und so konnte der Vorsitzende des traditionsreichen Vereins, Käpt`n Reiner Burgunder, am Samstag eine wahre „Tollitätenflut“ begrüßen, allen voran natürlich Beuels Wäscherprinzessin Sabrina I. (Michels) mit ihren beiden Wäscherinnen Lea Kempe und Ann-Christin Meschke sowie der stellvertretenden Obermöhn Patty Burgunder und deren Gefolge sowie dem „Alten Beueler Damenkomitee von 1824 e.V.“
Ihre Aufwartung machte auch die designierte Kinderwäscherprinzessin Sarah I. (Sonnenschein) mit ihren Begleiterinnen, vorbei schaute auch LiKüRa-Prinzessin Isabell I. (Thomas) mit der LiKüRa-Kinderprinzessin Käthe (Lukas). Im vergangenen Jahr hatte auch das Alfterer Prinzenpaar Gefallen an diesem Event gefunden und schickte diesmal ihre Kinderalfreda Mia I. (Kentenich) mit der Prinzengarde Alfter ans Beueler Rheinufer.
Erstmals schaute das Oberkasseler Kinderdreigestirn mit Prinz Johann und Prinzessin Mathilda (beide Hürter) und Bauer Anton (Schönen) vorbei.
Vom Bürgerverein Vilich-Müldorf kam das Kinderprinzenpaar Jannes I. (Scheuren) und Helena (Voigt). Aus Kessenich kam Kessenixe Severine I. (Hartmann). Der Festausschuss Königswinter schickte Prinz Dirk (Kümmert) und aus Niederdollendorf machte Kinderprinz Elias I. mit seiner Kinderprinzessin Zaey I seine Aufwartung. Auch das Bonner Kinderprinzenpaar Peter IV. (Mayr) und Marie II. (Kage) war mit von der Partie als es sich Käpt’n Reiner Burgunder ließ nicht nehmen ließ, seine „Ode an Beuel“ zu intonieren.
Sabrina I. durfte sich über eine besondere Würdigung freuen: Reiner Burgunder und sein Stellvertreter Claus Werner Müller ehrten sie mit der „Beueler Seele“, dem Ehrenorden des Schiffer-Vereins, der jedes Jahr an drei Persönlichkeiten überreicht wird, die sich um die Beueler Tradition und das Beueler Brauchtum verdient gemacht haben.
Natürlich wurde auch der neue Sessionsorden präsentiert und verliehen, den Claus Werner Müller in Form einer Schiffsglocke gestaltet hatte. Darauf zu sehen ist die „Beueler Familie“, jene Bronzeskulptur, die der Verein unweit der Nepomuk-Statue errichten ließ und im vergangenen Jahr feierlich enthüllte.
Die „Beueler Familie“ war auch Teil eines kleinen Sketchs. Der Käpt’n, seine Frau Maria und sein Enkel Max spielten diese Familie und erinnerten an den „Stitze Män“, einem Beueler Original, dargestellt durch die ehemalige Stadtverordnete Monika Krämer-Breuer. Anders als es der Name vermuten lässt, ist der „Stitze Män“ eine Frau, die sich im Leben wie ein Mann behauptet, bis ins hohe Alter furchtlos jeden Kampf aufgenommen hat und dabei stets Sieger geblieben ist. Der Name dieses Originals geht darauf zurück, dass sie ihrem Vater den verstorbenen Sohn ersetzen und ihn so vor Kummer bewahren wollte. So blieb sie auch über den Tod des Vaters hinaus der „Stitze Män“.
Musikalisch wurde das Treffen begleitet durch den bekannten Drehorgelspieler Hermann Hergarten.
Lobende Worte kamen vom CDU-Landtagsabgeordneten und ehemaligen Beueler Bezirksbürgermeister Guido Déus gerichtet an das Alte Beueler Damenkomitee zum 200-jährigen Jubiläum: „Ihr seid nicht nur die Mütter, sondern die Gralshüterinnen der Weiberfastnacht. Ohne euch würde es dieses Brauchtum in Deutschland nicht geben.“
Der amtierende Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer stellte in Anspielung an den wolkenverhangenen Himmel die eisigen Temperaturen fest: „Hier bei euch scheint immer die Sonne.“ Für Sabrina I. war der Empfang am „Nepomuk“ ein „Gänsehautmoment“: „Wir werden in den kommen Wochen Momente und Emotionen für die Ewigkeit sammeln.“
Redakteur/in:Frank Engel-Strebel aus Bornheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.