Rheinnixe
Rheinfähre hat Anfang März den Betrieb aufgenommen
Beuel - Im November 2016 zogen sich Uta und Günther Schmitz als Kapitäne der
Rheinnixe zurück, in der Hoffnung einen dauerhaften Nachfolger für
die beliebte Personenfähre zu bekommen. Sie hatten die „Schwimmende
Brücke“, die nach der Sprengung der heutigen Kennedy-Brücke im
März 1945 mit der „Rheinperle“ den Fährbetrieb zwischen den
damals selbständigen Städten Bonn und Beuel aufrecht hielten, 1967
von Johann und Sybilla Schmitz übernommen.
Mehr als 50 Jahre kreuzten sie mehr als 900.000 Mal den Rhein, seit
1980 mit der neu in Dienst gestellten Rheinnixe. Täglich waren sie
von 7:00 Uhr bis in die späten Abendstunden auf dem Wasser,
transportierten während der 10 minütigen Überfahrt die Bonner
Polit-Prominenz von Beuel ins Bundesviertel, Beueler Schüler zu den
Bonner Gymnasien und bescherten all ihren Stammgästen und denjenigen,
die bei einer Radtour,i Wanderungen oder Spaziergängen die Rheinnixe
entdeckten, mit der Mini-Kreuzfahrt auf dem Rhein tagtäglich ein
kurzes Urlaubsgefühl.
Ex-OB Jürgen Nimptsch, der in Beuel wohnte und täglich ins Alte
Rathaus musste sagte bei der damalige Verabschiedung: „Mit der
Rheinüberquerung haben sie uns täglich ein kurzes Urlaubsgefühl
beschert. Wir werden euch vermissen“.
Jetzt wird nicht nur das Kapitäns Duo, sondern auch „Schmitzens
Bötsche“ vermisst. Waren es zuerst notwendige Reparaturen am 25
Meter langen, sieben Meter breiten, sechs Meter hohen Schiffchen und
Hoch- oder Niedrigwasser, die den Betrieb nicht erlaubten, so lag das
„Bonner Wassertaxi“ seit Juli 2019 fest vertaut am Beueler
Rheinufer in Höhe der Steinerstraße. Grund war fehlendes Personal,
nachdem der Fährmann, der der Familie Schmitz folgte, erkrankte.
Die Rheinnixe, die zur Flotte der Bonner Fähr- und
Fahrgastschifffahrt gehört, ist aufgrund der Rheinquerung mit einigen
wechselnden Strömungen auf der Bonner Seite nicht mal so eben zu
steuern. Bewerber müssen über ein Streckenpatent verfügen und so
ist nicht jeder für diesen Job geeignet. Entsprechend negativ waren
auch die Antworten auf Stellenangebote in den einschlägigen Medien.
Weniger attraktiv auch die Arbeitszeiten, obwohl die täglichen
Pendelzeiten von 13 Stunden aus wirtschaftlichen Gründen erheblich
reduziert werden mussten, aber den Fährleuten dadurch weniger an
geregeltem Einkommen bringen.
Dennoch soll die Rheinnixe als Wassertaxi erhalten bleiben. Ein
Mitarbeiter des Unternehmens könnte den Job übernehmen, hat seine
Ausbildung zum Binnenschiffer bei dem Bonner Unternehmen gemacht, sich
auf die Patentprüfung vorbereitet und wartet seit Januar auf einen
Prüfungstermin.
Nach dem kurzfristigen Rheinhochwasser hat die Rheinnixe Anfang März
den Fährbetrieb wieder aufgenommen. Zwar hat sie montags und
dienstags Ruhetage, aber von Dienstag bis Sonntag quert sie von 12.00
Uhr bis 17:00 Uhr mit drei Überfahrten pro Stunde und Richtung den
Fluss. Ab April soll der Fahrplan erweitert werden. Bei höherer
Nachfrage sollen zudem zusätzliche Fahrten angeboten werden. Der
Sommerfahrplan wird in den kommenden Wochen veröffentlicht.
Beschlossene Sache ist allerdings, dass das beliebte ab sofort von
Anfang November bis Ende Februar in die Winterpause geht.
- Helmut Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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