Schlosskommende Ramersdorf
Millimeterarbeit in schwindelerregender Höhe

Gerade einmal acht Minuten brauchte Kranführer Waldemar Bichert, um die Spitze wieder an ihren angestammten Platz zu setzen. Die Vorbereitungen allerdings dauerten um ein Vielfaches länger. | Foto: Foto: Müller
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  • Gerade einmal acht Minuten brauchte Kranführer Waldemar Bichert, um die Spitze wieder an ihren angestammten Platz zu setzen. Die Vorbereitungen allerdings dauerten um ein Vielfaches länger.
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Ramersdorf (hm) Fast sechs Monate zierte ein Gerüst den 38 Meter
hohen südlichen Turm der Ramersdorfer Schlosskommende, nachdem das
Dach des ehemaligen Kirchturms der Georgskapelle erneuert wurde und
die signifikante Turmspitze abgebaut und restauriert werden musste.
Die Schalung und die Zinkverkleidung über dem Gebälk waren marode
und auch die Kupferspitze, hatte den Zinkplatten so stark zugesetzt,
dass das Holz faulte und die denkmalgeschützte Turmspitze nicht mehr
regensicher war.

Seit 2017 hat die Schlosskommende mit Salvatore Luca einen neuen
Eigentümer und Betreiber des Schlossrestaurants „Medici“ sowie
des Schlosshotels, nachdem die Anlage von Schlossherr Wolfgang Bartel
nach 40 Jahren verkauft wurde.
Dem Kölner Gastronom und Unternehmer war schon damals klar, dass das
Schloss umfänglich, im laufenden Betrieb und in enger Zusammenarbeit
mit der Denkmalpflege und Brandschutzsachverständigen renoviert und
restauriert werden musste.
Für Luca war die Restaurierung der Turmspitze eine
Herzensangelegenheit und dessen persönlicher Beitrag zur
Verschönerung der Kommende am Ennerthang, hoch über Ramersdorf.
Bisher dienten alle Baumaßnahmen dem Erhalt der Bausubstanz, für die
er wie bei der Neueindeckung des Daches über dem Hauptgebäude auf
finanzielle Unterstützung des Landes hofft.
Detailgenau wurde die Spitze nach Vorgaben des Denkmalschutzes von der
Firme Klaus Dohmesen in Viersen restauriert. Der ursprünglich aus
Kupfer bestehende Abschluss der 6 Meter hohen Spitze wurde mit echtem
Blattgold beschichtet, da kein anderes Material so beständig ist. Die
Drachenköpfe, als Schmuck der Spitze, wurden ebenfalls restauriert.

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Letzter Akt der Restaurierung war das Aufsetzten der ca. 800 Kg
schweren Spitze mittels eines mobilen Autokrans der Fa. Baumann.
Kranführer Waldemar Bichert brauchte für das reine millimetergenaue
Aufsetzten mit seinem 58 Meter langen Ausleger, nach einem
spektakulären Transport über die Dächer des mittelalterlichen
Bauwerks, nur sagenhafte acht Minuten. Für die Vor- und Nachbereitung
benötigten er und die Dachdecker des Restaurators allerdings fast
zwei Stunden. 

Für Salvatore Luca und zahlreiche Zuschauer war das kurzfristig, auch
wegen der idealen Witterungsbedingungen terminierte Finalen eine
technische und handwerkliche Meisterleistung.
Von weitem wird die vergoldete Spitze nun zu sehen sein. Hausherr
Salvatore Luca: "Das ist ein großer Freudentag für meine Familie und
mich, aber auch ein Feiertag für Ramersdorf"

- Helmut Müller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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