Quartier Geislar
Neues Projekt „Quartier Geislar“ bietet jungen Menschen ein Zuhause

Der Rohbau des ersten Hauses ist schon fertig. Nach Einsegnung und Grundsteinlegung: Caritasdirektor Jean-Pierre Schneider, Architekt Raimund Schumacher, Fachbereichsleitung Anita Schönenberg und Pfarrer Hermann Bartsch. | Foto: Caritas
  • Der Rohbau des ersten Hauses ist schon fertig. Nach Einsegnung und Grundsteinlegung: Caritasdirektor Jean-Pierre Schneider, Architekt Raimund Schumacher, Fachbereichsleitung Anita Schönenberg und Pfarrer Hermann Bartsch.
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Geislar - (red) Endlich Wohnen. Wieder ankommen im Leben. Darum geht es bei dem
neuen Projekt „Quartier Geislar“ der Bonner Caritas. Bei der
Grundsteinlegung, die wegen Corona jetzt nur im kleinen Kreis
stattfand, segnete Pfarrer Hermann Bartsch den Rohbau des
Wohnprojekts. Caritasdirektor Jean-Pierre Schneider füllte die
Zeitkapsel mit der aktuellen Tageszeitung, einem Caritas-Jahresbericht
und der unvermeidlichen Corona-Gesichtsmaske. In Geislar entstehen
zwei Häuser mit insgesamt 14 kleinen Apartments für junge
Erwachsene, die bisher in Caritas-Einrichtungen gelebt haben. Nach
erfolgreicher Therapie und Begleitung träumen sie davon, ihr Leben
endlich wieder alleine zu meistern. Der Schüssel dafür wäre eine
eigene Wohnung. Doch das ist in einer Großstadt wie Bonn ist Wohnraum
knapp und teuer. „Der Wohnungsmarkt schließt Menschen wie sie
gnadenlos aus. Für uns als Caritas ein unerträglicher Zustand“,
sagt Caritasdirektor Jean-Pierre Schneider.

Deshalb geht die Bonner Caritas jetzt in Geislar einen neuen Weg und
baut 14 eigene Apartments, die diesen jungen wohnungslosen Menschen
als Startbahn in eine bessere, selbstständige Zukunft dienen sollen.
In diesen Apartments bekommen die künftigen Mieterinnen und Mieter,
wann immer benötigt, weiterhin die erforderliche Unterstützung von
den Caritas-Einrichtungen. Grundsätzlich sollen sie hier aber
eigenverantwortlich und auf sich gestellt ihr Leben gestalten.

„Menschen, die in unseren Reha-Einrichtungen, in Therapie oder im
betreuten Wohnen wieder Fuß gefasst haben und in ein neues Leben
starten möchten, können dies oft nicht tun, weil ihnen dazu ein
eigenes Zuhause fehlt. Auf dem Wohnungsmarkt, der in Bonn bereits
extrem angespannt ist, haben sie nahezu keine Chance. Deshalb schaffen
wir im Quartier Geislar für diese jungen Menschen eine Starthilfe in
eine bessere Zukunft“, so Jean-Pierre Schneider.

Sina und Erik stehen für viele, denen bislang der Weg in ein eigenes
Zuhause versperrt ist. Die 34-jährige Sina, die seit Jahren an einer
psychischen Erkrankung leidet, nach dem Abitur an schweren
Depressionen litt und trotz Therapie viele Rückschlage erfuhr, konnte
in einer Caritas-Rehaeinrichtung wieder Mut fassen. Jetzt will sie
hinaus ins Leben, eigenständig, menschenwürdig wohnen. Genau wie
Eric. Er hat mit seinen 21 Jahren schon viele schlimme Erlebnisse
hinter sich. Ein gewalttätiges Elternhaus, Schulabbruch,
Selbstaufgabe, drei Jahre auf der Straße bis er schließlich im
Betreuten Wohnen der Caritas-Wohnungslosenhilfe Unterstützung fand.
Jetzt holt er sein Abitur nach und will anschließend studieren. Mit
dem Quartier Geislar kann sein Traum wahr werden.

Der Großteil des Grundstücks und des Baus sind bereits finanziert
– mit Eigenmitteln, Zuschüssen der katholischen Kirche sowie
unterschiedlicher Stiftungen. Für den Innenausbau der Wohnungen
benötigt die Caritas aber dringend Unterstützung. Deshalb hat der
Wohlfahrtsverband jetzt erstmals einen großen Spendenaufruf für ein
Wohnprojekt gestartet. Jeder und jede kann helfen. „Ihre Spende“,
so heißt es, „ermöglicht benachteiligten wohnungslosen jungen
Bonnern, ein sicheres Zuhause zu haben und ihr Leben wieder selbst in
die Hand zu nehmen.“

Weitere Infos unter: www.endlichwohnen-caritas.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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