Aus Beuel in die Welt
Ramersdorferin will mit dem Segelschiff auf Weltreise gehen

EIn Stück Heimat nimmt sie mit: Hannah wurde an der Schlosskommende vom Hausherrn Salvatore Luca sowie von Maren Günter und Wilfried Mermagen vom Bürgerverein eine Fahne überreicht. | Foto: Müller
  • EIn Stück Heimat nimmt sie mit: Hannah wurde an der Schlosskommende vom Hausherrn Salvatore Luca sowie von Maren Günter und Wilfried Mermagen vom Bürgerverein eine Fahne überreicht.
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Ramersdorf - Als Pagin eroberte die Ramersdorferin Hannah Komrowski in der
Karnevalssession 2018/19 mit Liküra Julia I. die Säle der
Narrenrepublik. Jetzt will die mittlerweile 29jährige, die ihr
Germanistikstudium abgeschlossen hat und zuletzt als Pressesprecherin
eines Bonner Unternehmens arbeitete, zusammen mit ihrem Freund André
Waidelich (31) und dem gemeinsam gekauften Segelboot, auf Weltreise
gehen.

Die Ramersdorfer Wohnung wurde bereits gekündigt, das Auto verkauft,
die notwendigen Reiseformalitäten erledigt, entsprechende
Krankenversicherungen sowie die notwendigen Corona Impfungen
abgeschlossen. Drei Jahre planen die beiden Segelamateure für ihre
Weltreise auf der 1973 gebauten Yacht, die sie im April auf den Namen
„Manatee“ umtauften.

Mit einer Segelfläche von 37qm, zwei Solarpaneelen und einen 28 PS
starken Dieselmotor, erfüllt das 10 Meter lange Schiff alle
Voraussetzungen für die Reise auf der klassischen „Barfußroute“,
die sie, wie ähnliche Crews zuvor, auswählten, um sich eine Auszeit
zu nehmen. Hierzu wollen sie Mitte Juni ab Emden in See stechen.

„Barfußroute“ deshalb, weil der Seeweg vorwiegend durch tropische
oder subtropische Gebiete führt und es auf Grund der
Witterungsverhältnisse auf Deck so warm ist, dass die Schiffsinsassen
barfuß umherlaufen können. Auf dem Kurs, zwischen 15 und 20 Grad
geografischer Breite rund um die Erde, wehen die Passatwinde.

Zwei Jahre lang bereiteten sie sich auf die Reise vor, erledigten
kleinere Reparaturen am 50 Jahre alten Boot und sorgten für eine gut
gefüllte Bordkasse. Die beiden Segelnovizen starten ab dem
Heimathafen über die friesischen Inseln, entlang der europäischen
Küste nach England, von dort quer durch die Biskaya, entlang der
Küsten Spaniens und Portugals zu den Kanaren. Dort wird dann auf die
günstige Strömung und den passenden Wind gewartet, um vor dem Winter
in ca. drei Wochen und ohne Landberührung den Atlantik zu überqueren
und im Dezember in der Karibik zu sein. Wenn in Deutschland der Winter
Einzug hält, hoffen die beiden irgendwo in der Karibik unter Palmen
liegen zu können.

Lange werden sie dort aber nicht bleiben. Die Region sei touristisch
überlaufen, zu teuer und aufgrund der Pandemie müsste mit
Quarantäne in Häfen gerechnet werden.

Anschließend sieht die Route ein Weitersegeln in Richtung Panamakanal
über die Galapagos Inseln, durch die Südsee bis nach Neuseeland oder
Australien vor. Über den Indischen Ozean soll danach erstmal
Madagaskar angesegelt werden.

Verabschiedet wurde Hannah, ihr Partner beschäftigte sich derweil im
Heimathafen mit ihrem Schiff, am letzten Wochenende vom Bürgerverein
Ramersdorf auf der dortigen Schlosskommende. Überreicht wurde ihr in
Anwesenheit des Schlossherren, Salvatore Luca, die Beueler Fahne mit
den 13 Sternen der ehemaligen 13 Ortschaften des Stadtbezirks vom
Vorsitzenden, Wilfried Mermagen und Geschäftsführerin, Maren
Günter.

„Tragt die Beueler Fahne hinaus in die Welt, zeigt damit wo ihr
herkommt und kommt gesund und voller Erlebnisse zurück“ so Mermagen
in seiner launigen Abschiedsrede.

Die Redaktion des Schaufensters wird in Zukunft in unregelmäßigen
Abständen von der Reise berichten und somit versuchen die Leser drei
Jahre lang auf der „Barfußroute“ mit den Erlebnissen der beiden
Weltumsegler mit zu nehmen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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