BTHVN2020

Schiffer-Verein verschiebt geplante Veranstaltung

Beuel - Seit März liegt das öffentliche und kulturelle Leben auch in Bonn
brach. Der 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven am 16. Dezember,
eigentlich der kulturelle Höhepunkt und das Finale des
Beethovenjahres, macht es möglich das Jubiläumsjahr bis in den
Herbst 2021 auszudehnen. Die Aktivitäten von Musikern, Künstlern,
der Organisatoren und vielen ehrenamtlichen Helfern sollen
schließlich nicht umsonst gewesen sein.

Hierzu gehört auch der Schiffer-Verein Beuel 1862 e.V., der zum
runden Geburtstag des größten Sohnes Bonns im August einen besonders
ambitionierten Plan hatte: Nach einer Idee von Hans Joachim Fandel
sollte eine möglichst originalgetreue Nachstellung der Enthüllung
des Beethovendenkmals auf dem Bonner Münsterplatz mit über 500
Komparsen aus mehr als 40 Bonner Vereinen um Schifferbruder und Bonns
Ex-Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, als Projektleiter, aufgeführt
werden.

Das Thema wurde seit Anfang 2018 aufbereitet. Auch mit Hilfe der
Festschrift aus dem Jahr 1845. Dort schrieb der Bonner
Universitätsprofessor Heinrich Carl Breidenstein zur Inauguration des
Beethovendenkmals am 12. August 1845 zum 75. Geburtstag Beethovens:
„Schon im Jahre 1828 kam mir der Gedanke, dass ein Vorschlag unserm
grossen Beethoven in seiner Vaterstadt ein Monument zu errichten, wohl
grossen Anklang finden dürfte, und ich theilte ihn Andern
verschiedentlich mit, ohne jedoch irgend etwas Weiteres in Beziehung
darauf zu unternehmen, und zwar aus dem Grunde, weil damals die
Cholera das halbe Europa und namentlich auch unser Deutschland in
Schrecken setzte und somit die Zeit der Ausführung einer solchen Idee
keineswegs günstig war.“ War es 1828 also die Cholera, die die
Errichtung des Denkmals bis 1845 aufschob, so ist es jetzt die Corona
Pandemie, die eine Aufführung des Beueler Traditionsvereins am 15.
und 16. August verhindert.

So beabsichtigt der Verein die Nachstellung der Enthüllung des
Beethovendenkmals auf den 21. und 22. August 2021 zu verschieben. Als
alternativer Termin ist der 14. und 15. August 2o21 ins Auge gefasst.

Die Zeit bis dahin soll auch genutzt werden um die Erfahrungen aus den
letzten Wochen in das erforderliche Sicherheitskonzept für diese
Veranstaltung einfließen zu lassen.

„Wohltuend ist festzuhalten, dass die Verschiebung des Projektes auf
sehr viel Verständnis bei all denjenigen gestoßen ist, die bereits
viele Ideen und Zeit in die Vorbereitung der Enthüllung gesteckt
haben und ihre Bereitschaft erklärten, im nächsten Jahr
mitzuwirken“, stellt Projektleiter Jürgen Nimptsch abschließend
froh und zugleich erleichtert fest.

- Helmut Müller