Schützen Pützchen
Quantensprung an Himmelfahrt
Pützchen - Karriere machte Franz Krahe am Himmelfahrtstag bei der Sankt
Sebastianus Schützenbruderschaft 1928 Pützchen e.V.
2016 war er noch Adjutant bei Kaiser Manfred Niersberger aber um
18:58 Uhr und nach dem 201. Schuss wurde er der 83. König der
Bruderschaft. Gemeinsam mit Ehefrau Lilo wird der gebürtige Beueler
als Königspaar die Sankt Sebastianus Schützen ein Jahr lang
repräsentieren.
Der noch 59-jährige FC Fan und Hobby-Koch ist Prokurist bei einem
Kölner Elektrogroßhandel, seit 1983 mit seiner Königin, der
vielfältig ehrenamtlich engagierten Lilo Patt-Krahe verheiratet und
beide sind überglückliche Großeltern.
Eigentlich ist er König des „Zweiten Rumpfs“, denn der erste
Rumpf fiel bereits nach dem 157. Schuss, als Heinz-Josef Lindlar als
21. von 31 angetretenen Schützen in der 1. Runde des Schießens auf
den Rumpf, den Vogel abschoss.
Da die Regularien allerdings vorgeben, dass alle angetretenen
Schützen in der ersten Runde auf den Rumpf schießen müssen, war es
Nix mit „Schötzekünnig Heinz-Josef“.
„Der Vogel muss eraf“ hieß es dann wieder, als ein neuer Rumpf
aufgezogen wurde, das Schießen in die Verlängerung ging und Franz
Krahe nach weiteren 35 Minuten den Vogel abschoss. Wahrscheinlich
sollte es so sein, denn zu den ersten Gratulanten gehörten die
Glocken von St. Adelheid, die minutenlang die Ovationen der
Grünröcke und ihrer Gäste übertönte. Vielleicht auch noch ein
großes Dankeschön „von Oben“, denn der neue Regent feierte am
Morgen in der Pfarrkirche seine Goldene Kommunion.
Begonnen hatte das Königsschießen traditionell mit reichlich
Verspätung, denn das Bürgerschießen zog sich endlos dahin. Freuen
über ein „Pittermännchen“ konnte sich Heidi Pilger, die den
Bürgervogel erlegte.
Den Wanderpokal der Schülerschützen, die am Morgen mit dem
Luftgewehr im Schießkeller des Pfarrzentrums Pokale und Würden
ausschossen, errang Christian Rösner, die Wanderkette und
den Wanderpokal der Jungschützen, Paul Metz und den Kaiserpokal
Yannik Alfter. Neuer Prinz ist ebenfalls Yannik Alfter, der damit
Jenny Hartmann zur Prinzessin machte.
Seit 1978 findet das Königsschießen auf dem Hochstand des
Adelheidisplatzes statt. Ein rundes Jubiläum feierte Peter und Martha
Weber, die vor 25 Jahren das Königspaar waren. Während der
Schießwettkämpfe sorgten die Frauen der Bruderschaft beim
Königinnenkaffee für eine gedeckte Kuchentafel.
Der Traditionsverein hat gottseidank keine Nachwuchssorgen, ist aber
auch gegenüber anderen Vereinen mit 89 Jahren relativ jung. Dass der
Nachwuchs bei der Stange bleibt ist damit begründet, dass dieser
meist aus den Familien der Schützen kommt und die Bruderschaft den
Jungschützen einiges bietet, wobei die Geselligkeit nie zu kurz
kommt.
Beim Schützenfest am dritten Juliwochenende nimmt der amtierte König
die große Parade auf Pützchens Wiesen ab. Die Jungschützen tragen
dann ebenso wie die teilnehmenden befreundeten Bruderschaften die
Fahnen durch Pützchen-Bechlinghoven und erheben zuvor beim
Königsball am Samstag die Gläser.
- Helmut Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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