Kulturzentrum Oberkassel
Kreativität leben
Oberkassel - (we) Seit zweieinhalb Jahren sind sie da, Clara Dunkel und ihre
Truppe. Was sie machen? Kultur. Von Oberkassels Altem Rathaus aus
gehen vielfältige Impulse ins Umfeld. Nicht würdevoll und
hochgeistig, sondern nachgerade fröhlich und erfrischend ist hier ein
lebendiger und bunter Hort der Kultur entstanden.
„Wir zahlen der Stadt Bonn Miete“, so Clara Dunkel. „Das können
wir, weil wir die Räume an diverse Kunst- und Kulturschaffenden
untervermieten.“ Da gibt es Instrumental- und Gesangsunterricht,
Bewegungskurse, Theater- und Clowneriekurse, Kunst-Workshops, Angebote
für kreatives Schreiben und den Heimatverein, der Geschichtsforschung
betreibt.
„Wir haben hier einen Ort der Begegnung für den ganzen
Stadtteil“, so Clara Dunkel. „Alle Besucher machen Kultur auf ihre
Weise.“
Heute ist ein Sommerfest angesagt. Das ist eher ein Tag der offenen
Tür. An dem man alle Angebote per „Schnupperkurs“ antesten kann.
Oben spielt Steffen mit Kindern Gesellschaftsspiele: „Das ist ein
regelmäßiges Angebot für Erwachsene.“ Wer einmal in Gesellschaft
etwa „Carcassonne“ gespielt hat, weiß, wie spannend
Gesellschaftsspiele auch und gerade in digitalen Zeiten sein können.
Wer vom Yoga genug hat, geht nahtlos zum Kanga über. Das ist das
„ultimative Training für werdende Mütter“. Und das Baby macht
gleich mit. Gerade läuft die Kunstausstellung „In Leichtigkeit
sein“. Mannigfaltige Kinderaktivitäten sind geboten. Singen etwa.
Oder auch ein Kickerturnier. Und dann die Konzerte. Sie finden
regelmäßig statt. Heute sind zunächst zarte französische Chansons
gefragt. Später folgen die Musikschule, die „Sunshine Band“ und
„Pop/Rock unplugged“. Begonnen hat der Tag mit musikalischer
Früherziehung.
„Wir verhandeln über einen neuen Mietvertrag“, erzählt Clara
Dunkel. „Das Haus ist sanierungsbedürftig. Wir versuchen gerade,
über Sponsoren und Spendengelder Geld einzuwerben, um die Renovierung
stemmen zu können. Das alte Haus ist natürlich ein Fass ohne Boden.
Man kann notdürftig für recht wenig Geld das Wichtigste reparieren.
Aber wenn die Ideen beispielsweise der Barrierefreiheit reifen sollen,
ist schon erheblich mehr Geld nötig. Und dann der heutzutage
allgegenwärtige Brandschutz ...
Sorgen gibt es also genug im Kulturzentrum. Aber die Hauptsache ist
doch wohl, dass Oberkassel damit eine echte Pretiose hat. Auf die man
lange hat warten müssen. Also: Rock on!
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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