Mauerfall
Mit Trabbi und Zeitzeugen: Vilich-Müldorf feiert „30 Jahre Deutsche Einheit“

Den original Trabbi konnten Besucher als Shuttle zur Gesamtschule nutzen, wo Führungen durch das ehemalige Hilfskrankenhaus aus Zeiten des Kalten Krieges angeboten wurden. | Foto: Müller
  • Den original Trabbi konnten Besucher als Shuttle zur Gesamtschule nutzen, wo Führungen durch das ehemalige Hilfskrankenhaus aus Zeiten des Kalten Krieges angeboten wurden.
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Vilich-Müldorf - Ein Link in der der WhatsApp-Gruppe des Bürgervereins „Offene
Mühlenbachhalle“, in dem der damalige Staatschef der damaligen DDR,
Genosse Walter Ulbricht versicherte, dass niemand plane, eine Mauer
zwischen beiden deutschen Staaten zu errichten, war der Auftakt zu den
vielfältigen Aktivitäten des Bürgervereins Vilich-Müldorf zum 30.
Jahrestag der Deutschen Einheit, der am 3. Oktober 1990 mit der
Maueröffnung seinen Höhepunkt fand. Am vergangenen Wochenende sowie
noch am 2. und 3. Oktober steht die Mühlenbachhalle, entsprechend dem
Anlass dekoriert, im Mittelpunkt der privaten Initiative.

Bereits zu Eröffnung folgten mehr als 50 Zuhörer dem Vortrag von
Manfred von Reumont, der an der Mauer als Bundesgrenzschutzsoldat
stationiert war und über die innerdeutsche Grenze mit all ihren
unmenschlichen Facetten berichtete. Höhepunkt des Vortrages war sein
persönliches Weihnachtserlebnis aus dem Jahr 1958, an dem er sich mit
seinen Kameraden verirrte und in einem Wirtshaus auf DDR-Gebiet
plötzlich ostdeutschen Grenzschützern gegenüberstand. Nachdem sich
die Spannung gelegt hatte, kam es zu einer gemeinsamen kleinen
Weihnachtsfeier, die sicherlich keiner der damals Beteiligten jemals
vergessen wird.

Vor der Mühlenbachhalle errichteten die Organisatoren, von denen
viele ihre Heimat in den neuen Bundesländern haben, die Mauer mit
Brandenburger Tor. Nachdem sich das Tor geöffnet hatte, konnten die
Besucher mit einem knatterndem Trabi zur Integrierten Gesamtschule
fahren und sich dort das Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre
eingerichtete, so genannte „hilfskrankenhaus“ unter der Turnhalle
der Schule anschauen. THW-Chef Ralf Reetmeyer und seine Helfer boten
spannende Führungen durch das Krankenhaus, ein Relikt des „Kalten
Krieges“ in der ehemaligen Bundehauptstadt, an.

Kurz entschlossen besuchten auch die Simsonfreunde die Veranstaltung.
Die Motorsportfreunde präsentierten stolz ihre blitzblank polierten
DDR-Motorräder. Länger als geplant verlief die Vorführung des DRK:
Die Helfer zeigten Fahrzeugtechnik aus der Wiedervereinigungszeit.

Bis zum Nationalfeiertag bietet nicht nur die Ausstellung jede Menge
Information in Form von ganz persönlichen Erinnerungsstücken.
Zusammengetragen von Vilich-Müldorfern aus der Zeit des Mauerfalls
und ergänzt mit Material aus Ausstellungen der Bundesstiftung zur
Aufarbeitung der SED-Diktatur. Sie ist samstags und sonntags bis zum
3. Oktober jeweils von 14-18 Uhr geöffnet.

Am Vorabend des 3. Oktobers wird es erneut einen Zeitzeugenabend
geben. Samt dazu passender Verpflegung vom Freiberger Bier über Vita
Cola, Soljanka, Original DDR „Jägerschnitzel“ mit Feuerwehrsoße
und Pommes Frites.

Am Samstag, 3. Oktober werden ab 14 Uhr Kinder und Jugendliche die
Mauer einreisen. „Dabei sollen alle Gegensätze überwunden
werden“, kündigt Moderator Hermann an. Musik machen die
„Quartiers-Spatzen“, syrische Spezialitäten bietet Familie
Jammoul an und kultiges aus der DDR Gourmet Küche, Roger Pohl. Das
Kuchenbuffet stellt die Prinzengarde Vilich-Müldorf, einen
Geschicklichkeitsparcours baut die Tischtennisabteilung des
Sportvereins Vilich-Müldorf auf und Oldtimer aus den Achtzigern sind
von THW, DRK, Malteser und Werner Kochs Oldtimerfreunden zu sehen.

- Helmut Müller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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