König der Würde
Kunstaktion im Beueler Rathaus will Zeichen setzen
Beuel - Mit einer besonderen Kunstaktion möchte Diakon Ralf Knoblauch den
Menschen Mut und Hoffnung schenken. Beides kann man in
Corona-Zeitensicher gut gebrauchen. Seit neuestem auch im Beueler
Rathaus.
Knoblauch, Diakon der Kirchengemeinde Thomas Morus im Bonner
Nordwesten, hatte, bevor er 1989 sein Theologiestudium an der
Ruhr-Universität Bochum aufnahm, bereits eine erfolgreiche Lehre zum
Tischler abgeschlossen. In seiner Gemeinde in Lessenich ist sein
Arbeitsschwerpunkt die diakonische Pastoral, wobei er dort fast
ausschließlich mit Menschen in sehr prekären Lebenssituationen
zusammen arbeitet.
Aus dieser caritativen Arbeit heraus entstehen seit gut acht Jahren
Königsskulpturen, die den würdevollen, wertschätzenden, ja
königlichen Umgang mit jedem Menschen erfahrbar und erlebbar machen.
Dieses tun die mittlerweile mehr als 100 Unikate aus Hartholz an ganz
unterschiedlichen Orten auf der ganzen Welt. Nicht nur in Europa, dem
vorderen Orient, in Dubai, den Vereinigten Arabischen Emiraten,
Indien, Nord- und Lateinamerika sollen sie Menschen Mut und Hoffnung
schenken und Lebensperspektiven aufzeigen.
Täglich behaut der Königsmacher am frühen Morgen für gut eine
Stunde Eichenholz, das er beim Abriss einer 280 jährigen
Fachwerkscheune erwarb und jetzt in Bonn lagert im Keller des
Pfarrhauses von St. Laurentius, wo in der Regel nach fünf bis sechs
Wochen ein neuer König geboren wird.
Mit Beginn der Coronakrise entstand dort sein Hoffnungsprojekt (royal
messages of hope), um damit den Menschen Mut und Hoffnung zu schenken.
Die KönigInnen möchten Lebensperspektiven aufzeigen und den Menschen
Mut geben, damit jeder Einzelne im Bewusstsein des eigenen Wertes und
der eigenen Würde in seinen Alltag zurückkehren kann.
Das Angebot des 1964 in Bottrop geborenen Theologen, eine dieser
Königsskulpturen während der Coronakrise, im Beueler Rathaus
auszustellen, um MitarbeiterInnen der Stadt, sowie den Besuchern des
Rathauses, Mut und Hoffnung zu schenken, nahm Bezirksbürgermeister
Guido Déus gerne noch vor Ostern an.
Der kleine „König der Würde“ steht seit Gründonnerstag im
Eingangsbereich des Rathauses, gleich neben der Statue von Ludwig van
Beethoven. Er hält seine Krone in der Hand und soll zum Dialog
einladen. Interpretationsmöglichkeiten gibt es hierzu reichlich.
Alle KönigInnen sind nicht käuflich sondern Leihgaben. Wie lange er
dem „Bönnsche Jung“ Gesellschaft leistet, hängt auch mit der
Entwicklung der Corona-Pandemie zusammen.
Bezirksbürgermeister Guido Déus: „Könige der Würde, die tolle
und äußerst tiefsinnige Aktion des Diakons und Künstlers Ralf
Knoblauch, aus der die um die Welt geht und die nun auch - auf meine
Bitte hin - im Beueler Rathaus eingezogen ist. Möge Sie viele
Menschen anregen über unser christliches Menschenbild und die Würde
eines jeden Einzelnen nachzudenken. Gerade jetzt, wo sich alte
Wertigkeiten verschieben.“
- Helmut Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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