Nahversorger
Ramersdorfer warten weiter auf die Entscheidung
Ramersdorf - „Kommt der Nahversorger in Ramersdorf oder doch nicht?“ Für
Zweifel sorgten im Februar verbreitete Hinweise im Beueler Süden,
dass das Bauvorhaben auch nach 15-jähriger Planung seitens der
Vorhabenträger nicht realisiert werden könne, wenn weniger
Parkplätze als benötigt genehmigt werden würden. In einem offenen
Brief an die Parteien der Bezirksvertretung Beuel und die Bonner OB,
Katja Dörner, bat der Bürgerverein Ramersdorf deshalb um Aufklärung
zum aktuellen Stand der Dinge.
Für die SPD antwortete deren Geschäftsführerin im Bonner Rat, Fenja
Wittneven-Welter, man stehe nach wie vor zu der vorgelegten Planung
und werde sich dafür einsetzen, dass das Projekt nicht gefährdet
wird. „Weitere Verzögerungen sind den Bürgerinnen und Bürgern
nicht zu vermitteln!“
Die Bonner Oberbürgermeisterin wiederum betonte in ihrer Antwort an
den Bürgerverein, dass die Verwaltung die Erarbeitung des
Bebauungsplans „Rastenweg“ „federführend durch das
Stadtplanungsamt“, begleite. Von Seiten des Investors und des
Stadtplanungsamtes seien in jüngster Zeit keine Gespräche mit den
politischen Vertretern mehr geführt worden. Zu einer Verkleinerung
der Stellplatzanlage seien im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der
Öffentlichkeit keine Anregungen eingegangen. Demnach bleibe die
aktuelle Planung bestehen (das SCHAUFENSTER berichtete). Aktuell
würden die erforderlichen Gutachten und Planinhalte für den
Offenlagebeschluss vorbereitet. Danach werde der Bebauungsplanentwurf
den Gremien erneut zur Beschlussfassung vorlegt. Voraussichtlich
Anfang 2022 könne mit der Entscheidung gerechnet und nach erteilter
Baugenehmigung mit dem Bau begonnen werden.Nun wollen jedoch
Mitglieder der CDU und FDP Fraktion in der Beueler Bezirksvertretung
erfahren haben, dass die bislang für das Verfahren zuständige
Mitarbeiterin im Planungsamt einen neuen Zuständigkeits- und
Aufgabenbereich übernommen hat und das Verfahren deshalb vorzeitig an
die Abteilung „61-4 Planungsrecht“ übergeben wurde. Der neue
Sachbearbeiter dort sei jedoch wegen der Pandemie bis 30. Juni zum
Gesundheitsamt abgeordnet worden.
Mit einem Antrag in der zurückliegenden Sitzung der Bezirksvertretung
wollten CDU und FDP nun für mehr Tempo sorgen. „In der Bevölkerung
in den beiden betroffenen Ortsteilen herrscht völliges Unverständnis
darüber, dass der Schutz von nicht vorhandenen Versorgungsstrukturen
in den beiden Ortsteilen vorgeschoben wird, um das Projekt zu
torpedieren“, hieß es in der Vorlage. Und die
Bezirksbürgermeisterin sollte gebeten werden, „unverzüglich der
Bezirksvertretung hierüber zu berichten, insbesondere wann mit der
Offenlage zu rechnen ist!“
Dieser Antrag wurde allerdings einstimmig auf die Sitzung im Juni
vertagt.
- Helmut Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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