Skatepark in der Rheinaue
Mit "Bowl" und "Niere" noch interessanter

So wie hier im Skatepark Péitruss in Luxemburg soll die Bonner „Bowl“ auch einmal aussehen. | Foto: T. Hees
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Ramersdorf - Gut drei Jahre sind vergangen, seit die Skater von „SuBCulture Bonn
e.V.“ das Gelände der ehemaligen Jugendverkehrsschule (JVS) in der
Beueler Rheinaue am Landgrabenweg für sich entdeckt haben. Die
Initiative „Beton für Bonn“ erklärte sich bereit, die
Trägerschaft des Parkgeländes zu übernehmen und eine insgesamt
2.250 m² große Skatefläche zu bauen. Das Sport- und Bäderamt sowie
das Jugendamt waren von der Idee begeistert. Aber es gab auch
Gegenwind. Aus der Politik, vor allem jedoch und durchgängig von den
Bürgervereinen aus LiKüRa, die erklärten, dass mit ihnen „einen
solchen Park nicht geben“ werde.

Dennoch stellten die Skater einen Bauantrag, der Rat der Stadt Bonn
genehmigte diesen noch zum Jahresende 2017 und beschloss, das 864.000
EURO teure Projekt zu fördern und zu bezuschussen. Bereits im Juni
2018 begannen die Arbeiten zum ersten Bauabschnitt der „Street“,
einer typischen innerstädtischen Fläche mit Hindernissen, wie
Handgeländer zum „Grinden“, Treppenstufen oder Bordsteinen. Das
ganze soll für Hobby- und Profisportler geeignet sein.

Mittlerweile entwickelte sich der Skatepark zu einem Hotspot der
regionalen Skaterszene. Die von den Bürgervereinen befürchteten
Schwierigkeiten mit den Nutzern blieben aus, sodass die damals schon
geplante Erweiterung des Geländes um ein 650 qm großes Oval mit
einer „Bowl“, eine in die Boden eingelassene Schüssel, in Angriff
genommen werden kann.

Der Stadtrat hat auf seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl die
Freigabe weiterer Mittel beschlossen. 355.000 Euro fließen in die
zweite Ausbaustufe. Mit den beiden, jeweils 5 Meter Durchmesser
großen „Bowls“ und einer 12 Meter lagen „Niere“ wird die
Anlage auch für ambitionierte Fahrer interessanter.

Mit den neuen Hindernissen eröffnen sich den Skatern weitere
sportliche Herausforderungen, mit denen in den 70er Jahren das Skaten
in den USA begann, als in leeren Schwimmbecken das Surfen auf Beton
Premiere feierte.

Für Jim Romer, den 1. Vorsitzenden des Vereins, ist die Erweiterung
des Parks auch Anerkennung der Vereinsaktivitäten. Neben
Fördermitteln aus dem Sonderinvestitionsprogramm des Landes, wird
sich der Verein mit Eigenleistungen bis zu 60.000 EURO beteiligen. Der
Baubeginn ist für das Frühjahr geplant, die Einweihung spätestens
im Herbst. Das modernste Element, der „Pumptrack“ mit Steilkurven
und Windungen, durch die man ohne Schwung zu holen surfen kann, soll
dann im dritten Bauabschnitt entstehen.

Dann ist die Anlage für alle Rollsportarten geeignet. Altersgrenzen
gibt es nicht. Und der Eintritt in dem wohl grünsten Skatepark
Deutschlands soll weiterhin frei sein.

- Helmut Müller

So wie hier im Skatepark Péitruss in Luxemburg soll die Bonner „Bowl“ auch einmal aussehen. | Foto: T. Hees
Mit den neuen „Bowls“ und der „Niere“ wird der Skatepark auch für ambitionierte Sportler noch interessanter. | Foto: Repro: Romer/Subculture
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