Naturschutz vor Ort
Oberkassel summt und brummt

So macht Naturschutz Spaß: Samenbomben werden aus einer Mischung von Erde, Lehm und Saatgut so richtig schön „ gematscht“. | Foto: Foto: Helmut Müller
  • So macht Naturschutz Spaß: Samenbomben werden aus einer Mischung von Erde, Lehm und Saatgut so richtig schön „ gematscht“.
  • Foto: Foto: Helmut Müller
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Oberkassel - Bereits seit 2.000 organisiert die Zukunftswerkstatt Oberkassel e.V.
(ZOK), in der ersten Sommerferien-Woche, die Oberkasseler
Abenteuertage und hat damit ein Projekt installiert, das aus den
Sommerferien-Angeboten im Beueler Süden nicht mehr weg zu denken ist.
Oberkassel (hm). Die Arbeit der ZOK basiert auf der Agenda 21, der
UNO-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro aus 1992.
Diese forderte alle Menschen auf, in ihrem eigenen Bereich für ein
besseres Zusammenleben zu sorgen, um die Erde zu erhalten. Daraus
entwickelte die ZOK nach den Abenteuertagen die Idee etwas für den
ökologischen Ausgleich der Insekten zu tun.

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Grüne Rasenflächen, am besten sogar Rollrasen ohne Unkraut,
Monokulturen, gemähte Straßenränder, oder gar geschotterte Feldwege
bieten keinen Lebensraum mehr für Wildbienen und Hummeln.

Mit dem Projekt „Oberkassel brummt und summt“ startet die ZOK ihr
neues Umweltprojekt, nicht nur um kleine Naturschützer für
nützliche Insekten zu sensibilisieren.

Bei der Premiere rund um das ev. Jugendheim standen die Wildbienen und
der Bau von Bienenhotels im Mittelpunkt. Kinder im Kindergartenalter
machten beim Bohren der „Hotelzimmer für Bienen“ in einen
Holzstamm, ihre ersten handwerklichen Erfahrungen. Beim Formen von
Samenbomben aus einer Mischung von Erde, Lehm und Saatgut wurde dann
richtig gematscht. Das, was die Bienen aufs Brot bringen, konnte am
Stand von Manfred Schmitz, dem Bienensachverständigen aus
Königswinter probiert werden. Dabei erfuhren sie viel von den
heimischen Wildbienen, mit denen die Imker wandern und waren erstaunt,
dass in einem Bienenvolk rund 50.000 Bienen um ihrer Königin summen.

Damit sie noch lange summen und brummen können und Honig ins Glas
kommt, benötigen die Wildbienen einen natürlichen Lebensraum, den
Ulla Lull-Sondermann mit der ZOK rund um Oberkassel aus weiten will.

Hierzu gehören neben dem Aufhängen von Wildbienenhotels in Gärten
und den Samenbomben auch die Wildblumen auf den grünen Rasenflächen.
Damit aus „Golfrasen“ wieder Blumenwiesen werden, wurden
Samenmischungen auf die hiesigen Verhältnisse zugeschnitten und zum
Kauf angeboten. Die Mischungen, die auch nachträglich bei der ZOK
(0228 – 44 18 85 geordert und noch bis Ende Mai ausgesät werden
können, enthalten Samen von Scharfgabe, Kamille der
Wiesenflockenblume oder verschiedenen Disteln.

Mehr über Insekten erfuhren die Besucher am Info-Stand der „Zukunft
inklusive“ und deren Mikroskop. Hier bewegten sich Insekten im
Kompost. Das bunte Rahmenprogramm, bei dem mehr als 15 ZOK Aktivisten
aktiv waren, wurde durch „Wilde Literatur“ des Buchladens „Max&
Moritz, einem Bienen-Quiz und einem Vortrag von Wolfgang Hürter, der
als Schmetterlingsexperte aus dem Nähkästchen plauderte, ergänzt.

Verhungern braucht auch niemand, besonders zur Kaffeezeit, als passend
zum Thema Bienenstich auf den Teller kam.

Nach der gut besuchen Auftaktveranstaltung wird in den nächsten
Monaten weiter rund um Oberkassel gebrummt (siehe Kasten). Ziel ist
noch mehr Bürger zu sensibilisieren und spätestens im nächsten
Frühjahr sich mit den Wildbienen über bunte Blumenwiesen zu freuen.

- Helmut Müller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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