Quartiersentwicklung
Kulturinitiative macht sich ein eigenes Bild

Auf dem Rad verschafften sich Mitglieder der „Initiative Quartiersentwicklung“ unter Werner Koch (re.) einen Überblick über die Machbarkeit von Vorschlägen der Städteplaner. | Foto: Müller
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  • Auf dem Rad verschafften sich Mitglieder der „Initiative Quartiersentwicklung“ unter Werner Koch (re.) einen Überblick über die Machbarkeit von Vorschlägen der Städteplaner.
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Beuel - Seit dem 11. Juli 2019 ist die von der „Initiative
Quartiersentwicklung Beuel–Ost“ angestoßenen Quartierentwicklung
zu einem Projekt der Bundesstadt geworden, die Gutachterbüros
beauftragte, um das Potential des Beueler Ostens zu analysieren,
auszuwerten, ein Leitbild zu entwickeln und daraus folgend
Handlungsfelder und Ziele zu definieren.

In einer zwischenzeitlich im September 2019 sowohl im
Planungsausschuss der Bundesstadt und der Bezirksvertretung Beuel
vorgelegten Präsentation sahen die Auftraggeber allerdings Bedarf
diese nachzubessern.

Hierzu wurden Ortsbegehungen durchgeführt, Gespräche mit
Kommunalpolitikern und der Initiative geführt, sich mit der
Verwaltung ausgetauscht, ein Workshop veranstaltet und 598 Haushalte
mit Fragebogen angeschrieben.

Die meisten waren offensichtlich desinteressiert, da lediglich 70
Fragebogen zurückgesandt wurden. Als positiv wurden hierbei die
Einkaufsmöglichkeiten sowie die Anbindung an den Nahverkehr und die
Autobahnen gesehen. Großer Handlungsbedarf hingegen im Angebot von
Grün- und Spielflächen, dem Erscheinungs- und Ortsbild sowie bei
Aufenthaltsmöglichkeiten und Treffpunkten.

Der Zwischenbericht wurde der Beueler Bezirksvertretung am 16. Juni
vorgelegt und ist auf der letzten Sitzung vor der Kommunalwahl dort
erneut Thema und Bestandteil der Tagesordnung.

Um die erneute Bestandsaufnahme der Gutachter vor Ort nachzuvollziehen
und über deren Vorschläge zu diskutieren, machten sich sechs
Mitglieder der Kulturinitiative mit dem Rad zur Quartiersrundfahrt
auf. Sie stimmten der Aufwertung des westlichen Bahnhofsumfelds und
notwendigen Nachnutzungskonzept für das Bahnhofsgebäude und dem
translozierten Güterschuppen zu. Ebenso sahen sie die Notwendigkeit
der Neuausrichtung des östlichen Bahnhofsvorplatzes incl. der
Verlagerung des zentralen Omnibushaltepunkts, verbunden mit der
Aufwertung der Gleisunterführung zum geplanten Kreisverkehr an der
Königswintererstr.

Aufgewertet könnte der Ost-Bereich des Bahnhofs durch eine Open-Air
Filmbühne oder eines Kultur-Cafés im bestehenden westlichen
Bahnhofsgebäude werden. Dort fehlt seit langem eine Gastronomie und
die ehemalige Toilettenanlage ist nicht mehr nutzbar. Platz für
Gastronomie bestünde auf dem Eckgrundstück Obere Wilhelmstr./
Gustav-Kessler-Straße, dem ehemaligen FURIOS.

Dies deckt sich auch mit den Erkenntnissen der Städteplaner, dass im
Quartier qualitätsvolle gastronomische Angebote, sowohl für dort
wohnende Bürger, als auch dort Arbeitende, und für Besucher
kultureller Veranstaltungen fehlen.

Einig ist sich die Quartierinitiative mittlerweile mit den
Städteplanern, dass die Entwicklung der Halle Beuel nicht unter
Einbeziehung der Markthallen funktioniert. Diese müssten miteinander
verbunden, die Markthallen selbst für Endverbraucher geöffnet werden
und die dortigen Parkplätze abends und an Wochenenden den Besuchern
für Veranstaltungen auf dem Theatergelände zur Verfügung stehen.

Der Zwischenbericht bemängelt zudem fehlende funktionale
Verflechtungen weiterer Einrichtungen im Beuel. Sowohl die Brot- und
Tapetenfabrik, die Pauluskirche, die Halle Beuel, das Pantheon und die
Markthallen haben sich zu autarken Teilräumen entwickelt. Gezielt
müsse ein dort Zusammenschluss und ein kreativer Austausch gefördert
werden, da, so die Bestandsaufnahme, die einzelnen Nutzungen und
Akteure weitgehend isoliert nebeneinander agieren. Werner Koch,
Sprecher der Initiative, sieht hierbei eine Einbindung der unbewohnten
Marquart-Villa an der Marquartstraße als erforderlich an.

Bleibt abzuwarten wie sich im August die Mitglieder der
Bezirksvertretung in ihrer letzten Sitzung äußern und wie die
neugewählten Bürgervertreter im Rat der Stadt Bonn und im
Stadtbezirk die Weiterentwicklung des Quartiers sehen. Geplant ist von
Seiten der Gutachter und Städteplaner eine zeitnahe öffentliche
Veranstaltung auf dem Gelände der Halle Beuel, eine
Online-Beteiligung der Bürger über „Bonn macht mit“, die
Erstellung des Abschlussberichts und dessen Präsentation in den
politischen Gremien Ende 2020/Anfang 2021. Und daraus folgend eine
Beschlussfassung durch den Stadtrat.

Auf dem Rad verschafften sich Mitglieder der „Initiative Quartiersentwicklung“ unter Werner Koch (re.) einen Überblick über die Machbarkeit von Vorschlägen der Städteplaner. | Foto: Müller
Die ursprünglich für die kulturelle Nutzung der Halle Beuel gegründete Initiative Quartiersentwicklung wird jetzt auf den gesamten Bereich Beuel – Ost ausgedehnt. | Foto: Müller
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