Mit Selbstfahrer und gebrannten Mandeln
Längst vergangene Jahrmarktsromantik

Das werden Erinnerungen wach: Auf der Raupe warten auch die Senioren nur darauf, dass für elf Sekunden das Verdeck zugeht... | Foto: Helmut Müller
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  • Das werden Erinnerungen wach: Auf der Raupe warten auch die Senioren nur darauf, dass für elf Sekunden das Verdeck zugeht...
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Pützchen - (hm). War das eine Eröffnungsfeier, als Hubert Markmann 2.
Vorsitzender des Freundeskreises Pützchens Markt und Organisator des
1. Historischen Jahrmarkts das vierwöchige Indoor – Spektakel mit
mehr als 300 geladenen Gästen am Holzlarer Weg in Pützchen
eröffnete.    

Was die Organisatoren in den vergangen Wochen geleistet hatten
übertraf die Erwartungen. Auf über 3.000 qm  entstand  ein
Jahrmarkt mit allem was dazugehört. Bei den uralten Fahrgeschäften,
geschichtsträchtigen Zugmaschinen, Exponaten und Vorführungen der
Kirmesgeschichte, die noch bis zum 9. April zu sehen sind, fühlen
sich die älteren Besucher ihre Kinderzeit und Jugend zurückversetzt.
Während in Museen Schilder mit Aufschriften „Bitte nicht
berühren“ oder „Betreten verboten“ die Besucher in Schranken
weisen, können hier zehn historische Kirmesgeschäfte zu einen
Pauschalpreis unbegrenzt angefasst, betreten und gefahren werden.
Eine Zeitreise durch die Kirmesgeschichte bietet beiwpielsweise das
Pferdekarussell aus dem Jahr 1885. Das Riesenrad (1904) gewährt aus
der Glaskuppel freie Sicht in den Ennert, auf der Schiffsschaukel
(1910) sind kultige Schiffschaukelbremser in Aktion, auf der Raupe
(1926) warten auch Senioren darauf, dass das Verdeck für elf Sekunden
zu geht, beim Kinderhängekarussell (1929) werden die Kleinen nicht
schwindlig, bei der Berg- und Talbahn, „Fahrt ins Paradies“
(1939), werden Zu- oder Aussteigende mit live gespielten
Saxophonklängen begleitet, auf der bodengleichen Geisterbahn (1947),
kommt  „der Erschrecker“ zum Einsatz, der gruselig an den Wagen
springt und beim „Selbstfahrer“ , ein original historischer
Holzpfostenscooter, der 1950 gebaut wurde, können auch die Kinder
alleine fahren. Klar dass auch ein Flohzirkus und ein Kasperletheater
(beide 1948) aufgebaut sind. Nicht zu vergessen die Verpflegung
vonanno Dazumal mit Schaschlik, Fritten, Currywurst, kandierten
Früchten sowie gebrannte Mandeln & Co. 
Der Jahrmarkt ist nur an Wochenenden geöffnet, jedoch auch auf Grund
der begleitenden Ausstellung mit zahlreichen Exponaten und
Vorführungen als Zeitreise durch die Kirmesgeschichte interessant und
lehrreich. Deshalb ist es möglich, an den übrigen Wochentagen einen
Besuchstermin für Schulklassen, Studentengruppen oder Betriebe zu
vereinbaren.
Die pure Nostalgie wird nicht nur von den Älteren geschätzt und
spannend vom 81-jährigenn Schausteller Jakob Schleifer
rübergebracht, wenn er mit Herzblut die Wasserantriebstechnik des
Pferdekarussell erklärt und immer wieder mal in Betrieb vorgeführt.
Der „Historische Jahrmarkt“ bietet aber nicht nur Atmosphäre und
Altertümchen sondern auch (neudeutsch) Events: Der kommende Freitag
ist der Tag des Rock´n Rolls. Von 14  bis 22 wird auf dem Jahrmarkt
stilecht musikalisch und authentisch gefeiert und die Besucher werden
in die großartige Ära des Rock ’n’ Roll und Rockabilly
zurückversetzt: Petticoat, Polkadot, Bleistiftrock, Lederjacke,
Jeans, Hosenträger, Pomade – Vintage und Modern Rock ’n’ Roll
pur!
Getanzt werden kann überall, für den passenden Sound sorgen die
Veranstalter, die mit authentischem Rock ‚n Roll und
Rockabilly-Sound kräftig einheizen werden.
Tanzdarbietungen von Gruppen und Vereinen sind geplant, wer noch
mitmachen will ist willkommen und wer stilecht im Outfit des Rock
’n’ Roll Zeit erscheint, zahlt einen ermäßigten Eintritt.
Weitere Infos dazu im Netz unter www.jahrmarktshalle.de,
info@jahrmarktshalle.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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