Wettwaschen in Pützchen
Mit Pfusch und Tricks zum Sieg?
Pützchen - (we). Das bunte Rahmenprogramm kann nicht drüber hinweg täuschen,
dass das Großereignis des Jahres seine Schatten voraus wirft: Es
herrscht kaum auszuhaltende Spannung im Saal. Alles fiebert dem
Top-Event entgegen. Menschen lassen Zuhause ihr Abendessen stehen,
Eltern holen ihre Kinder rein. Die Tagesschau findet ohne Pützchen
statt. Alles nur, um dabei zu sein, wenn's losgeht.
Aber erst noch die Beueler Stadtsdoldaten. Kindercorps. Okay, aber
dann: Endlich betreten, mit unerträglicher Spannung erwartet, die
Matadore die Bühne. Die Heroen des Waschens. Zuvor war die Jury
vorgestellt worden. Na ja, ob die wohl objektiv sind? Zumal die
Männer in der vierköpfigen Expertenrunde lediglich über insgesamt
eine einzige Stimme verfügen.
Nervenzerfetzend, diese fieberhafte Ungeduld, die über der ganzen
Szenerie liegt. Was hier passiert? Na, das Wettwaschen der heroischen
Männer des 1. Häärekomitees mit der frisch proklamierten
Wäscherprinzessin Luisa I. und ihrem Team. Wer hier die Nase vorn
hat, dem gehört kurzzeitig die karnevalistische Welt. Deshalb sieht
man hier die Obermöhn Ina Harder, die versucht, mittels sinistrer
Tricks den Männern die Wäsche aus der Hand zu reißen. Ebenfalls im
heroischen Einsatz: Bezirksbürgermeister "Django" Guido Déus. Der
vergisst hier seine angeborene Höflichkeit und kämpft, als gebe es
kein Morgen. Aber was will schon auch der stärkste Mann gegen die
holde Weiblichkeit in Gestalt von Romina und Jacqueline ausrichten?
Sie assistieren ihrer Lieblichkeit der Wäscherprinzessin auf eine Art
und Weise, als hätten sie nie im Leben etwas anderes getan. Kein
Zweifel: Hier sind Profis am Werk.
Ralf Laubenthal, hier wieder bis zur Unkenntlichkeit als Plüschprumm
verkleidet, setzt seine Akzente unterhalb der Bühne, quasi im
Verborgenen. Er versucht, die Wäsche, die von oben kommt, zu
sortieren. Vergebens. Außer nass wird er nichts. Auch Ina Harder
versucht vergebens zu verbergen, dass der Wettbewerb für sie
aussichtslos verläuft: Die Wasch-Musik spielt zweifellos oben auf der
Bühne. An der Seite von Guido Déus kämpft Stefan Wolf, der
Vorsitzende des Häärekomitees, den ebenso verzweifelten wie
vergebens geführten Kampf des Gerechten: Hier empfiehlt es sich, die
Kampfrunden künftig länger zu fahren als lediglich die drei Minuten,
die pro Waschgang zur Verfügung stehen.
Kurzum: Das Ergebnis ist wie immer umstritten. Auch bei der 20.
Auflage des Wettwaschens in Pützchens Pfarrzentrum gab es kein
eindeutiges Ergebnis: Die Beteiligten werden damit leben müssen, dass
sie das sind, was sie heute sein wollen: Jeck.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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